Alte Leute würden schreiben, „das macht man kaum noch“, bekomme ich auf mein Anliegen hin zu hören. „Man“ ist eine amorphe Masse, gebe ich zu bedenken und außerdem sei das Schreiben förderlich für’s Hirn, wobei das Kind findet, um ihr Gehirn brauchte ich mir keine Sorgen machen, Probleme gebe es damit eher im fortgeschrittenen, also meinem Alter — mit der Verkalkung nämlich.
Im Ernst: Wieso wird nicht mehr geschrieben? Ich suche Informationen über eine Osmoseanlage für mein Aquarium und Google spuckt ellenlange Videos aus.
Zunehmend werden Informationen in Podcasts gepackt, was soll das? Ich will mir doch nicht stundenlang irgendein Gesabbel anhören, um am Ende vielleicht die Infos zu bekommen, die ich nicht wollte.
Bei Texten kann ich überfliegen, entweder bei Absätzen oder ganzen Seiten hängebleiben, das geht alles nicht im akustischen Zusammenhang. Das Netzkind derweil verblüfft mit einem weiteren Argument gerontologischer Eigenarten: Alte Leute würden lieber lesen, höchstens noch telefonieren, das wäre beides ziemlich oldschool.
Ich geb’s auf.