Das was jetzt bei VW und anderen Automobilisten passiert, ist eigentlich nur logische Konsequenz aus der vorangegangenen politisch vorgegebenen Richtung. Die vermurkste Energiewende tut da nur ihr Übriges. Bereits im Jahre 2021 hatte beispielsweise Audi verkündet, zwar weiterhin Autos mit Verbrennungsmotor bauen zu wollen, nur eben nicht mehr in Deutschland. Man hat das nicht ernst genommen. Genau so wenig wie die der anderen Automobilhersteller.
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Ihr seid OK, Boomer
Als Baby Boomer werden in Deutschland die geburtenstarken Jahrgänge von 1955 bis etwa 1969 bezeichnet. Manche definieren unsere Generation der Jahrgänge bis 1964 so, aus meiner Sicht trifft es die Bezeichnung „Kinder der 80er Jahre“ am besten.
Egal wie, es scheint, dass die Generation Boomer an allem Unglück heute schuld seien. Der Vorwurf lautet von ungebremsten Konsumverhalten, die Umwelt rücksichtslos ausgebeutet, die Wirtschaft ruiniert und ganz einfach den nachfolgenden Generationen die Zukunft gestohlen haben. Außerdem säßen sie, zumindest derzeit noch, an den Hebeln der Macht und würden nichts dafür tun, der nächsten Generation eine heile Umwelt zu hinterlassen. Beruflich und gesellschaftlich wären wir immer noch in alten Verhaltensmustern verfallen und würden uns gegen gesellschaftspolitische Veränderungen streuben.
Stimmt das? Oder ist das nur eine weitere Episode aus dem immerwährenden Generationenkonflikt seit ewigen Zeiten?
Ich persönlich nehme mir diese Vorwürfe nicht, oder nur zum Teil, an. Ja, wird sind ziemlich glücklich in einem Wirtschaftsboom aufgewachsen, wir konnten das genießen. Nichtsdestotrotz, wir waren und sind Nachkriegsenkel, wir haben von Oma und Opa noch Gräueltaten erfahren, die im Krieg an ihnen verübt wurden. Wir haben in Teilen noch kriegsversehrte Menschen kennengelernt. Unsere Lehrer waren in den Anfangsjahren der Schule oftmals noch übrig gebliebene Nazis, die uns mit dem Stock zu Gehorsam zwangen. Aber wir waren auch die Generation, die als Schüler und Studenten die Friedens – und Umweltbewegung schufen. Wir waren die Punks, Rocker und Unangepassten, die gegen Autoritäten aufbegehrten. Natürlich gab’s auch damals schon angepasste Jugendliche, die sogenannten Popper. (Übrigens sind denen die Geschmacksverirrung der schmal geschnittenen Lederkrawatten zu verdanken).
Wir Boomer demonstrierten gegen Atomkraft und Volkszählung und engagierten uns politisch. Und ja, wir hatten eine andere gesellschaftspolitische Einstellung zu den Dingen: Meinungsverschiedenheiten unter Jungs wurden oftmals mit den Fäusten gelöst und danach war auch Ruhe. Es stimmt auch, dass wir als Männlichkeit auch immer mit dem Begriff Ritterlichkeit assoziierten und das auch immer noch tun. Höflichkeit gegenüber Älteren und Frauen, eine gewisse Härte, Mut und Entschlossenheit, das war für uns das, was einen Mann ausmachen sollte. Wir waren aber auch diejenigen, dessen Klassenzimmer heillos überfüllt waren, die nur mit Mühe und Not einen Studienplatz oder eine Ausbildungsstelle bekamen, die immer mit ihresgleichen konfrontiert waren, alleine deshalb, weil es so viel unseres Jahrgangs gab.
Auf der anderen Seite waren wir grenzenlose Hedonisten, uns stand mehr der Sinn nach Partys und Feiern als nach Häuslebauern und Bausparvertrag. Der Musikgeschmack der 80er Jahre, die deutsche Welle, passte für viele von uns Kindern der 80er Jahre zum Lebensstil. Trotzdem hat unsere Generation sich etwas aufbauen können, wir waren zwar rund zehn Jahre später dran als unsere Eltern mit der Familienplanung und dem Nestbau, aber mit Mitte Dreißig war dann doch für die meisten der Lebensweg geebnet.
Jetzt stehen viele von uns kurz vor dem Rentenalter.
Also Geduld. Die nächste Generation kann ja dann alles besser machen.
Streamingtipp Your Honor
Wie weit würden sie gehen, um das Leben eines ihrer Kinder zu schützen? Im Grunde ist das die zentrale Frage in der es in der Serie Your Honor (Euer Ehren) geht.
Der aus Breaking Bad bekannte Schauspieler Bryan Cranston spielt in der Serie den hoch geachteten Richter Michael Desiato. Seit dem Tod seiner Ehefrau lebt alleine er mit seinem halbwüchsigen Sohn in New Orleans im US Bundesstaat Louisiana.
Sein Sohn tötet bei einem tragischen Autounfall versehentlich einen gleichaltrigen Jungen, dessen Vater ein Mafiaboss ist. Der Junge beichtet seinem Vater die Unfallflucht, der wiederum überredet seinen Sohn, mit ihm zur Polizei zu gehen, um den Unfall zu melden. Als er aber erfährt, dass es sich bei dem getöteten Jungen um den Sohn des Mafiosos Jimmy Baxter handelt, macht er einen Rückzug.
Desiato kennt den Mafiaboss aus seiner Tätigkeit als Richter. Er weiß: Das Gesetz der Mafia kennt keine Gnade, Baxter wird nach dem Grundsatz, einen Sohn für einen Sohn, handeln und den Sohn des Richters bei Gelegenheit sterben lassen.
Richter Desiato versucht deshalb, den Unfall zu vertuschen und nutzt dabei seine zahlreichen Kontakte in der Politik und bei den Behörden. Dabei rutscht er immer tiefer in kriminelle Machenschaften ab und schreckt schließlich sogar vor Beihilfe zu Mord nicht zurück.
Die erste Staffel endet tragisch und ich bin gespannt, wie sich die zweite Staffel aufbaut. Bryan Cranston spielt den Richter Michael Desiato mit vollem Einsatz und äußerst glaubwürdig. Die Serie erinnert ein wenig an Breaking Bad, kein Wunder, der Plot ist ähnlich und auch hier spielte Bryan Cranston den ehrbaren Bürger, der durch verschiedene Umstände in die Kriminalität abrutscht.
Your Honor lässt sich allerdings Zeit mit dem Spannungsbogen, so dass manche Folge etwas zäh daherkommt, die Spannung baut sich etwa in Mitte der 1. Staffel kontinuierlich auf.
Zu sehen ist die Serie auf Paramount plus, Prime Video und Apple TV.
Selbsbestimmungsgesetz — Einladung zum Missbrauch
Das neue „Selbstbestimmungsgesetz“, dass nun verabschiedet wurde und ab September gültig werden soll, schafft vor allem eines : Die AFD bei den nächsten Wahlen zu unterstützen. Wenn die Bundesregierung sich an die Regelungen allgemeiner Gesetzgebung gehalten hätte, wäre dieses Gesetz so nicht verabschiedet worden. Das Gesetz regelt, dass ab sofort mit Willenserklärung gegenüber dem Standesamt einmal im Jahr der Geschlechtseintrag und der Vorname geändert werden kann.
Das öffnet dem Missbrauch Tür und Tor, man denke nur an die Möglichkeiten, die triebgesteuerten Männern damit zur Verfügung gestellt werden. Das Strafgesetzbuch regelt strafrechtlich beispielsweise Exhibitionistische Handlungen nur für Männer. Es ist also möglich, sich ganz legal Zugang zu Frauenbereichen zu verschaffen und die Geschlechtsteile zu entblößen, ohne dass eine Straftat vorliegt. Die äußerliche Erscheinung als Frau ist nicht notwendig; das Gesetz ermöglicht es, sich als Mann in Frauenumkleide- und Duschkabinen aufzuhalten und dem Voyeurismus oder Exhibitionismus vor Frauen und Kindern nachzugehen.
Sind das nun Übertreibungen? Wohl eher nicht. Sexualtherapeuten berichten, dass triebgesteuerte Männer alles daran setzen, ihre Triebe auszuleben, sie werden den Weg den Geschlechtsbestimmung auf jeden Fall nutzen. Etwa 30 % aller verhafteten männlichen Sexualstraftäter sind Exhibitionisten. Die meisten sind nicht fähig, ihre Verhaltensweise aufzugeben.
Unverständlich ist mir auch, wie man glauben kann, dass Kinder im Alter von 14 Jahren in der Lage wären, verantwortlich mit ihrer sexuellen Selbstbestimmtheit umgehen zu können.
Nimmt man nun an, dass der sogenannte Chllig effect, d.h. die selbst auferlegte Beschränkung zur Wahrnehmung eigener Bürgerrechte als weitere vermutliche Auswirkung aufgrund des Gesetzes, z.B. durch die Einschränkung als Frau bestimmte Orte aus Angst vor sexueller Darngsalierung auf zu suchen,
muss man zu dem Schluss kommen, dass das Selbstbestimmungsgesetz eine krasse Fehlentscheidung ist.
Jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden — dennoch — die Bundesregierung hätte gut daran getan, sich an die kantschen Grundsätze allgemeiner Gesetzgebeung zu erinnern,
»Die Freiheit des Einzenen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt«
So jedenfalls ist schlimmstenfalls ein weiteres Argument für die Wählbarkeit einer Rechtaußenpartei geschaffen.
Update 25. August: Das nennt man wohl eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Gewalttätige Männer ändern ihr Geschlecht, um nicht wegen geschlechtsspezifischer Gewalt verurteilt werden zu können.
Kosovo Teil III
Das Reisen in fremde Länder macht vor allem eines, es erdet ungemein. Natürlich nicht der Pauschalurlaub in die Türkei oder in sonst ein Touristenviertel auf der Welt, sondern das Reisen abseits von Tourismus direkt zu den Menschen vor Ort. Dieser Luxus war uns im Kosovo gegönnt. Auf Einladung einer albanischen Familie konnten wir so ein Stück albanischer Kultur kennenlernen.
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Bukovice
Dorfstraße Bukovice/Kosovo.
Kosovo Teil II
Im Kosovo ist auch noch heute, 25 Jahre nach dem Krieg, die UÇK präsent. Dem Mitbegründer Gründer der UÇK, Adem Jashari, sind hier viele Denkmäler gesetzt.
Jashari fiel im März in Prekaz im Kampf gegen serbische Polizeikräfte. Zudem wurden bei diesem Kampf 50 weitere Albaner getötet, darunter 25 Familienangehörige von Jashari – überwiegend Frauen und Kinder. Adem Jashari ist als Gründer der UÇK eine Legende und ein Volksheld der Kosovo-Albaner. Das Haus der Familie ist eine Art Mausoleum. Die 50 Grabdenkmäler stehen gegenüber des Geburtshaus.
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Kosovo Teil I
28 Grad, abends um 21 Uhr. Ich bin eigentlich nur noch müde von 12 Stunden Autofahrt. Wir sind in Lipljan angekommen. Der dritte Reisetag, 2000 Kilometer von zuhause entfernt.
Die Strecke führte uns über Österreich, Slowenien, Kroatien, Montenegro und Albanien bis in den Kosovo. Hier stehen wir jetzt in der Nachthitze in einer pulsierenden Stadt und warten auf einen albanischen Freund, dessen weitläufige Verwandtschaft uns eine Wohnung für die Zeit hier vermieten will. Wir haben nicht mehr als eine Telefonnummer, aber tatsächlich, nach einem kurzen Telefonat fährt ein Auto vor.
Wie und wo wir hinmüssen ist noch nicht so ganz klar, dafür wird jetzt eifrig telefoniert und nach und nach gesellen sich immer mehr Albaner zu uns auf den Parkplatz vor einem Supermarkt und telefonieren mit ihren Handys. Irgendjemand hat dann tatsächlich den Wohnungsschlüssel und weiß ebenfalls den Ort der Wohnung. Inzwischen sind wir von vermutlich 15 albanischen jungen Männern umringt.
Die Frage, wer das denn alles sei, wird mir mit „Familie“ beantwortet, um anschließend der albanischen Sippe vorgestellt zu werden. Ich staune und lerne: Hier sind fast alle miteinander verwandt. Das Grüßen von Frauen ist hier eher nicht gerne gesehen. Mrs. L trägt‘s mit Fassung, unsere erwachsene Tochter auch. Die Wohnung erweist sich als Privatwohnung in einem Hochhaus im fünften Stock. Was hätte ich sonst erwarten sollen? Das ist schließlich kein Touristengebiet hier, die einzigen Touristen sind Albaner oder Deutsche mit albanischen Wurzeln aus Deutschland, die hier in den Ferien ihre Familien besuchen.
Urlaub
Ok, jetzt also der Kosovo. Mrs. L ist ja ziemlich abenteuerlustig und so haben wir in den Jahren eigentlich nie einen „normalen“ Urlaub gemacht. Die Urlaube schwankten bisweilen vom Campingurlaub in der Pampa mit Esbitbrenner und Ravioli aus der Dose bis hin zu anspruchsvollen Sightseeing-Touren in nördliche Länder. Vor zwei Jahren das Urlaubsseminar: Vom Umgang mit der Sense – Handhabung, Dengeln und Schärfen. Und nein — es ist keine Motorsense gemeint, nach erfolgreichem Abschluss ließ ich trotzdem die Bemerkung fallen, meine Motorsense weiter zu nutzen – zum Leidwesen des Referenten und trotz ausgehändigtem Zertifikat ein echter Sensenmann zu sein.
Jetzt also Richtung Balkan. 2000 Kilometer, natürlich mit dem Auto, sonst wär’s ja kein Abenteuer. Und selbstredend, kein Touristengebiet. Von einem Bekannten gib’s noch den Ratschlag, durch Serbien ohne Rast zu fahren und die politische Situation vor Ort zu beobachten, denn die Emotionen zwischen Serbien und dem Kosovo schaukeln sich immer wieder mal an einer Kleinigkeit hoch. Am Zielort und Heimat einer befreundeten albanischen Familie, sei das Thema Politik möglichst komplett zu vermeiden, da sind beide Seiten mehr als empfindlich.
Heute morgen dann die Meldung, außer im Norden des Kosovos sei die Lage ruhig und stabil, kein Wunder es herrschen bisweilen Temperaturen von über 40 Grad.
Eigentlich bin ich ja langsam alt genug für einen Pauschalurlaub.