Wir unterbrechen unser Programm für eine wichtige Sondersendung. Völlig unerwartet hat es im Sauerland zu dieser Zeit geschneit. Die Gegend ist weitläufig abgesperrt, Zivilschutz und Polizei sind vor Ort -
um die Idioten aus dem Grabe zu ziehen, die mit Sommerreifen im Winter ins Sauerland gefahren sind 😉
Autor: Peter Lohren
Hätten Sie’s gewusst?
Als eifriger Nutzer von ChatGPT für Fragen aller Art, möchte ich mit einer neuen Rubrik im Blog starten. „Fragen, die die die Welt noch hat“, wird ab sofort als unregelmäßige Kategorie meine sinnigen und unsinnigen Fragen hier beantwortet wissen – und zwar von ChatGPT.
An ChatGPT stelle ich keine wissenschaftlichen Anforderungen, auch deshalb nicht, weil Antworten auch mal falsch oder von der KI schlichtweg erfunden sein können. Allerdings lässt sich mit ChatGPT hervorragend kluschei…, vor allem auch deshalb, weil ChatGPT sich in den Antworten oftmals als Besserwisser liest und ungefragt Ratschläge gibt. Je nach Frage ist das oftmals auch noch amüsant. Der wahre Hintergrund ist aber, die Beantwortung oftmals völlig belangloser Fragen zu völlig belanglosen Ereignissen.
Den Anfang macht die Frage nach der Grußformel zum Jahresanfang oder: „Wie lange wünscht man sich eigentlich ein frohes neues Jahr?“
ChatGPT meint dazu:
„Man sagt in der Regel „Frohes Neues“ oder „Frohes neues Jahr“ bis etwa Mitte Januar. Genauer hängt es davon ab, wann man die betreffende Person zum ersten Mal im neuen Jahr trifft. Wenn du jemanden erst Ende Januar zum ersten Mal siehst, kannst du es immer noch sagen, aber ab einem bestimmten Punkt, meist nach dem 15. Januar, wirkt es etwas unüblich. In manchen Regionen oder Situationen hört man es auch bis zum Dreikönigstag (6. Januar) aufhören.
Wenn es dir unangenehm vorkommt, kannst du stattdessen einfach mit einem freundlichen Gruß starten, ohne direkt „Frohes Neues“ zu sagen.”
Und, hätten Sie’s gewusst?
Willkommen 2025
Zitate 2024
Auch in diesem Jahr wieder zum Abschluss einige Zitate, die es wert sind festgehalten zu werden.
» Manchmal ist eine Entlassung auch eine Befreiung. «
– FDP-Chef Christian Lindner über seinen Rauswurf als Finanzminister.
» Ich bin bereit, meine Erfahrung, meine Kraft und meine Verantwortung anzubieten, wenn Sie wollen auch als Kanzler. Vielleicht reden wir am Küchentisch. «
- Robert Habeck droht mit Besuch.
» Der Irrsinn, immer da zu produzieren, wo die Arbeit am billigsten, die Steuern am niedrigsten und die Umweltauflagen am schlechtesten sind, und dann die Produkte über den ganzen Globus zu transportieren, verursacht einen riesigen CO2-Ausstoss, der vermeidbar wäre. «
- Sahra Wagenknecht, in ihrem Buch «Die Selbstgerechten» von 2021.
»Phase 4 – Beginn der offenen Feldschlacht.«
Aus dem Strategiepapier der Partei des Majors d.R. Christian Lindner im November zur Erzwingung von Neuwahlen
» Doch, ich habe zwei neue Stofftiere. «
- Das jüngste Netzkind über meine Feststellung, beim Kindertrödelmarkt zum Verkauf von nicht mehr gebrauchten Spielsachen wohl nicht sonderlich erfolgreich gewesen zu sein.
Einsteins Relativitätstheorie …
… oder: Die Tage sind immer zu kurz.
Wehalb Rentner nie Zeit haben, hat sich mir bisher noch nicht ganz erschlossen, meine Vermutung geht dahin, dass gewiefte Privatières sich einfach nicht von jedem plötzlich einspannen lassen wollen und deshalb der geflügelte Satz vom Rentner die nie Zeit haben so lange wiederholt worden ist, bis er geglaubt wurde.
Nun, bis zum Ruhestand sind es noch ein paar Jährchen, nichts desto trotz kam ich aufgrund längeren Resturlaubs in den Genuss einiger freier Tage und des Phänomens zu kurzer Tage. Was soll weit ausholen? Langweilig war’s nie.
Die Tage verfliegen ohne nennenswert größere Projekte in Angriff genommen wurden, ich hab‘ noch nicht einmal das Design des Blogs hier umgestellt. Des Rätsels Lösung: Es liegt am Raum-Zeit Kontinuum. Die Zeitstrecke von Geburt und Ableben sind durch einen Zeitstrahl verbunden. Je näher man nun dem Ableben kommt, desto mehr krümmt sich der Zeitstrahl im Raum, was zur Folge die Anziehungskraft zwischen den beiden Punkten verstärkt. Das wiederum lässt den Zeitstrahl schneller krümmen, die Zeit vergeht also schneller.
Übersetzt: Je älter der Mensch wird, umso schneller vergeht die Zeit, die Endpunkte des Zeitstrahls rücken schneller zusammen
Deshalb ist der Tag für Menschen umso kürzer, je älter sie sind.
Vielleicht hab‘ ich aber auch nur Einsteins Relativitätstheorie nicht verstanden, oder verbringe in meinem Urlaub zu viel Zeit mit dem Schreiben unsinniger Texte. 🙂
Weihnachtsbaum — natürlich natürlich
Weihnachten naht und damit unweigerlich die Diskussion um einen Weihnachtsbaum. Hier im Sauerland ist es gute alte Tradition, dass der Weihnachtsbaum nicht nur selber geschlagen werden muss, sondern auch höchstselbst geklaut. Dieser Tradition bin ich immer entkommen, auch wenn Mrs. L der Meinung ist, ich wäre an der Stelle etwas kleinmütig.
Meine Argumentation des regulären Einkaufs des Weihnachtgewächses ergibt sich aus der Tatsache, dass erstens hier im Dorf jeder jeden kennt und zweitens jeder äußerst neugierig ist, ob des Tatendrangs der Nachbarschaft. Will heißen: Ein geklauter Weihnachtsbaum bleibt nicht unbemerkt, was im Regelfall vielleicht beim Nachbarn eine gewisse Achtung hervorruft, bei der Exekutiven aber eine Anzeige einer Straftat wegen Diebstahls nach sich zieht.
Mrs. L wies den Tatbestand des Diebstahls weit von sich, gemeint wäre eine Leihgabe aus dem Wald, nebst Wurzel, um den Baum im Januar wieder einzupflanzen. Das wiederum wies ich weit von mir; einen Baum mit Wurzeln auszugraben und sei es nur ein Flachwurzler, bedarf schließlich enormer Anstrengung, die ich nicht gewillt bin zu erbringen, zumal es Alternativen gibt.
Der Kompromiss, sowohl den Straftatbestand des Baumdiebstahls als auch den Einfall hunderter von Insekten ins warme Wohnzimmer zu vermeiden, war für mich der Erwerb einer künstlichen Tanne. Nachhaltig, sauber und nach Weihnachten schnell auf dem Dachboden zu entsorgen, bzw. einzulagern, sollte Grund genug sein, zu einem Weihnachtsbaum aus Polyvinylchlorid, kurz PVC, den Vorzug zu geben.
Nicht mit Mrs. L. Wenn ich schon nicht gewillt bin, einen Weihnachtsbaum aus dem nahen Weihnachtsbaumfort zu entleihen, so soll es der natürliche Baum beim Weihnachtsbaumhändler sein. Und – so gab mir Mrs. L mit auf den Weg, er darf nicht zu klein sein.
So steht nun, wie jedes Jahr, ein Riesenbaum im Wohnzimmer, nadelt uns nicht nur das Wohnzimmer voll, sondern erweist sich für hunderte von kleineren, durch die Wohnzimmerwärme erweckten Lebewesen als idealer Startpunkt ins Leben als Zweiflügler.
Na denn – Frohe Weihnachten.
Filmkritik Horizon
So sehr ich Western mag und insbesondere auch ein Fan von Kevin Costner bin, so sehr bin ich enttäuscht von Costners Westernepos Horizon. Der Versuch die Geschichte um die Besiedlung der Weißen im Apachengebiet in New Mexico im Jahre 1861 filmisch aufzuarbeiten ist aus meiner Sicht gescheitert. Zumindest, wenn man den Western als Film ansieht und nicht als Einstieg zu einer Serie. Es fehlt ganz einfach der Erzählstil. Die Geschichte hat keinen richtigen Anfang und ebenso kein Ende.
Warum der Film sozusagen abrupt mit einem Zusammenschnitt und schnellem Szenewechsel endet, wird erst klar, wenn man sich die Mühe macht und im Internet nachliest, dass Horizon tatsächliche als eine Art Miniserie angelegt ist. Wann nun die nächsten Teile erscheinen, darüber bleibt der Zuschauer im Unklaren. Das ist ärgerlich, weil die Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht und den Landraub der weißen Siedler im Indianergebiet filmisch darbieten sollte, es durchaus wert ist in einem Western filmisch aufgearbeitet zu werden. Costner verzichtet auf die Erzählung und Einführung der Charaktere. Der Western bietet dafür jede Menge nicht zimperlicher Action. Der Film dreht und wendet sich um die per Flugblatt umworbene Siedlung Horizon in New Mexico, mitten im Gebiet der Apachen.
Die Sieder, die hier vermeintlich ihre Heimat gefunden haben, werden von den Apachen ebenso schnell wieder vertreiben, wie sie gekommen sind. Bei einem heftigen Angriff überlebt nur die Siedlerwitwe Frances Kittredge und ihre Tochter, die im Militärcamp Zuflucht finden.
Nebenbei erzählt Costner die Geschichte des Trecks, der westwärts in die noch unerschlossenen Gebiete will. In Dakota treibt eine Banditen-Familie ihr Unwesen, in Wyoming gerät Kevin Costner als einsamer Cowboy in eine Schießerei, um einer jungen Prostituierten das Leben zu retten.
All diese Episoden finden nicht zueinander und der Zuschauer hat Schwierigkeiten den Handlungssträngen und den handelnden Personen zu folgen. Am Ende erahnt man, dass da vielleicht noch etwas kommen mag, die schnelle Bildfolge am Schluss verrät, dass es wohl offensichtlich weiter geht mit den Siedlern und der marodierenden Bande. Wie und wo und mit wem, das bleibt in diesem ersten Teil verborgen.
Ein Film muss einen Anfang ein Ende und einen Schluss haben, dass das auch in einer Triologie funktioniert haben die Western Rio Bravo, Rio Lobo und El Dorado mit John Wayne eindrucksvoll gezeigt.
Zeit für Verhandlungen
Außenministerin Baerbocks vorschnelle Äußerungen über den Einsatz einer Friedenstruppe sind für eine Regierung die keine Mehrheit mehr hat, zwar ziemlich anmaßend und hat viele wilde Spekulationen in den sozialen Netzwerke ausgelöst und dürfte außerdem einmal mehr nicht abgestimmt sein.
In der Sache allerdings hat Frau Baerbock Recht.
Baerbock hatte auf die Frage nach einer deutschen Beteiligung zur Absicherung eines Waffenstillstands in der Ukraine gesagt, das aus ihrer Sicht Deutschland eine große Rolle zur Friedensicherung in der Ukraine spielen wird.
Warum nun die Außenministerin gerade jetzt von einer möglichen Beteiligung deutscher Truppen an einer möglichen Friedensmission spricht, kann (hoffentlich) nur der Hinweis darauf sein, dass sowohl Russland als auch die Ukraine endlich zu Verhandlungen bereit sind.
Offensichtlich nähert man sich der Vernunft von Verhandlungen im Ukraine Konflikt an und natürlich wird Deutschland nicht drum herum kommen, sich nach Kriegsende nicht nur an einer Friedenssicherung, sondern auch am Wiederaufbau zu beteiligen. Eine Friedenssicherung allerdings, darf meines Erachtens nur mit UN-Mandat und integriert in eine Blauhelmtruppe initiiert werden, alles andere wäre fahrlässig und eine unnötige Provokation.
Die Bundeswehr besitzt nicht die Ressourcen, sich einer übermächtigen und kriegserfahrenen Armee im Ernstfall entgegen zu stellen. Eine deutsche Truppe an der 2000km langen Grenze zur Russland wäre also nicht nur Kosmetik, sondern schlichtweg eine Farce.
Anderseits hat die Bundesrepublik mit Lieferung der ersten Waffen in die Ukraine eine kostspielige Verantwortung übernommen, die uns vermutlich die nächsten zehn Jahre begleiten wird. Diejenigen, die Interesse an einem langen Krieg hatten, werden sich der Verantwortung nicht stellen. Die wenigsten Verantwortlichen werden erwartet haben, dass die Lieferung von Waffen in ein Krisengebiet den Frieden bringen würde, sondern im Gegenteil neben hunderttausenden von Toden ebenfalls einen großflächige Zerstörung der Infrastruktur. Die Politiker, die sich als Kriegstreiber hergaben, sind willfährige Marionetten einer Hegemonialmacht, die neben der Rüstungsindustrie einen erheblichen Nutzen aus dem Konflikt zieht; sie alle müssen das mit sich selber ausmachen.
Die Bundesrepublik aber, als Waffenlieferant für die Ukraine, wird sich nicht aus der Verantwortung ziehen können, das Land nach Kriegsende wieder mit aufzubauen. Die Kosten für den Wiederaufbau der Infrastruktur werden auf ca. 500 Milliarden Euro beziffert, die Transferleistungen für die Anschubfinanzierung des vom Krieg zerstörten Landes sind dabei noch nicht eingerechnet.
Bei aller Sinnlosigkeit des Krieges bleibt vielleicht später einmal die Einsicht, dass die alte Doktrin, keine Waffen in Krisengebiete zu liefern, durchaus ihre Berechtigung hatte und hat. Krieg kennt keine Gewinner und Waffenlieferungen bringen keinen Frieden.
Für die vielen toten Soldaten, Zivilisten und Invaliden, die der Krieg auf beiden Seiten gefordert hat, kommt diese Einsicht zu spät.
BTW: Die Zeitschrift Emma hat eine Petition zu einem Waffenstillstand mit einem Brief an Bundeskanzler Scholz gestartet. Stand Freitag, 06.01.2025 haben bereits 512.000 Bürgerinnen und Bürger unterschrieben. Zur Unterschrift geht’s hier entlang.