Von sogenannten Querdenkern und systemkritischen Mitbürgern wird oft ins Feld geführt, die Medien seien zu reinen System-Presse verkommen, andere sind durchaus weniger höflich. Wenn man sich die Medienlandschaft und Inhalte genauer anschaut, kann man zumindest den Eindruck bekommen, dass die Schlussredaktion in vielen Redaktionshäusern abgeschafft worden ist.
Selbst die renommierte Tagesschau schreibt inzwischen teilweise einen Stuss zusammen, den man bei den vielen bunten Blättern oder vielleicht noch in der BILD-Zeitung erwartet hätte. Das Nachrichtenmagazin entblödete sich beispielsweise nicht, am vergangenen Freitag im Wirtschaftsteil mit der Schlagzeile „Sieht man mal von der Inflation ab, sind die Deutschen im ersten Quartal des Jahres wieder reicher geworden.“ eine ganz neue Qualität des Journalismus zu generieren, bei dem man sich fragen muss, ob der Tagesschau die KI durchgeschmort ist.
Das ist aber nicht der einzige Nachrichtenkanal, der es schafft, dass zumindest Zweifel an der Pressearbeit sehr wohl gerechtfertigt sind. Da ist z.B. das Webportal der Funke Mediengruppe „Der Westen“, die in infantiler Art und Weise versuchen ihre Leser anzusprechen, natürlich auch mit der obligatorischen Duzerei.
Gut, wer Zeitschriften mit Frau und Gold im Titel herausbringt und sich ansonsten um die Royals und Essgewohnheiten seiner Klientel sorgt, darf wohl etwas unbekümmerter Texte oder Headlines einfach raushauen.
Aber zumindest von den öffentlich-Rechtlichen muss die Qualität erwartet werden, die das Vertrauen der Bevölkerung verdient. Schließlich bezahlen wir auch dafür.