Eine interessante Studie der Berliner Soziologin Lena Hipp zeigt, dass der Mensch doch offensichtlich archaischer geprägt ist, als das die moderne Gesellschaft vermuten lässt. In der Studie lässt die Professorin die Attraktivität von Männern und Frauen in den verschiedenen typischen Männer- bzw. Frauenberufen testen. Das interessante Ergebnis: Offensichtlich sind Männer in Frauenberufen genauso unattraktiv für die Partnerschaftswahl wie Frauen in Männerberufen. Eine mögliche Erklärung wäre nun, dass die Attraktivität von Männern in Männerberufen an den ökonomischen und beruflichen Erfolg geknüpft ist.
Für Frauen gilt nach dieser Studie, dass die Attraktivität nicht unbedingt mit dem beruflichen Status abnimmt, sondern tatsächlich mit der Berufswahl. Besonders schwer bei der Berufswahl haben es demnach Frauen in Ingenieursberufen. Eine weitere mögliche Erklärung ist, dass Männer auffallend unglücklich sind, wenn sie weniger Zeit in ihren Job verbringen, als ihre Partnerinnen. Das mag damit zusammenhängen, dass vermutlich die Erwartung zur Hausarbeit steigt, je weniger der Partner Zeit im Job verbringt. Mutmaßlich wird von dem Mann, der um 18.00 Uhr erledigt von der Arbeit kommt, keine Hilfe im Haushalt mehr erwartet.
Sind wir also genetisch mehr geprägt, als uns das bewusst ist? Natürlich gibt es immer mal Abstufungen und ich denke, dass bisweilen ganz profan das Geld eine Rolle spielt. Anders wäre eine Hochzeit zwischen dem greisen Richard Lugner und einer Frau die 50 Jahre jünger ist, nicht zu erklären.
Interessant ist, dass zumindest nach einer Befragung des Webportals ElitePartner der männliche Handwerker ganz oben auf der Attraktivitätsliste steht. Offenkundig spielt Geld demnach eine untergeordnete Rolle. Der weibliche Nestbautrieb scheint an der Stelle prägend zu sein. Männer hingegen finden Frauen in Pflegeberufen attraktiv, das wiederum ließe sich mit der archaischen Rolle des Jägers aus der Steinzeit erklären, der oftmals verletzt nach Hause kam und versorgt werden musste.
Persönlich vermute ich, dass Männer oftmals Jobs mit hohem Zeitaufwand wählen, weil sie schlichtweg wenig Interesse an Hausarbeit und Kinderbetreung haben. Meine eigene Beobachtung ist, dass viele männliche Kollegen nach der Geburt des Kindes höchstens sechs Wochen Elternurlaub nehmen, die dann zum Hausbau oder zur Renovierung genutzt werden. Derweil werden die Großeltern für die Kinderbetreuung eingesetzt.
Dafür braucht man eine Studie, denn wenn man(n) derlei Erkenntnisse einfach so sagt, dann gibts verbale Haue 🙂
Warum? Da ist doch nichts verwerflich dran. Eine gewissse genetische Prägung ist ja nicht von der Hand zu weisen. Ob sie nun heutzutage Sinn macht, ist eine andere Frage.
Da gibt´s für die Ingenieurs-Frau einen einfachen Trick. Erst den Mann suchen, dann den erfolgreichen, Job 😉
Wenn frau dann abends spät nach Hause kommt, hat sie genauso wenig Bock auf Hausarbeit. Das Argument kann ich leidvoll gut nachvollziehen. Aber gemeinsam lassen sich die diversen anstehenden Arbeiten gleichberechtigt gut ignorieren!
Ich werde an die genetischen Eigenarten meiner Spezies im Moment daran erinnert, das mir vom vielen Sitzen das Steißbein scheiß weh tut. Das ist, wie ich las, ein Überbleibsel “unserer” Schwänze.
Wenn ich meinen Blick weite und die derzeit kriegsführenden Nationen betrachte, sehe ich in den verantwortlichen Chefpositionen nur Männer. Es wäre an der Zeit, unsere archaischen Überbleibsel bewusster zu bekämpfen, als wir es tun.
Ich bin davon überzeugt, dass es weniger Kriege gäbe, wenn mehr Frauen Staatsoberhäupter wären. Ausnahme: Strack-Zimmermann, aber da bin ich mir mit der Geschlechtszuordnung auch nicht ganz sicher.