Zwei Jahre Ukraine Krieg – Was hat’s gebracht?

Vor zwei Jah­ren mar­schier­ten Putins Trup­pen in die Ukrai­ne ein, um dort eine mili­tä­ri­sche Spe­zi­al­ope­ra­ti­on zu füh­ren, wie Wla­di­mir Putin den Angriffs­krieg nannte.

Von Anfang an hat­ten füh­ren­de Mili­tärs vor einer mili­tä­ri­schen Auf­rüs­tung der Ukrai­ne gewarnt. Gene­ral Vad argu­men­tier­te damals, dass die Ukrai­ne die­sen Kon­flikt nicht gewin­nen kön­ne und dass er in einem lan­gen Zer­mür­bungs­krieg mit viel Leid, Toten und Zer­stö­rung enden werde.
… wei­ter im Text

Drewer Steinbruch

Die Dre­wer Stein­brü­che sind ein ca. 10ha gro­ßes Natur­schutz­ge­biet hier sozu­sa­gen vor unse­rer Haus­tür. Im 19. Jahr­hun­dert wur­de hier Kalk­stein für den Stra­ßen­bau gewon­nen, Mrs. L’s Groß­va­ter hat dort noch gear­bei­tet. Das Gebiet besteht aus zwei Stein­brü­chen, wobei nur ein Kra­ter mit Was­ser voll­ge­lau­fen ist. Man hat bei einer Spren­gung eine Quel­le erwischt, die den Kra­ter sehr rasch voll­lau­fen ließ.

Der Erzäh­lung nach hät­ten bis 1997 immer noch die Hüt­ten des Abbruch­un­ter­neh­mens unten am Grund gestan­den. Das Was­ser ist übri­gens leicht salz­hal­tig. Hier habe ich Schwim­men gelernt, die ers­ten Mut­pro­ben mit Sprin­gen aus der Fels­wand hin­ter mich gebracht und so man­che laue Som­mer­nacht ober­halb des Stein­bruchs verbracht.

Die Stadt hat immer wie­der ver­sucht, das Gelän­de zu sper­ren, was uns als Jugend­li­che herz­lich wenig inter­es­sier­te. Ich erin­ne­re mich, das ein­mal sogar zwei Dorf­she­riffs am Rand des Gewäs­sers stan­den und wir nicht aus dem Was­ser wollten.

Erst der Hin­weis, dass, wenn wir nicht raus­kom­men wür­den, unse­re Kla­mot­ten zur Abho­lung in Bade­ho­se im ört­li­chen Poli­zei­re­vier bereit lägen, zeig­te Wir­kung. Mehr als eine münd­li­che Ermah­nung war sowie­so nicht zu erwar­ten, die Exe­ku­ti­ve war damals noch prak­tisch ver­an­lagt, meist waren die Pol­zis­ten eh dem erwei­ter­ten Bekann­ten­kreis zuzurechnen.

Jeden­falls war 1997 end­gül­tig Schluss mit den Bade­freu­den. Die Bezirks­re­gie­rung Arns­berg erklär­te die Stein­brü­che zum Natur­schutz­ge­biet und nach Ent­rüm­pe­lungs­ak­tio­nen durch Tau­cher wur­de das Gelän­de samt Gewäs­ser durch mas­si­ve Metall­zäu­ne geschützt. Seit­dem füh­len sich ver­schie­de­ne Fels­brü­ter und ande­re Vogel­ar­ten dort hei­misch. Die zahl­rei­chen Kor­mo­ra­ne und Fisch­rei­her ver­sor­gen sich aus dem Teich, in des­sen Quell­was­ser sich zahl­rei­che Fische wohl­füh­len. Heu­te ist nur noch ein Blick von oben durch einen Con­tai­ner mit mas­si­ver Ver­git­te­rung mög­lich. Dort ist auch das Bild entstanden.

Wie­der ein Aben­teu­er­spiel­platz für Kin­der und Her­an­wach­sen­de weni­ger, wobei ich den­ke, dass bei der heu­ti­gen Heli­ko­pter­er­zie­hung, Eltern ihre Kin­der weg­sper­ren wür­den, wenn sie wüss­ten, dass ein Stein­bruch mit Fels­wän­den von gut zwan­zig Metern Höhe zum Stell­dich­ein ober­halb der Abbruch­kan­te in lau­en Som­mer­näch­ten einlädt.

Gerichtsdrama „Sie sagt. Er sagt.“

Vor eini­gen Jah­ren wur­de ich bei Gericht gela­den, um bei der Ent­schei­dungs­fin­dung zu einem Fall sexu­el­ler Beläs­ti­gung am Arbeits­platz mit­zu­hel­fen. Der Beklag­te, ein Vor­ar­bei­ter einer Rei­ni­gungs­fir­ma, soll eine Mit­ar­bei­te­rin in einer Wäsche­kam­mer beläs­tigt haben. Der Mann bestritt die Vor­wür­fe vehe­ment. Er gab jedoch zu, der Frau in die Wäsche­kam­mer gefolgt zu sein, um ihr Anwei­sun­gen zu geben. Die Tür zur Wäsche­kam­mer schloss er aus Gewohn­heit hin­ter sich. Was hin­ter die­ser Tür wirk­lich pas­siert ist, erschloss sich der Kam­mer nicht.

Erschwe­rend hin­zu kam, dass die Klä­ge­rin nicht anwe­send war und somit auch nicht befragt wer­den konn­te. Ein­zig ihre Aus­sa­ge, sie sei vom Vor­ar­bei­ter bedrängt und ange­fasst wor­den, war akten­kun­dig. Es ließ sich nicht fest­stel­len, wer von bei­den nun die Wahr­heit sagte.

Ges­tern wur­de im ZDF das gelun­ge­ne Kam­mer­spiel “Sie sagt. Er sagt”, nach dem Dreh­buch von Fer­di­nand von Schi­rach gezeigt. Das span­nen­de Gerichts­dra­ma stell­te zwei schein­bar voll­kom­men plau­si­ble und stich­hal­ti­ge Ver­sio­nen der Wahr­heit gegenüber.

Das Ende bleibt bewusst offen.

Der Film appel­liert vor allem an die Unvor­ein­ge­nom­men­heit des Zuschau­ers. Ist man selbst in der Lage, vor­ur­teils­frei ein Urteil zu fäl­len, oder spie­len Emo­tio­nen, Sym­pa­thien, Anti­pa­thien oder gar Vor­ur­tei­le eine grö­ße­re Rol­le? Ist bei einer Patt­si­tua­ti­on immer nach dem Grund­satz: Im Zwei­fel für den Ange­klag­ten zu entscheiden?

Im oben genann­ten Fall ent­schied der Vor­sit­zen­de Rich­ter die Unwirk­sam­keit der Kün­di­gung und gab dem Beklag­ten die Über­le­gung mit auf den Weg, selbst zu kündigen.

Auf mei­ne Nach­fra­ge in klei­ner Run­de ant­wor­te­te der Rich­ter, dass wohl nie­mand mit einem Vor­ge­setz­ten zusam­men­ar­bei­ten möch­te, der in einer Wäsche­kam­mer mit einer Frau allei­ne die Tür hin­ter sich schließt. Der Beklag­te hät­te sich eigent­lich schon auf­grund sei­ner Dumm­heit zu verantworten.

Aller­dings urtei­le das Gericht nicht nach Dumm­heit der Beklag­ten, son­dern nach Sach­ver­halt, der sich zwei­fels­frei eben nicht dar­stel­len lasse.

Fritzbox — Mesh unbedingt in Reihe schalten

Die Fritz Box bevor­zugt für ein sta­bi­les WLAN-Netz­werk den Ein­satz von Mesh-WLAN. Mesh zeich­net sich vor allem dadurch aus, dass die WLAN-Kom­po­nen­ten in Rei­he geschal­tet wer­den und so ein flä­chen­de­cken­der Emp­fang bei gleich­blei­ben­der Über­tra­gungs­ge­schwin­dig­keit gewähr­leis­tet ist. Das Mesh-Netz­werk besitzt zudem ein zen­tra­les Manage­ment, das bei­spiels­wei­se beim auto­ma­ti­schen Ver­bin­den, der Syn­chro­ni­sa­ti­on der Kom­po­nen­ten und auto­ma­ti­schen Updates eingreift.

Ein Mesh-Netz­werk ent­schei­det auto­ma­tisch, wel­cher Repea­ter die bes­te Leis­tung für ein End­ge­rät lie­fert und passt sich der Nut­zung an. Wenn bei­spiels­wei­se WLAN gleich­zei­tig für das Strea­ming auf dem TV und das Sur­fen auf dem Note­book in einem Raum genutzt wird, weist das Mesh-Netz­werk dem TV auto­ma­tisch die höhe­re Über­tra­gungs­ra­te zu. Auch die Zuwei­sung des leis­tungs­fä­higs­ten Fre­quenz­bands (2,4 oder 5 GHz) erfolgt auto­ma­tisch. Die Fritz­box ist für das Manage­ment der Kom­po­nen­ten zustän­dig. Wich­tig ist, die Repea­ter in Rei­he zu schal­ten und dann im Anschluss das Mesh-Netz­werk des Rou­ters auf­zu­neh­men, damit alles funktioniert.

Ich hat­te das Pro­blem, dass die WLAN-Über­tra­gungs­ra­te im Wohn­zim­mer manch­mal dra­ma­tisch abnahm. Schnell wur­de klar, dass dies an der fal­schen Kon­fi­gu­ra­ti­on des Mesh-Netz­werks lag. Die Vor­ge­hens­wei­se zur Kon­fi­gu­ra­ti­on eines Mesh-Netz­werks ist hier sehr gut beschrieben.

Das bisschen Haushalt.…

Vor­ges­tern ver­starb die Film‑, Thea­ter- und Musi­cal­schau­spie­le­rin Johan­na von Koc­zi­an, die mit ihrem Lied Das biss­chen Haus­halt mach sich allein, sagt mein Mann“, auch als Sän­ge­rin Erfolg hat­te. Das Lied nimmt sar­kas­tisch die Rol­len­ver­tei­lung in den 70er Jah­ren auf die Schüppe .

50 Jah­re spä­ter gehört die strik­te Rol­len­ver­tei­lung im Haus­halt (Frau am Herd, Mann auf Sofa) weit­ge­hend der Ver­gan­gen­heit an. Jeder macht heu­te das, was er/sie am bes­ten kann, jeden­falls ken­ne ich das so.

Nun, bei uns ist die Küche mein Revier, und zwar nicht nur zum Kochen, son­dern auch, was Ord­nung und Sau­ber­keit angeht. Mei­ne Ord­nung, ver­steht sich.

Oft­mals führt das dazu, dass Mrs. L’s Ansicht mit mei­ner nicht korreliert.

Mrs. L steht bei­spiels­wei­se mit der Spül­ma­schi­ne auf Kriegs­fuß. Eigent­lich ist die Daseins­be­rech­ti­gung einer Spül­ma­schi­ne weit­ge­hend selbst­er­klä­rend. Die Maschi­ne wird zyklisch mit Geschirr und Besteck gefüllt und ver­sieht nach Inbe­trieb­nah­me ihren Dienst.

Mrs. L aller­dings spült regel­mä­ßig mit der Hand, was dem Spül­ma­schi­nen­ge­brauch dia­me­tral ent­ge­gen­läuft denn so muss die Maschi­ne ihren Betrieb auf­neh­men, ohne ihre Kapa­zi­tät voll aus­ge­schöpft zu haben.

Der männ­li­chen Logik – also mei­ner Logik — wei­ter fol­gend soll­te der Sinn einer Säu­be­rung – und Auf­räum­ak­ti­on dar­in bestehen, alles, aber auch wirk­lich alles in greif­ba­rer Nähe zu säu­bern, zu ord­nen bzw. der Spül­ma­schi­ne zu überordnen.

Mrs. L ist aller­dings der Ansicht, dass ein gebrauch­tes Glas zur Mehr­fach­ver­wen­dung genutzt wer­den sollte.

Den Hin­weis auf das Vor­han­den­sein einer Spül­ma­schi­ne, die eh alle zwei Tage läuft, kom­men­tiert Mrs. L mit dem Hin­weis: „Bei mehr­ma­li­gen Gebrauch eben nicht.“

Ist die Deindustrialisierung gewollt?


In der letz­ten Woche gab Chris­ti­an Lind­ner dem Han­dels­blatt ein bemer­kens­wer­tes Inter­view, in dem der Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter den Wirt­schafts­stand­ort Deutsch­land als nicht mehr wett­be­werbs­fä­hig bezeich­ne­te. Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Habeck hat­te sich bereits zuvor ähn­lich geäußert.

Ist das nun bereits eine Kapi­tu­la­ti­on vor der eige­nen Wirt­schafts­po­li­tik in Deutsch­land oder ein Test­bal­lon, inwie­weit die Bun­des­bür­ger für eine Ver­schie­bung der Wert­schöp­fung von der Pro­duk­ti­on hin zu Dienst­leis­tun­gen emp­fäng­lich sind?

Die Wirt­schafts­wei­se Moni­ka Schnit­zer etwa hält eine Abwan­de­rung ener­gie­in­ten­si­ver Unter­neh­men ins Aus­land für die Wert­schöp­fung in Deutsch­land eben­falls für verkraftbar.

Ähn­lich äußer­te sich der Chef des ifo Insti­tuts, Prof. Cle­mens Fuest: „Letzt­lich führt kein Weg dar­an vor­bei, dass sich die deut­sche Indus­trie an die ver­än­der­ten Ener­gie­prei­se anpas­sen muss. Dabei wird sich nicht ver­mei­den las­sen, dass beson­ders ener­gie­in­ten­si­ve Tei­le der Pro­duk­ti­on abwan­dern oder ver­la­gert werden“.

Der Öko­nom Prof. Mar­tin Höp­ner argu­men­tiert gar, “dass eine Deindus­tria­li­sie­rung bis zu einem gewis­sen Grad eine nor­ma­le Ent­wick­lung sei” und führt neben den hohen und anhal­tend hohen Ener­gie­prei­sen auch den Rück­gang der Erwerbs­be­völ­ke­rung in der BRD an. “Spä­tes­tens wenn die gebur­ten­star­ken Jahr­gän­ge (die etwa zwi­schen 1955 und 1969 Gebo­re­nen) in Ren­te gehen, müs­sen wir uns über­le­gen, wie wir die knap­pen Arbeits­kräf­te ein­set­zen”, so Prof. Höpner.

Zudem sei bereits jetzt eine „Sät­ti­gung“ bei Indus­trie­pro­duk­ten zu beob­ach­ten, die dazu füh­re, „dass die Men­schen mit stei­gen­dem Wohl­stand antei­lig mehr Dienst­leis­tun­gen nachfragen“.

Ich ver­mis­se in die­sem Zusam­men­hang aller­dings eine Ant­wort auf die Fra­ge, woher die weg­bre­chen­den Steu­er­ein­nah­men und eine stei­gen­de Nach­fra­ge für Dienst­leis­tun­gen bei einem Wech­sel vom gut ver­die­nen­den Indus­trie­an­ge­stell­ten zum schlecht­be­zahl­ten Dienst­leis­ter kom­men soll.

Ich bin jeden­falls davon über­zeugt, dass eine, wenn auch vor­sich­ti­ge, Abwan­de­rung der Indus­trie man­gels Wett­be­werbs­fä­hig­keit auf­grund hoher Ener­gie­prei­se in Deutsch­land die Gefahr einer Ket­ten­re­ak­ti­on aus­löst und die Bun­des­re­pu­blik sich damit von der indus­tri­el­len Pro­duk­ti­on verabschiedet.

Ver­mut­lich bedeu­tet dies aber gleich­zei­tig den Abschied vom Wohl­stand gro­ßer Tei­le der Bevölkerung.

Grüner Wasserstoff — die Lösung für unser Energieproblem?

Der Was­ser­stoff­be­darf in Deutsch­land wird allein für das Jahr 2030 auf ins­ge­samt 95 bis 130 TWh geschätzt, für die­se Men­ge sind etwa 2,5 Mil­lio­nen Ton­nen Was­ser­stoff not­wen­dig. Nach der Stra­te­gie der Bun­des­re­gie­rung soll Was­ser­stoff in son­nen­rei­chen Län­dern mit­tels grü­nem Strom her­ge­stellt und nach Deutsch­land trans­po­riert wer­den, um es hier bei­spiels­wei­se für die Indus­trie oder für die geplan­ten Gas­kraft­wer­ke zur Strom­ge­win­nung zu nutzen.

Das gewon­nen­ne H2 müss­te ver­mut­lich als in Trä­ge­r­öl “gelös­tes Was­ser­stoff in Kes­sel­wa­gen ver­sen­det wer­den.” Ein vier­ach­si­ger Kes­sel­wa­gen mit einer Nutz­last von 68 Ton­nen könn­te 3,5 Ton­nen Was­ser­stoff trans­por­tie­ren. Bei dem ermit­tel­ten Bedarf muss man kein Rechen­künst­lers ein, um zu ver­ste­hen, dass das an der Gren­ze des Unmög­li­chen ist; ganz zu Schwei­gen von den Kos­ten, die ja auf den Ener­gierä­ger auf­ge­schla­gen werden.

Ohne eine was­ser­stoff­füh­ren­de Pipe­line ist das also blan­ker Unsinn. Der Anfangs­ge­dan­ke, H2 bei­spiels­wei­se in Afri­ka mit­tels Son­nen­en­er­gie zu gewin­nen und nach Deutsch­land zu trans­por­tie­ren hat das Fraun­ho­fer-Insti­tut bereits eine Absa­ge erteilt. Laut dem Insti­tut kommt es auf­grund der Ent­fe­rung zu dem Ergeb­nis und zu der Emp­feh­lung, zur Was­ser­stoff-Import­stra­te­gie doch eher auf Län­der wie Spa­ni­en und Nor­we­gen zu setzen.

Nach Aus­sa­ge des Insti­tut hängt die Wirt­schaft­lich­keit nicht nur von nied­ri­gen Strom­kos­ten am Her­stel­lungs­ort ab, son­dern auch von über­schau­ba­ren Trans­port­di­stan­zen. Zudem muss bedacht wer­den, dass vie­le Staa­ten ihren zukünf­ti­gen Was­ser­stoff­be­darf zunächst selbst decken wer­den. Die Stu­die kommt zu dem Schluss, dass der Ener­gie­trä­ger auch mit­tel­fris­tig sehr teu­er und knapp sein wird.

Die Stra­te­gie, Was­ser­stoff im Aus­land mit­tels grü­nem Strom her­zu­stel­len und ihn dann mit­tels Schif­fen, Zügen oder LKW nach Deutsch­land zu trans­por­tie­ren, um bei­spiels­wei­se Gas­kraft­wer­ke zur Strom­erzeu­gung zu betrei­ben, wirft so vie­le Fra­gen auf, dass man auf Dau­er um eine ‘Pipe­line für Was­ser­stoff’ nicht her­um­kom­men wird.

Eine Pipe­line müss­te im Inne­ren auf­wän­dig mit einer Plas­ma­be­schich­tung ver­se­hen wer­den, um eine Dif­fu­si­on von Was­ser­stoff zu verhindern.

Man darf gespannt sein, wie ein Land, das Jahr­zehn­te braucht, um eine ein­fa­che Brü­cke zu bau­en, eine Pipe­line für den Trans­port von Was­ser­stoff über Tau­sen­de von Kilo­me­tern in 20 Jah­ren fer­tig­stel­len will.

Update: In Alba­ni­en ist offen­bar ein natür­lich vor­kom­men­den Was­ser­stoff-Reser­voir ent­deckt wor­den. Das Trans­port­pro­blem blie­be aber erhalten. 

Grüne Kriegsexperten

Wer den Grü­nen wohl­ge­son­nen ist, könn­te trotz aller Kriegs­het­ze der ehe­ma­li­gen Frie­dens­par­tei immer noch argu­men­tie­ren, dass die von den Grü­nen mas­siv unter­stütz­ten Krie­ge sozu­sa­gen Frei­heits­krie­ge sind, die eine mas­si­ve Unter­stüt­zung des Wes­tens auch mora­lisch rechtfertigen.

Böse Zun­gen behaup­ten, dem sei nicht so und Deutsch­land habe auf Drän­gen der USA die Unter­stüt­zung der Ukrai­ne mit Waf­fen und mili­tä­ri­scher Aus­rüs­tung geneh­migt, um Euro­pa und die Bun­des­re­pu­blik für einen gerech­ten Krieg gegen den bösen Feind aus dem Osten zu sensibilisieren.

Außen­mi­nis­te­rin Baer­bock jeden­falls war zusam­men mit eini­gen ande­ren Grü­nen sehr schnell bereit, ihre bzw. die Grund­sät­ze der Grü­nen über Bord zu wer­fen, wenn es um Waf­fen­lie­fe­run­gen in Kri­sen­ge­bie­te ging.

Jüngs­ter Coup von Frau Baer­bock, die bereits in den USA als auf­stre­ben­der Star gefei­ert wird, ist die Zustim­mung von Waf­fen­lie­fe­rung, respek­ti­ve Lie­fe­rung des Euro­figh­ters Typho­on an Saudi-Arabien.

Wir erin­nern uns: Das ist das Land, wo man als Jour­na­list unter dem Kron­prin­zen Moham­med bin Sal­man schon mal stück­chen­wei­se aus dem Palast getra­gen wird.

Baer­bock sel­ber recht­fer­tigt die geplan­ten Lie­fe­run­gen an die Sau­dis aus­ge­rech­net damit, dass Sau­di-Ara­bi­en in die­sen Tagen zur Sicher­heit Isra­els beitrage.

Fast zeit­gleich mit Baer­bocks Zustim­mung zu Waf­fen­lie­fe­run­gen an den Wüs­ten­staat reist ihr Amts­kol­le­ge, US-Außen­mi­nis­ter Ant­o­ny Blin­ken, in den Nahen Osten, um mit dem Kron­prin­zen über die Not­wen­dig­keit „regio­na­ler Koope­ra­ti­on zur dau­er­haf­ten Been­di­gung der Kri­se im Gaza­strei­fen“ zu sprechen.

Dass mit Waf­fen­lie­fe­run­gen an Sau­di-Ara­bi­en Frie­den im Nahen Osten zu schaf­fen sei, so naiv dürf­te Frau Baer­bock nicht sein, das zu glau­ben. Wahr­schein­li­cher ist, dass es bei den Waf­fen­lie­fe­run­gen für die Sau­dis um hand­fes­te Wirt­schafts­in­ter­es­sen und Öl und Gas für Euro­pa und Deutsch­land geht.

Hin­ter­grund ist, dass die Hut­hi-Mili­zen wei­te Tei­le im Jemen besetzt haben und immer öfter Schif­fe im Roten Meer angrei­fen. Das rote Meer mit Anbin­dung an den Suez­ka­nal ist einer der wich­tigs­ten Han­dels­rou­ten der Welt. Die jeme­ni­ti­sche Regie­rung wird von Sau­di-Ara­bi­en unter­stützt, die auf­stän­di­schen Hut­hi von Iran. Ein Pul­ver­fass, das die Wirt­schaft durch die Angrif­fe der Hut­his emp­find­lich stört und Lie­fer­ket­ten auch in Deutsch­land zum Erlie­gen bringt.

Der ehe­ma­li­ge Bun­des­prä­si­dent Horst Köh­ler hat­te 2010 in einem Inter­view gesagt:”[..] dass ein Land unse­rer Grö­ße mit die­ser Außen­han­dels­ori­en­tie­rung und damit auch Außen­han­dels­ab­hän­gig­keit auch wis­sen muss, dass im Zwei­fel, im Not­fall auch mili­tä­ri­scher Ein­satz not­wen­dig ist, um unse­re Inter­es­sen zu wah­ren, zum Bei­spiel freie Handelswege” […]

Für die­se Äuße­rung muss­te Köh­ler sei­ner­zeit von den Grü­nen hef­ti­ge Kri­tik ein­ste­cken und letzt­end­lich zurücktreten.

Update 08.02.: telepolis.de — Luft­schlä­ge gegen die Hut­his in Jemen: Euro­pas Wirt­schaft ist der Kollateralschaden.

Das Sauerland gegen Rechts


Es mag im Sau­er­land etwas län­ger dau­ern, bis wir rich­tig ärger­lich wer­den, aber wenn es soweit ist, dann rap­pelt es hier gewaltig.

Mit bis zu 3.500 Demons­tran­ten mach­te Neheim den Rechts­extre­mis­ten, Neo­na­zis und AfD-Sym­pa­thi­san­ten klar, dass sie auch im Sau­er­land nicht erwünscht sind. Die IG Metall, der Arbeit­ge­ber­ver­band, Kir­chen, Schüt­zen­ver­ei­ne und klei­ne­re pri­va­te Grup­pie­run­gen zeig­ten am Frei­tag­nach­mit­tag auf dem Markt­platz in Neheim Präsenz.

Die IG-Metall Arns­berg hat mir durch ihre Bevoll­mäch­tig­te Car­men Schwarz eine Red­ne­rin geschickt, die mit ihrer Stim­me ein­drucks­voll und laut­stark deut­lich gemacht hat, dass sie es hier wirk­lich ernst meinen.

Dr. Vol­ker Verch, Chef des Arbeit­ge­ber­ver­bands, hat­te die Wor­te von Car­men Schwarz für die Arbeit­ge­ber im Umfeld in sel­te­ner Ein­tracht mit der Gewerk­schaft unterstrichen.

Neheim setzt ein Zei­chen gegen Ras­sis­mus, Aus­län­der­hass, Anti­se­mi­tis­mus und die rech­te Ideo­lo­gie. Das Sau­er­land ist viel­fäl­tig und wider­stands­fä­hig gegen die neo­na­zis­ti­schen Ein­flüs­te­run­gen der AFD und rechts­ra­di­ka­ler Propaganda.

Das hat Neheim an die­sem Wochen­en­de ein­drucks­voll bewiesen.