Mindestens haltbar bis

Loe­we-Opta Röh­ren­ra­dio um 1960
Beim The­ma geplan­te Obso­les­zenz, das die Blog­ger­kol­le­gin Queen All her­vor­ra­gend beleuch­tet hat, ist mir beim Reno­vie­ren ein Erb­stück mei­ner Groß­mutter erinnerlich. 

Ein altes Radio von ca. 1960 von Loe­we, genau­er ein Opta 6745W Röhrenradio.
Das Ding steht seit 25 Jah­ren im Wohn­zim­mer­schrank und war bis­her bis auf ein, zwei Mal, nicht in Gebrauch. Aller­dings haben die Kids, als sie klein waren, in sei­ner­zei­ti­ger Erman­ge­lung von fie­pen­den und pie­pen­den Kin­der­spiel­zeug in der ein­zi­gen Daseins­be­rech­ti­gung des wil­den Drü­ckens der Knöp­fe, eben­die­ses Radio tas­ten­tech­nisch mal­trä­tiert. Fest davon über­zeugt, dass die mecha­ni­sche Miss­hand­lung durch klei­ne Kin­der­hän­de min­des­tens den Knöp­fen ihrer Funk­tio­na­li­tät beraubt wor­den wären, zweck­ent­frem­de­te ich das Teil als rei­nes Deko­ra­ti­ons­ob­jekt und stell­te es als sol­ches in den Schrank. 

Inter­es­san­ter Wei­se funk­tio­nier­ten sowohl Tas­ten als auch der Rest, also die Bestim­mung als Radio, des 65 Jah­re alten Gerä­tes tadel­los und akus­tisch mit her­vor­ra­gen­dem Klang. Qua­li­tät Made in Ger­ma­ny, wie man sie wohl nicht mehr fin­det. Der Preis dafür war aller­dings auch in den 6oer Jah­ren hef­tig. Mit 329 Mark ließ sich die Fir­ma Loe­we die Qua­li­tät ordent­lich bezah­len, das war etwa die Hälf­te eines durch­schnitt­li­chen Gehalts eines Arbeit­neh­mers damals.

Ver­gleicht man das mit heu­te, sind das tat­säch­lich Qua­li­täts­an­for­de­run­gen, die sei­tens des Pro­du­zen­ten auf kei­nen Fall wün­schens­wert sind. 

Wie bin ich jetzt dar­auf gekom­men? Ach ja, die lesens­wer­te Arti­kel­se­rie zum Begriff Obso­les­zenz von Queen All 🙂

War es das für die AFD?

A m 13. Mai ver­kün­de­te Götz Kubit­schek die Auf­lö­sung sei­nes Ver­eins „Insti­tuts für Staats­po­li­tik“, dass im Jah­re 2000 von ihm gegrün­det wur­de. Götz Kubit­schek ist einer der intel­lek­tu­el­len Köp­fe hin­ter der AFD, Freund von Björn Höcke und Rechts­extre­mist. Er ist m.E. der eigent­li­che Kopf der AFD und hat – zusam­men mit Björn Höcke – dafür gesorgt, dass die AFD sich immer wei­ter radi­ka­li­siert hat. 

Der Ver­ein „Insti­tut für Staats­po­li­tik“ hat sei­nen Sitz in Schnell­ro­da in Sach­sen Anhalt. Kubit­schek sel­ber lebt in einem alten Rit­ter­gut in Sach­sen Anhalt. Der Ver­ein prä­sen­tiert sich mit sei­nen Schrif­ten auf der Sei­te sezession.de. Auf die­ser Sei­te schrei­ben neben Kubit­schek eini­ge bekann­te Autoren der Neu­rech­ten, auch der für die Affä­re des Tref­fens Rechts­extre­mer zur Remi­gra­ti­ons­fra­ge bekann­te öster­rei­chi­sche Rechts­extre­mist Mar­tin Sell­ner ist hier zu finden. 

Die Autoren ver­bin­det die Vor­stel­lung der Staats­form einer kon­ser­va­ti­ven Olig­ar­chie, also einer Staats­form, in der eine klei­ne Grup­pe die poli­ti­sche Herr­schaft ausübt. 

Götz Kubit­schek hat das Insti­tut nicht aus frei­en Stü­cken auf­ge­ge­ben, er muss­te befürch­ten, Ziel des Ver­fas­sungs­schutz zu wer­den, nach­dem der die AFD als rechts­extre­mis­ti­schen Ver­dachts­fall ein­ge­stuft hat und es bei eini­gen AFD-Abge­ord­ne­ten zu Durch­su­chun­gen auf­grund des Ver­dachts von Lan­des­ver­rat gekom­men ist. 

Mit der Auf­lö­sung ist Kubit­schek wohl nur einem Ver­eins­ver­bot zuvor­ge­kom­men, nach­dem ihm bereits vor Jah­ren die Gemein­nüt­zig­keit ent­zo­gen wurde. 

Was jetzt folgt, vor allem für die AFD, dürf­te span­nend wer­den. Mit dem Ein­flüs­te­rer Kubit­schek fehlt ihr der intel­lek­tu­el­le Kopf. Außer­dem ist die AFD durch Kor­rup­ti­ons­skan­da­le ihrer bei­den Abge­ord­ne­ten Maxi­mi­li­an Krah und Peter Bystron zuneh­mend belas­tet. Die Ein­stu­fung als rechts­extre­mer Ver­dachts­fall dürf­te nicht nur für einen ein­ge­schränk­ten poli­ti­schen Radi­us sor­gen, son­dern auch die schre­cken, die sich als Mit­glied der AFD im Staats­dienst befinden. 

Euro­päi­sche Rech­te gren­zen sich zuneh­mend ab, sie wol­len nichts mehr mit den deut­schen Rech­ten zu tun haben. 

Die Mit­glie­der der „Iden­ti­tät und Demo­kra­tie“ haben die AfD inzwi­schen aus ihrer EU-Frak­ti­on geworfen. 

Ist die AFD nun damit am Ende?

Mit eini­gem Glück zer­fleischt sich die AFD nun selbst, wie es sei­ner­zeit die rechts­kon­ser­va­ti­ve Par­tei „Die Repu­bli­ka­ner“, die es sei­ner­zeit beim Ver­such sich von rechts­extre­men Ten­den­zen abzu­set­zen, vor­ge­macht hat. 

Im Jah­re 2014 erreich­ten die Repu­bli­ka­ner bei der Euro­pa­wahl gera­de noch 0,4 % der Stim­men und pul­ve­ri­sier­ten sich in den Jah­ren danach zunehe­mend selber. 

Aller­dings ist damit der Stimm­an­teil der Bevöl­ke­rung, der sich poli­tisch am rech­ten Rand bewegt, ja nicht weg. 

Götz Kubi­schek behaup­tet auf sei­ner Sei­te: „noch vom Schlag zu sein, dem es in der aus­ge­bau­ten Stel­lung irgend­wann lang­wei­lig wird.“ Muss man also doch wei­ter­hin mit der AFD und deren Sym­pa­thi­san­ten rechnen? 

Span­nend dürf­te die Euro­pa­wahl in Bezug auf den rechts­extre­mis­ti­schen Boden­satz in der Bun­des­re­pu­blik sein. Nach all den deut­li­chen Anzei­gen der poli­ti­sche Aus­rich­tung ist klar: Wer jetzt noch die AFD wählt, dürf­te gesi­chert rechts­extrem sein. 

Die Kompliziertheit von Kriegen

D er inter­na­tio­na­le Gerichts­hof in Den Haag, Nie­der­lan­de, hat die Bun­des­re­pu­blik mit dem bean­trag­ten Haft­be­fehl gegen Isra­els Staats­chef Netan­ja­hu und Isra­els Ver­tei­di­gungs­mis­ter Yoav Gal­lant schwer in Ver­le­gen­heit gebracht. Deutsch­land müss­te, wenn der Haft­be­fehl gegen Netan­ja­hu rechts­wirk­sam ist, Isra­els Minis­ter­prä­si­dent bei Ein­rei­se auf deut­schem Boden ver­haf­ten las­sen und dem Gerichts­hof über­ge­ben. Die Vor­wür­fe gegen Netan­ja­hu sind ziem­lich hef­tig, schließ­lich ver­han­delt Den Haag aus­schließ­lich schwe­re Kriegs­ver­bre­chen wie Völ­ker­mord und Ver­bre­chen gegen die Mensch­lich­keit. Die Ankla­ge zählt nicht weni­ger als sie­ben Ankla­ge­punk­te. Die schwers­ten Vor­wür­fe sind dabei vor­sätz­li­che Tötung von Zivi­lis­ten und Völkermord.

Isra­el hat die Gerichts­bar­keit in den Haag sei­ner­zeit nicht aner­kannt, innen­po­li­tisch hat Netan­ja­hu nichts zu befürch­ten ein Haft­be­fehl hät­te nur sym­bo­li­sche Wir­kung. Wie die Bevöl­ke­rung Isra­els auf den Makel reagiert, einen mög­li­chen Kriegs­ver­bre­cher als Staats­chef zu haben, ist eine wei­te­re Fra­ge. Inter­es­sant ist, wie sich Bun­des­re­gie­rung zu einem mög­li­chen Haft­be­fehl stel­len wird, ins­be­son­de­re Frau Baer­bock, die nach eige­nen Anga­ben ja “aus dem Völ­ker­recht kommt“ und somit eine gewis­se Exper­ti­se mit­bringt, müss­te die unein­ge­schränk­te Soli­da­ri­tät mit Isra­el allei­ne schon auf­grund der Waf­fen­lie­fe­run­gen an Isra­el überdenken.

Für Deutsch­land kann das gan­ze ziem­lich unan­ge­nehm wer­den, soll­te die Tötung von Zivi­lis­ten, dar­un­ter vie­le Frau­en und Kin­der, durch deut­sche Waf­fen publik wer­den. Hät­te sich die Bun­des­re­gie­rung an die eige­ne poli­ti­sche Leit­li­nie gehal­ten, wäre der Bun­des­re­pu­blik wohl­mög­lich eini­ges erspart geblie­ben. So aber hat die Bun­des­re­pu­blik die Wahl zwi­schen Pest und Cho­le­ra. Erkennt sie den Antrag gegen Netan­ja­hu und sein Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter Yoav Gal­lant, nicht an, wären sie in der EU iso­liert, oder aber der Inter­na­tio­na­le Gerichts­hof ist Geschich­te. Das wür­de bedeu­ten, dass Kriegs­ver­bre­cher zukünf­tig siche­rer füh­len würden.

Kei­ne Waf­fen an Kri­sen­län­der: das galt lan­ge als Grund­satz deut­scher Rüs­tungs­export­po­li­tik, offen­sicht­lich aus gutem Grund. 

Und — es gilt wie­der ein­mal die Direk­ti­ve, sich nicht in inner­po­li­ti­sche Ange­le­gen­hei­ten ande­rer Län­der einzumischen.

Harmonische Reparaturen

Der Ehe­mann als sol­cher hat ver­schie­de­ne Auf­ga­ben, die ohne Mur­ren, Zicken oder Gejau­le zu erfül­len sind. Eine davon ist, immer alle Schuld auf sich zu neh­men- also zumin­dest bei allen Even­tua­li­tä­ten mit anschlie­ßen­der Repa­ra­tur im Haushalt. 

Das garan­tiert eine har­mo­ni­sche Bezie­hung und der männ­li­che Part kann sich im Anschluss an die erfolg­te Repa­ra­tur ein klein biss­chen als Held fei­ern las­sen. In Grund­satz­dis­kus­sio­nen zu ver­fal­len hat meist kei­nen Zweck.

Mr. L endeck­te just einen (ver­meint­li­chen) Krat­zer an dem aus Stahl gefer­tig­ten Öff­nungs­me­cha­nis­mus der Haustür. 

„Da hast Du einen Macke in die Tür gemacht“, insis­tier­te Mr. L, „das war bestimmt mit der Holz­pa­let­te, die du raus gebracht hast.“ 

Anstatt nun mei­ner eige­nen Weis­heit zu fol­gen, ver­such­te ich eine Grund­satz­dis­kus­si­on über die die Unmög­lich­keit, Scha­den mit Weich­holz an Edel­stahl zu ver­ur­sa­chen. Uninteressant.. 

Mit Rück­be­sin­nung auf 30 Jah­re ehe­li­cher Har­mo­nie auf­grund Schuld­ein­ge­ständ­nis und in der Regel harm­lo­ser Funk­ti­ons­aus­fäl­le oder leicht zu repa­rie­ren­der Schä­den im Haus­halt, besah ich mir die Tür. Die Schram­me erwies sich als ein bischen Dreck. Mit einem sie­ges­ge­wis­sen Lächeln mel­de­te ich Mr. L ers­tens den ver­meint­lich von mir ver­ur­sach­ten Scha­den mit anschlie­ßen­der, auch ver­meint­li­cher, Repa­ra­tur mit­tels den allen Män­nern gene­tisch als Code mit­ge­ge­be­nen Zau­ber­hän­den – und der Lebens­weis­heit, alle Schuld auf sich zu neh­men und immer – wirk­lich immer – Ansin­nen der bes­se­ren Hälf­te mit fünf Wör­tern zu beantworten. 

» Kein Pro­blem, krie­ge ich hin.« 🙂

Ein Gedankenexperiment

Die CDU will, wenn sie 2025 als Regie­rungs­par­tei gewählt wird, eine Renais­sance von Kern­kraft­wer­ken vor­an­trei­ben. Mal abge­se­hen davon, dass selbst die Ener­gie­un­ter­neh­men müde abwin­ken und man bis­her immer noch kei­ne Lösung für den ato­ma­ren Abfall hat, zudem die­se Ener­gie­ge­win­nung unren­ta­bel ist, wäre es doch mal inter­es­sant, sich auf ein Gedan­ken­ex­pe­ri­ment über die Fol­gen eines mög­li­chen Super­g­aus ein­zu­las­sen. Mal ange­nom­men, man wür­de das AKW Hamm-Uen­trop reaktivieren.

Wei­ter ange­nom­men, dass AKW Hamm-Uen­trop probt einen simu­lier­ten Ener­gie­ab­fall und in die­sem Zusam­men­hang schal­tet ein Mit­ar­bei­ter aus Unacht­sam­keit die Küh­lung aus. Die Not­küh­lung funk­tio­niert aber eben­falls nicht und es kommt zu einer unge­plan­ten Ket­ten­re­ak­ti­on, die nicht mehr zu kon­trol­lie­ren ist. Die Tem­pe­ra­tur im Innern des Reak­tors steigt sehr schnell an, es wer­den enor­me Ener­gie­men­gen frei­ge­setzt, die Kern­schmel­ze setzt ein. Ab die­sem Zeit­punkt ist nichts mehr unter Kon­trol­le, schließ­lich explo­diert der Reak­tor­kern, Unmen­gen Radio­ak­ti­vi­tät wird frei­ge­setzt und in die Luft geblasen. 

Die im Atom­kraft­werk beschäf­tig­ten Mit­ar­bei­ter ster­ben augen­blick­lich an den Fol­gen der Explo­si­on und der Hit­ze­ent­wick­lung. Die her­bei­ge­ru­fe­nen Ret­tungs­diens­te kön­nen auf­grund der Strah­len­ent­wick­lung nicht nahe genug an das AKW, um den anschlie­ßen­den Brand unter Kon­trol­le zu brin­gen. Flug­lösch­zeu­ge schei­den eben­falls aus, die Strah­lung reicht meh­re­re Kilo­me­ter in den Him­mel. Nach meh­re­ren Tagen schafft man es schließ­lich, mit­tels Droh­nen den Brand unter Kon­trol­le zu bekom­men. Jetzt beginnt die eigent­li­che Arbeit. Men­schen, die sich im Umkreis von ca. 2 Kilo­me­tern des AKW auf­ge­hal­ten haben, sind jetzt eben­falls gestor­ben, die Lei­chen kön­nen auf­grund der enor­men Ver­strah­lung aber nicht nor­mal beer­digt wer­den, son­dern müs­sen von einem Spe­zi­al­kom­man­do in Mas­sen­be­gräb­nis­sen in Blei­sär­gen unter die Erde. Im Umkreis von 30km müs­sen alle Men­schen eva­ku­iert werden.

In die­sem Umkreis wür­de ver­mut­lich für die nächs­ten jahr­zehn­te eine Sperr­zo­ne entstehen.

Das sind hun­dert­tau­sen­de Umsied­lun­gen (sie­he Kar­te). Tei­le des Sau­er­lands, Ost­west­fa­len-Lip­pe, im Gebiet des Möh­ne­sees und Tei­le des Ruhr­ge­biets sind auf Jahr­zehn­te unbe­wohn­bar und wer­den als Sperr­zo­ne mit Sta­chel­draht­zäu­nen abge­sperrt. Wohin die vie­len Men­schen umge­sie­delt, ist noch nicht ganz klar, vie­le wer­den aller­dings an den Spät­fol­gen der Ver­strah­lung eben­falls in nächs­ter Zeit sterben. 

Alles Unsinn?

Der Text ist ein gedank­li­che 1:1 Adap­ti­on der Gescheh­nis­se um das AKW Tscher­no­byl in der Ukrai­ne im Jah­re 1986.

Das Risi­ko einer Kern­schmel­ze in einem deut­schen AKW wie in Tscher­no­byl wird von Fach­leu­ten als gering bewer­tet, aber es ist vor­han­den. Es gilt also abzu­wä­gen, ob eine Ener­gie­ge­win­nungs­form, die als die teu­ers­te über­haupt gilt, das Rest­ri­si­ko recht­fer­tigt, bei einem theo­re­ti­schen GAU, die mög­li­che dau­er­haf­te weit­rei­chen­de Zer­stö­rung von Lebens­raum in Kauf zu nehmen. 

Partnerschaftswahl — genetisch geprägt?

Eine inter­es­san­te Stu­die der Ber­li­ner Sozio­lo­gin Lena Hipp zeigt, dass der Mensch doch offen­sicht­lich archai­scher geprägt ist, als das die moder­ne Gesell­schaft ver­mu­ten lässt. In der Stu­die lässt die Pro­fes­so­rin die Attrak­ti­vi­tät von Män­nern und Frau­en in den ver­schie­de­nen typi­schen Män­ner- bzw. Frau­en­be­ru­fen tes­ten. Das inter­es­san­te Ergeb­nis: Offen­sicht­lich sind Män­ner in Frau­en­be­ru­fen genau­so unat­trak­tiv für die Part­ner­schafts­wahl wie Frau­en in Män­ner­be­ru­fen. Eine mög­li­che Erklä­rung wäre nun, dass die Attrak­ti­vi­tät von Män­nern in Män­ner­be­ru­fen an den öko­no­mi­schen und beruf­li­chen Erfolg geknüpft ist. 

Für Frau­en gilt nach die­ser Stu­die, dass die Attrak­ti­vi­tät nicht unbe­dingt mit dem beruf­li­chen Sta­tus abnimmt, son­dern tat­säch­lich mit der Berufs­wahl. Beson­ders schwer bei der Berufs­wahl haben es dem­nach Frau­en in Inge­nieurs­be­ru­fen. Eine wei­te­re mög­li­che Erklä­rung ist, dass Män­ner auf­fal­lend unglück­lich sind, wenn sie weni­ger Zeit in ihren Job ver­brin­gen, als ihre Part­ne­rin­nen. Das mag damit zusam­men­hän­gen, dass ver­mut­lich die Erwar­tung zur Haus­ar­beit steigt, je weni­ger der Part­ner Zeit im Job ver­bringt. Mut­maß­lich wird von dem Mann, der um 18.00 Uhr erle­digt von der Arbeit kommt, kei­ne Hil­fe im Haus­halt mehr erwartet. 

Sind wir also gene­tisch mehr geprägt, als uns das bewusst ist? Natür­lich gibt es immer mal Abstu­fun­gen und ich den­ke, dass bis­wei­len ganz pro­fan das Geld eine Rol­le spielt. Anders wäre eine Hoch­zeit zwi­schen dem grei­sen Richard Lug­ner und einer Frau die 50 Jah­re jün­ger ist, nicht zu erklären. 

Inter­es­sant ist, dass zumin­dest nach einer Befra­gung des Web­por­tals Eli­te­Part­ner der männ­li­che Hand­wer­ker ganz oben auf der Attrak­ti­vi­täts­lis­te steht. Offen­kun­dig spielt Geld dem­nach eine unter­ge­ord­ne­te Rol­le. Der weib­li­che Nest­bau­trieb scheint an der Stel­le prä­gend zu sein. Män­ner hin­ge­gen fin­den Frau­en in Pfle­ge­be­ru­fen attrak­tiv, das wie­der­um lie­ße sich mit der archai­schen Rol­le des Jägers aus der Stein­zeit erklä­ren, der oft­mals ver­letzt nach Hau­se kam und ver­sorgt wer­den musste. 

Per­sön­lich ver­mu­te ich, dass Män­ner oft­mals Jobs mit hohem Zeit­auf­wand wäh­len, weil sie schlicht­weg wenig Inter­es­se an Haus­ar­beit und Kin­der­be­tre­ung haben. Mei­ne eige­ne Beob­ach­tung ist, dass vie­le männ­li­che Kol­le­gen nach der Geburt des Kin­des höchs­tens sechs Wochen Eltern­ur­laub neh­men, die dann zum Haus­bau oder zur Reno­vie­rung genutzt wer­den. Der­weil wer­den die Groß­el­tern für die Kin­der­be­treu­ung eingesetzt. 

Überflüssig wie ein Kropf

Es gibt so eini­ges im Leben, da stellt sich mir nicht nur die Fra­ge der Sinn­haf­tig­keit, son­dern auch und im Beson­de­ren die Fra­ge nach dem War­um. Da ist bei­spiels­wei­se die fett­ar­me Milch. Wozu soll die gut sein? Fett­ar­me Milch schmeckt nach abge­stan­de­nem weiß gefärb­ten Was­ser und sonst nach nichts. Also für wen oder was ist das gut? Viel­leicht gibt‘s ja Leu­te, die eine Milch­fett­all­er­gie haben, man weiß es nicht. Neu­lich beim Ein­kau­fen ohne Bril­le griff ich beherzt zu Hähn­chen­strei­fen für den Salat, um her­nach fest­zu­stel­len, dass es sich um Fake-Hähn­chen aus einer unde­fi­nier­ba­ren Mas­se gehan­delt habe muss, die in Kon­sis­tenz und Geschmack einem tage­lang durch­ge­kau­ten Kau­gum­mi nicht ganz unähn­lich waren. War­um kauft man so was? War­um wird offen­sicht­lich etwas her­ge­stellt, das als Ori­gi­nal­pro­dukt von eini­gen abge­lehnt wird und dann als Fake-Pro­dukt gekauft wird? 

Dusch­gel wird zumeist in blick­dich­ten Ver­pa­ckun­gen ver­kauft, so dass Kon­sis­tenz und Far­be dem Kun­den meist ver­bor­gen bleibt. Offen­sicht­lich aus gutem Grund: Beim letz­ten Ein­kauf der rei­ni­gen­den Sub­stanz war ich ob der Farb­ge­stal­tung des Inhalts doch über­rascht. Was ich mir da in die Hand geschüt­tet hat­te, war in Beschaf­fen­heit und Far­be mit kack­braun noch posi­tiv beschrie­ben. Was denkt sich ein Pro­dukt­de­si­gner dabei, ein Pro­dukt zum Auf­brin­gen auf den Kör­per in der Far­be von Extre­men­ten zu gestalten? 

Ich könn­te stun­den­lang von bes­ten­falls nicht durch­dach­ten, schlimms­ten­falls von schwach­sin­ni­gen Pro­duk­ten berich­ten. Das ärger­li­che ist, dass es bei vie­len Pro­duk­ten nicht um Ein­spa­run­gen oder man­geln­de Qua­li­täts­kon­trol­le geht. Nein, die­se Pro­duk­te wer­den ja mit vol­ler Absicht auf den Markt gebracht. 

Im letz­ten Jahr woll­te ich im Bau­markt Dach­pap­pe für die Repa­ra­tur unse­res Schup­pen­dachs erwer­ben. Die umlie­gen­de Ban­de­ro­le der ein­ge­roll­ten Dach­pap­pe ent­sprach in der Beschrei­bung genau dem Zweck der Instand­set­zung. Indes, der her­bei­ge­hol­te Mit­ar­bei­ter des Bau­mark­tes sah das anders: “Wenn sie das auf ihr Schup­pen­dach kle­ben und es fällt nur ein Kirsch­kern drauf, dann ist das Dach undicht. Das Zeug ist höchs­ten gut für Vogelhäuschen.“ 

Mei­ne Fra­ge ob der Ver­kaufs­stra­te­gie eines untaug­li­chen Pro­duk­tes beant­wor­te­te der offen­sicht­lich etwas des­il­lu­sio­nier­te Mit­ar­bei­ter mit einem Ach­sel­zu­cken und den Wor­ten: „Kei­ne Ahnung, Ich ver­kauf‘ den Scheiß hier nur.“