Ausschlaggebend für diesen Text war nicht nur die nervende Umstellung der zahlreichen Uhren bei uns im Haushalt, sondern auch die Tatsache, dass mir als Frühaufsteher die Normalzeit besser entgegengekommen wäre, als die jetzige Sommerzeit. Außerdem fand ich diesen lehrreichen Text im Blog von Christa Chorherr.
Der Text der geschätzten Bloggerin allerdings beantwortete mir noch nicht die Frage, warum die Umstellung auf Sommer- und danach zurück auf die Winterzeit immer noch nicht abgeschafft worden ist, ich also immer noch zweimal im Jahr durch’s Haus renne, um die Uhren umzustellen.
Die EU-Kommission hatte bereits 2018 vorgeschlagen, die saisonale Umstellung zu beenden. Also musste ChatGPT mal wieder ran und siehe da, die Erklärung ist durchaus einleuchtend. Durch die Zeitzonen gäbe es für die nördlichen und südlichen Länder erhebliche Nachteile und zwar egal für welche „feste“ Zeit sich entschieden würde.
Problemfälle bei dauerhafter Sommerzeit Westeuropa (Spanien, Frankreich, Belgien, Niederlande):
Diese Länder liegen eigentlich in einer falschen Zeitzone (sie haben MEZ, obwohl sie geographisch eher in die Westeuropäische Zeitzone (WEZ) gehören).
Bei dauerhafter Sommerzeit würde es im Winter erst sehr spät hell werden – in einigen Regionen Spaniens und Frankreichs erst gegen 10:00 Uhr.
Ostpolen und Westspanien:
Bei ganzjähriger Normal- beziehungsweise Winterzeit hätten wir zur Sommersonnenwende Mitte Juni in Ostpolen von 3 bis 20 Uhr Sonne, in Westspanien von 6 bis 21.30 Uhr.
(Prof. Dr. Korbinian)
Nun also doch: Lockerung der Schuldenbremse, um die Bundeswehr aufzurüsten und die marode Infrastruktur zu sanieren. Im Prinzip ist das eine wohl unumgänglich und das andere dringend geboten. Investive Schulden sind gute Schulden, wenn, ja wenn, das Ganze nicht nur ein Strohfeuer ist, sondern als Anschubfinanzierung ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum nach sich zieht. Da gibt es allerdings ein paar kleine, aber nicht zu übersehende Stolpersteine.
Die Infrastruktur
Öffentliche Projekte sind unter bestimmten Umständen europaweit auszuschreiben. Im Bausektor sind das beispielsweise Bauaufträge über 5 Millionen Euro, somit dürfte das die meisten Projekte zur Sanierung der maroden Infrastruktur betreffen. Soweit ich weiß, zählt dabei in erster Linie der Preis, die Richtlinie der Tarifbindung beispielsweise ist Ländersache. Statt also hier heimische tariftreue Unternehmen zu beauftragen, könnte das Prozedere dazu führen, dass rumänische Unternehmen marode deutsche Brücken sanieren.
Aufrüstung des Militärs
Die Aufrüstung der Bundeswehr wird zweifelsohne zu einem Wirtschaftshype führen und das nicht nur für namenhafte Kriegsgerätehersteller, sondern auch für alle anderen Gewerke. Letztendlich wird ja auch die Infrastruktur mit Gebäuden und Liegenschaften saniert oder gar neu gebaut werden müssen. Der „Kunde“ ist allerdings letztendlich die Bundesrepublik, die sich mit riesigen Schulden die Modernisierung der Armee erkauft. Es wird also für die Schulden als Anschubfinanzierung keine wertschöpfenden Produkte generiert, sieht man mal von den wenig mehr Steuereinnahmen der erweiterten Wertschöpfungskette rund um die Kasernen ab.
Die Sinnhaftigkeit will und kann ich auch gar nicht bewerten, letztendlich leben wir offenbar in einer Welt, die eine schlagkräftige Armee braucht. Bullerbü ist ein schöner Traum, aber unrealistisch.
Umwelt und Klima
Die von den Grünen verhandelte Summe für den Umweltschutz ist vermutlich nichts weiter als ein „Greenwashing“, der Klima – und Umweltschutz wird vermutlich zweitrangig. Denn – für die Aufrüstung der Bundeswehr werden im Produktionsprozess nicht nur Unmengen Energie gebraucht, die Unternehmen werden in den nächsten Jahren schlichtweg keine Zeit für die Umsetzung von Klimaprojekten haben. Verbrennermotoren werden (für den militärischen Einsatz) wieder gebraucht und letztendlich steht vermutlich Frage nach dem Zeitpunkt der Klimaneutralität bis 2045 im Raum.
Wenn die Mittel für Militär und Infrastruktur zielgerichtet und effizient verwendet werden, um auch längerfristig Wirtschaft und Verteidigungsfähigkeit zu stärken, ist das Schuldenpaket sicher sinnvoll, allerdings habe ich da so meine Zweifel.
Der März zeigt sich nach dem schönen Wetter heute Morgen noch mal von seiner schönen Seite. Die nächsten Tage soll es dann wieder kälter und nässer werden.
Der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz will ein Sondervermögen auf den Weg bringen, um Rüstung und Infrastruktur anzukurbeln. Die BILD-Zeitung schreibt was von 800 Milliarden Euro, die FAZ gar von 900 Milliarden Euro Sondervermögen.
Ich will das gar nicht bewerten, investive Schulden halte ich an der Stelle auch für richtig. Über die Summe kann man natürlich streiten, darum soll es hier aber auch nicht gehen. Mich interessiert die Zahlenarithmetik. Ich kann mir schon eine Milliarde als Geldwert nicht vorstellen, weit weniger kann ich mir überhaupt eine Zahl von einer Billion vorstellen, aber wozu gibt’s den ChatGPT?
Also habe ich die KI gebeten, die Zahl von einer Billion zu versinnbildlichen. Also los:
„Eine Billion Kilometer entspricht etwa 6.700-mal dem Abstand von der Erde zur Sonne (durchschnittlich etwa 149,6 Millionen Kilometer). Das bedeutet, du könntest etwa 6.700-mal mit einem Raumschiff von der Erde zur Sonne fliegen und zurück.
Hilft mir nicht wirklich weiter.
Nächste Analogie: „Eine Billion Sekunden entspricht etwa 31.700 Jahren. Das bedeutet, wenn du jede Sekunde einen Stein auf einen Haufen legst, würdest du etwa 31.700 Jahre brauchen, um eine Billion Steine zu sammeln.”
Schon besser, aber immer noch jenseits meiner Vorstellungskraft.
„Stell dir vor, du hast eine Billion Euro. Wenn du jeden Tag 1 Million Euro ausgibst, würdest du etwa 2.740 Jahre brauchen, um das ganze Geld auszugeben.”
Ich und ca. 34 Generationen nach mir, könnten also jeden Tag ein luxuriöses Haus erwerben und das bis ins Jahr 4765.
Im September des Jahres 2022 wurde mit vier Sprengungen ein Anschlag auf die Nord-Stream Pipeline verübt. Präsident Biden hatte zuvor im Jahr 2022 das Ende von Nord-Stream 2 eingeläutet. Die Nachfrage wie die USA das bewerkstelligen wollen, da ja die Gaspipeline unter der Kontrolle Deutschlands stünde, tat der damalige Präsident der USA lapidar ab. Scholz stand unterwürfig daneben und antwortete, dass Deutschland fest an der Seite der USA steht und (sinngemäß) die Gaslieferungen aus Russland beenden wollen. Das Ergebnis ist bekannt.
Die Medien beeilten sich nach „aufwändiger“ Recherche einen ukrainischen Hobbytaucher als Täter zu benennen, dessen DNA zusammen mit Sprengstoffspuren auf einem kleinen Boot sichergestellt wurden. Alle Ermittlungen wurden sehr schnell eingestellt.
In Folge der Sprengung kam es in Deutschland zu einer Energiekrise, insbesondere die Industrie litt unter den horrenden Gaspreisen. Derweil standen die Freunde der USA, allen voran Annalena Baerbock, in Treue fest zur USA und betonten immer wieder die notwendige „Unabhängigkeit“ von der Gasversorgung aus Russland. Die USA konnte sich die Hände reiben, ihr Ziel erreicht: Die Verhinderung des Zusammengehens deutscher Technik mit russischen Rohstoffen war erreicht.
Die ehemalige Außenministerin wurde für ihre USA-Gefolgschaft von der Times gar in die Liste der aufstrebenden Persönlichkeiten aufgenommen. Bedingungslose Treue wird halt belohnt.
Zähneknirschend nahm die Bevölkerung die Verteuerung der Energiepreise in Kauf, das Narrativ von der Schwächung der wirtschaftlichen Basis Putins verfing sich in den Köpfen. Russisches Gas floss freilich weiter nach Deutschland, über Umwege und natürlich wesentlich teurer.
Die USA bot großzügig LNG-Gas an, das zu 80 Prozent im Frackingverfahren gewonnen wird, die USA sind inzwischen der zweithöchste Gaslieferant hinter Schweden. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Insbesondere der designierte Bundeskanzler Merz sprach sich seinerzeit für einen nachhaltigen Stopp von Gaslieferungen aus Russland aus. Inzwischen ist klar: Erklärtes Ziel war und ist es, die Gaspipeline unter die Kontrolle der USA zu bekommen.
Der US-amerikanische Investor Stephen Lynch bekundet Interesse an der stillgelegten Erdgas Pipeline Nord Stream 2. Er sieht die Gelegenheit, die Energieversorgung Europas mit Erdgas zu übernehmen.
Jens Berger schreibt dazu: “Sollte es wirklich so weit kommen, dass US-Investoren Nord Stream 2 kaufen und zusammen mit Gazprom wieder in Betrieb nehmen, steht Deutschland ziemlich dumm da. Die FT zitiert dazu einen ehemaligen hochrangigen US-Beamten mit den Worten: „Die USA würden sagen: ‘Nun, jetzt wird Russland verlässlich sein, weil vertrauenswürdige Amerikaner mittendrin sind’. Die US-Investoren würden ‚Geld für nichts‘ kassieren“. Und genau so sieht es aus. Deutschland würde Opfer seiner eigenen (falschen) Erzählungen. Man würde formal das Gas bei US-Unternehmen kaufen und damit noch nicht einmal die eigenen Sanktionen verletzen. Man würde also wie beim Dreieckshandel mit russischem LNG am Ende auch russisches Gas beziehen, dafür aber wesentlich höhere Preise zahlen. Doch nicht nur das. Man würde sich zudem bei den Gasimporten von den USA abhängig machen.”
Während Deutschland sich also in moralischen Heucheleien suhlt, wird die Versorgung mit russischem Gas in naher Zukunft vermutlich komplett von US-Investoren übernommen. Der Investor argumentiert, dass der Besitz der Pipeline den USA einen besseren Hebel in Friedensverhandlungen mit Russland verschaffen würde.