Drewer Steinbruch

Die Dre­wer Stein­brü­che sind ein ca. 10ha gro­ßes Natur­schutz­ge­biet hier sozu­sa­gen vor unse­rer Haus­tür. Im 19. Jahr­hun­dert wur­de hier Kalk­stein für den Stra­ßen­bau gewon­nen, Mrs. L’s Groß­va­ter hat dort noch gear­bei­tet. Das Gebiet besteht aus zwei Stein­brü­chen, wobei nur ein Kra­ter mit Was­ser voll­ge­lau­fen ist. Man hat bei einer Spren­gung eine Quel­le erwischt, die den Kra­ter sehr rasch voll­lau­fen ließ.

Der Erzäh­lung nach hät­ten bis 1997 immer noch die Hüt­ten des Abbruch­un­ter­neh­mens unten am Grund gestan­den. Das Was­ser ist übri­gens leicht salz­hal­tig. Hier habe ich Schwim­men gelernt, die ers­ten Mut­pro­ben mit Sprin­gen aus der Fels­wand hin­ter mich gebracht und so man­che laue Som­mer­nacht ober­halb des Stein­bruchs verbracht.

Die Stadt hat immer wie­der ver­sucht, das Gelän­de zu sper­ren, was uns als Jugend­li­che herz­lich wenig inter­es­sier­te. Ich erin­ne­re mich, das ein­mal sogar zwei Dorf­she­riffs am Rand des Gewäs­sers stan­den und wir nicht aus dem Was­ser wollten.

Erst der Hin­weis, dass, wenn wir nicht raus­kom­men wür­den, unse­re Kla­mot­ten zur Abho­lung in Bade­ho­se im ört­li­chen Poli­zei­re­vier bereit lägen, zeig­te Wir­kung. Mehr als eine münd­li­che Ermah­nung war sowie­so nicht zu erwar­ten, die Exe­ku­ti­ve war damals noch prak­tisch ver­an­lagt, meist waren die Pol­zis­ten eh dem erwei­ter­ten Bekann­ten­kreis zuzurechnen.

Jeden­falls war 1997 end­gül­tig Schluss mit den Bade­freu­den. Die Bezirks­re­gie­rung Arns­berg erklär­te die Stein­brü­che zum Natur­schutz­ge­biet und nach Ent­rüm­pe­lungs­ak­tio­nen durch Tau­cher wur­de das Gelän­de samt Gewäs­ser durch mas­si­ve Metall­zäu­ne geschützt. Seit­dem füh­len sich ver­schie­de­ne Fels­brü­ter und ande­re Vogel­ar­ten dort hei­misch. Die zahl­rei­chen Kor­mo­ra­ne und Fisch­rei­her ver­sor­gen sich aus dem Teich, in des­sen Quell­was­ser sich zahl­rei­che Fische wohl­füh­len. Heu­te ist nur noch ein Blick von oben durch einen Con­tai­ner mit mas­si­ver Ver­git­te­rung mög­lich. Dort ist auch das Bild entstanden.

Wie­der ein Aben­teu­er­spiel­platz für Kin­der und Her­an­wach­sen­de weni­ger, wobei ich den­ke, dass bei der heu­ti­gen Heli­ko­pter­er­zie­hung, Eltern ihre Kin­der weg­sper­ren wür­den, wenn sie wüss­ten, dass ein Stein­bruch mit Fels­wän­den von gut zwan­zig Metern Höhe zum Stell­dich­ein ober­halb der Abbruch­kan­te in lau­en Som­mer­näch­ten einlädt.

2 Comments

    1. Hal­lo Horst,

      kein rich­ti­ges HDR, son­dern Pseu­do-HDR. Frü­her habe ich mich mir die Mühe mit Mehr­fach­be­lich­tun­gen gemacht, heu­te nut­ze ich Lumi­nar und Pho­to­shop, da braucht’s nur noch eine Auf­nah­me. Der Unter­schied ist mar­gi­nal, fin­de ich.

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