Der Ehemann als solcher hat verschiedene Aufgaben, die ohne Murren, Zicken oder Gejaule zu erfüllen sind. Eine davon ist, immer alle Schuld auf sich zu nehmen- also zumindest bei allen Eventualitäten mit anschließender Reparatur im Haushalt.
Das garantiert eine harmonische Beziehung und der männliche Part kann sich im Anschluss an die erfolgte Reparatur ein klein bisschen als Held feiern lassen. In Grundsatzdiskussionen zu verfallen hat meist keinen Zweck.
Mr. L endeckte just einen (vermeintlichen) Kratzer an dem aus Stahl gefertigten Öffnungsmechanismus der Haustür.
„Da hast Du einen Macke in die Tür gemacht“, insistierte Mr. L, „das war bestimmt mit der Holzpalette, die du raus gebracht hast.“
Anstatt nun meiner eigenen Weisheit zu folgen, versuchte ich eine Grundsatzdiskussion über die die Unmöglichkeit, Schaden mit Weichholz an Edelstahl zu verursachen. Uninteressant..
Mit Rückbesinnung auf 30 Jahre ehelicher Harmonie aufgrund Schuldeingeständnis und in der Regel harmloser Funktionsausfälle oder leicht zu reparierender Schäden im Haushalt, besah ich mir die Tür. Die Schramme erwies sich als ein bischen Dreck. Mit einem siegesgewissen Lächeln meldete ich Mr. L erstens den vermeintlich von mir verursachten Schaden mit anschließender, auch vermeintlicher, Reparatur mittels den allen Männern genetisch als Code mitgegebenen Zauberhänden – und der Lebensweisheit, alle Schuld auf sich zu nehmen und immer – wirklich immer – Ansinnen der besseren Hälfte mit fünf Wörtern zu beantworten.
» Kein Problem, kriege ich hin.« 🙂
Eine weise Strategie 🦉
Das machen die wiederkehrenden Erfahrungen, das einzig gute am Älterwerden 🙂