Poor Things

A uf der Suche nach wenigs­tens noch einem guten Film für mein ablau­fen­des Dis­ney+ Abo, bin ich bei dem erst im Janu­ar in die Kinos gekom­me­nen Werk Poor Things des grie­chi­schen Regis­seurs Gior­gos Lan­t­hi­mos hängengeblieben.

Emma Stone spielt in die­sem skur­ri­len Film die weib­li­che Vari­an­te von Fran­ken­steins Geschöpf, das in die­sem Fall von einem Dr. God­win Bax­ter durch Organ­ver­pflan­zung des Gehirns ihres eige­nen unge­bo­re­nen Kin­des erschaf­fen wird. Bel­la, wie die Krea­tur genannt wird, hat den geis­ti­gen Hori­zont eines klei­nen Kin­des, lernt aber stän­dig dazu. Dr. Bax­ter, schwer gezeich­net und ent­stellt durch expe­ri­men­tel­le Ver­su­che an ihm durch sei­nen eige­nen Vater, stellt einen Assis­tent ein. Der gut­mü­ti­ge Medi­zin­stu­den­ten Max McCand­les ver­liebt sich sogleich in Bel­la und bekommt die Erlaub­nis von Dr. Bax­ter zur Ver­lo­bung mit Bella. 

Durch ihren unbän­di­gen Frei­heits­drang und ihrer kind­li­chen Nai­vi­tät, wird sie vom zwie­lich­ti­gen Anwalt Dun­can Wed­derb­urn ver­führt und von ihm auf eine Rei­se nach Euro­pa mit­ge­nom­men. Durch die Erfah­run­gen, die sie nach und nach sam­melt, beginnt Bel­la sich für Phi­lo­so­phie und Medi­zin zu inter­es­sie­ren. Als Pro­sti­tu­ier­te in Paris freun­det sie sich mit der Pro­sti­tu­ier­ten Toi­let­te an und ent­wi­ckelt zuneh­mend femi­nis­ti­sche Ideen. 

Sie trennt sich von dem inzwi­schen dem Wahn­sinns ver­fal­le­nen Anwalt und kehrt zurück nach Lon­don. Dort war­tet, neben ihrem Schöp­fer und Zieh­va­ter Dr. Bax­ter (den sie bezeich­nen­der­wei­se mit God anspricht), Max, ihr Ver­lob­ter und ein Gene­ral, der sich als ihr Mann vor­stellt, mit dem sie vor ihrem Able­ben ver­hei­ra­tet gewe­sen sei, der sie auf­for­dert, zu ihm zurückzukehren. 

Bel­la wil­ligt aus Neu­gier ein, fin­det aber schnell her­aus, das die­ser Mann ein gewalt­tä­ti­ger grau­sa­mer Chau­vi­nist ist, der ihr mit einer Ope­ra­ti­on ihre sexu­el­le Lust neh­men will. Bel­la kann sich erfolg­reich weh­ren und trans­plan­tiert nun ihrer­seits dem Mann das Gehirn einer Zie­ge. Sie kehrt zurück in das Haus Dr. Bax­ters, der kurz dar­auf verstirbt. 

In der Schluss­sze­ne ist Bel­la beim Ler­nen für das Medi­zin­stu­di­um, unter­stützt durch ihren jet­zi­gen Mann, dem ehe­ma­li­gen Assis­tent Max, zu sehen. Auf der Wie­se kau­ert gras­fres­send ihr ehe­ma­li­ger Mann mit dem trans­la­tier­ten Gehirn einer Zie­ge im Garten. 

Ein herr­lich skur­ri­ler Film mit viel Sinn für schwar­zen Humor. Wer “The Bal­lad of Bus­ter Scruggs” der Coen Brü­der mag, wird auch die­sen Film mögen. Gro­ße Kunst — Klasse.