Von sogenannten Querdenkern und systemkritischen Mitbürgern wird oft ins Feld geführt, die Medien seien zu reinen System-Presse verkommen, andere sind durchaus weniger höflich. Wenn man sich die Medienlandschaft und Inhalte genauer anschaut, kann man zumindest den Eindruck bekommen, dass die Schlussredaktion in vielen Redaktionshäusern abgeschafft worden ist.
Selbst die renommierte Tagesschau schreibt inzwischen teilweise einen Stuss zusammen, den man bei den vielen bunten Blättern oder vielleicht noch in der BILD-Zeitung erwartet hätte. Das Nachrichtenmagazin entblödete sich beispielsweise nicht, am vergangenen Freitag im Wirtschaftsteil mit der Schlagzeile „Sieht man mal von der Inflation ab, sind die Deutschen im ersten Quartal des Jahres wieder reicher geworden.“ eine ganz neue Qualität des Journalismus zu generieren, bei dem man sich fragen muss, ob der Tagesschau die KI durchgeschmort ist.
Das ist aber nicht der einzige Nachrichtenkanal, der es schafft, dass zumindest Zweifel an der Pressearbeit sehr wohl gerechtfertigt sind. Da ist z.B. das Webportal der Funke Mediengruppe „Der Westen“, die in infantiler Art und Weise versuchen ihre Leser anzusprechen, natürlich auch mit der obligatorischen Duzerei.
Gut, wer Zeitschriften mit Frau und Gold im Titel herausbringt und sich ansonsten um die Royals und Essgewohnheiten seiner Klientel sorgt, darf wohl etwas unbekümmerter Texte oder Headlines einfach raushauen.
Aber zumindest von den öffentlich-Rechtlichen muss die Qualität erwartet werden, die das Vertrauen der Bevölkerung verdient. Schließlich bezahlen wir auch dafür.
Hi Peter,
die Qualität des Journalismus ist praktisch nicht mehr existent. Wenn bereits in Überschriften fette Rechtschreibfehler sind, dann will ich derlei journalistische Stümperei nicht noch finanziell unterstützen. Wenn ein Lektorat nicht mehr stattfindet und ein unbezahlter Praktikant gekaufte dpa-Meldungen auch noch falsch kopiert, dann hat diese Journalie nicht mehr den Begriff “Nachrichten-Magazin” verdient, sondern gehört ins Nirwana.
Das Magazin “der Westen” sollte eher “der wilde Westen” heißen, denn deren Art und Weise Kunden durch Klick-Bait Journalismus in ein Abo zu locken ist schon fast kriminell. Dazu bestehen die Artikel eher aus Fragen, denn aus Fakten.
Überhaupt: was ist noch wahr — was ist gelogen? Komme mir manchmal vor wie bei X‑Faktor mit Jonathan Frakes: “Sie glauben, diese Geschichte ist wahr? Ich muss Sie enttäuschen — sie ist komplett erlogen!”
Was aktuell die öffentlich-rechtlichen veranstalten und sich vor den Klima-Terroristen Bashing Zug spannen lassen übersteigt meinen Begriff von “Presse-Freiheit” aber mal um einiges.
Kaum wird von den Aktivisten eine Straße gesperrt, gibt es einen Notarztwagen, der nicht rechtzeitig in eine Krankenhaus kommt und eine arme Frau stirbt daraufhin. Wie oft diese Frau nun schon gestorben ist, darüber lässt sich nur spekulieren — aber es ist immer ein nettes Tool um Hass-Gefühle gegen die Mitglieder der letzten Generation zu schüren.
Ich finde auch manche Dinge von denen falsch — aber eines machen Sie nicht: Menschenleben aufs Spiel setzen. Diverse journalistische Einrichtungen wie der “Volksverpetzer” schreiben sogar, dass die vorher sagen, wo Ihre Sperrungen statt finden. Dazu haben Rettungswagen Funk an Bord. Leitstellen können also sofort reagieren, wenn irgendwo ein Stau ist. Und auch wenn ein Einsatzwagen auf ein Stauende trifft — wo ist die Rettungsgasse, durch die er wenigstens bis vorne vor fahren kann?
Bei solchen Märchen voller Unlogik merke ich, dass wir verarscht werden um es mal ganz deutlich zu formulieren.
Und je mehr unsere Politik die Klima-Aktivisten als Terroristen wordet, immer unangemessenere drakonische Strafen gegen die jungen Leute verhängt, weil man nicht willens ist das geliebte Lobby-Einkommen aufzugeben — obwohl hier Klimatechnisch die Kacke am dampfen ist und man sich nur auf die eigene Lobby konzentriert, anstatt endlich mal pragmatisch zu denken und gemeinsam die Probleme anzugehen — umso mehr halte ich zu den jungen Leuten der letzten Generation..
Bleib gesund!
P.
Hallo Peter,
ich glaube tatsächlich, dass der Großteil der Artikel inzwischen von einer KI generiert wird, die niemand richtig kontrolliert. Ich kann verstehen, dass viele Blätter ums Überleben kämpfen, aber die öffentlich-Rechtlichen?
Ich bin ja bereit, für Qualitätsjournalismus zu bezahlen, aber nur, wenn dieser den Qualitätsansprüchen auch genügt. Wir brauchen drigend ein verlässliches Korrektiv für den Schwachsinn in den sozialen Netzwerken und anderswo, da ist es umso wichtiger, dass wir Vertrauen in seriöse Nachrichtenquellen haben können.
BTW: Ich hatte Gelegenheit am Wochenend mit einigen Klimaaktivisten zu sprechen, ich hatte vorgeschlagen, sich auf den Motorhauben der 450PS Autos unserer Politiker festzukleben, dass stieß auf Zustimmung.
Wenn demnächst also demnächst was von Angriffen auf Politikerautos in den Nachrichten kommt, weißt Du Bescheid 😉