Wer den Grünen wohlgesonnen ist, könnte trotz aller Kriegshetze der ehemaligen Friedenspartei immer noch argumentieren, dass die von den Grünen massiv unterstützten Kriege sozusagen Freiheitskriege sind, die eine massive Unterstützung des Westens auch moralisch rechtfertigen.
Böse Zungen behaupten, dem sei nicht so und Deutschland habe auf Drängen der USA die Unterstützung der Ukraine mit Waffen und militärischer Ausrüstung genehmigt, um Europa und die Bundesrepublik für einen gerechten Krieg gegen den bösen Feind aus dem Osten zu sensibilisieren.
Außenministerin Baerbock jedenfalls war zusammen mit einigen anderen Grünen sehr schnell bereit, ihre bzw. die Grundsätze der Grünen über Bord zu werfen, wenn es um Waffenlieferungen in Krisengebiete ging.
Jüngster Coup von Frau Baerbock, die bereits in den USA als aufstrebender Star gefeiert wird, ist die Zustimmung von Waffenlieferung, respektive Lieferung des Eurofighters Typhoon an Saudi-Arabien.
Wir erinnern uns: Das ist das Land, wo man als Journalist unter dem Kronprinzen Mohammed bin Salman schon mal stückchenweise aus dem Palast getragen wird.
Baerbock selber rechtfertigt die geplanten Lieferungen an die Saudis ausgerechnet damit, dass Saudi-Arabien in diesen Tagen zur Sicherheit Israels beitrage.
Fast zeitgleich mit Baerbocks Zustimmung zu Waffenlieferungen an den Wüstenstaat reist ihr Amtskollege, US-Außenminister Antony Blinken, in den Nahen Osten, um mit dem Kronprinzen über die Notwendigkeit „regionaler Kooperation zur dauerhaften Beendigung der Krise im Gazastreifen“ zu sprechen.
Dass mit Waffenlieferungen an Saudi-Arabien Frieden im Nahen Osten zu schaffen sei, so naiv dürfte Frau Baerbock nicht sein, das zu glauben. Wahrscheinlicher ist, dass es bei den Waffenlieferungen für die Saudis um handfeste Wirtschaftsinteressen und Öl und Gas für Europa und Deutschland geht.
Hintergrund ist, dass die Huthi-Milizen weite Teile im Jemen besetzt haben und immer öfter Schiffe im Roten Meer angreifen. Das rote Meer mit Anbindung an den Suezkanal ist einer der wichtigsten Handelsrouten der Welt. Die jemenitische Regierung wird von Saudi-Arabien unterstützt, die aufständischen Huthi von Iran. Ein Pulverfass, das die Wirtschaft durch die Angriffe der Huthis empfindlich stört und Lieferketten auch in Deutschland zum Erliegen bringt.
Der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler hatte 2010 in einem Interview gesagt:”[..] dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege” […]
Für diese Äußerung musste Köhler seinerzeit von den Grünen heftige Kritik einstecken und letztendlich zurücktreten.
Update 08.02.: telepolis.de — Luftschläge gegen die Huthis in Jemen: Europas Wirtschaft ist der Kollateralschaden.