‘S is a Kreiz mid am nein Amt

Die neue Bun­des­re­gie­rung ist als gro­ße Koali­ti­on kaum gestar­tet, da sor­gen die ers­ten Minis­ter bereits für Gesprächsstoff.

Hei­mat­mi­nis­ter See­ho­fer hat sich von sei­nem Kabi­netts­kol­le­gen Jens Spahn eini­ges abge­guckt. Spahn ist eigent­lich Gesund­heits­mi­nis­ter, neben­bei aller­dings auch Fach­mann für steu­er­fi­nan­zier­te Hil­fen vom Staat und damit ist nicht sei­ne von frü­hes­ter Jugend an durch Steu­er­gel­der finan­zier­te Exis­tenz gemeint.

See­ho­fer lässt das Volk wis­sen, der Islam gehö­re nicht zu Deutsch­land, um dann gleich wie­der zu rela­ti­vie­ren, der Islam nicht — Mus­li­me schon und Weih­nach­ten wird wei­ter gefei­ert, Ostern auch, Pfings­ten sowieso.

Was will uns der neue Hei­mat­mi­nis­ter eigent­lich sagen? Nichts Genau­es weiß man nicht.

Bin gespannt, wer sich als nächs­tes aus der Deckung wagt.

Darwin Award 2017

Die Sei­te darwinawards.com ver­leiht jähr­lich und post­hum den Preis für die blöd­sin­nigs­te Art, sich aus dem Leben zu kata­pul­tie­ren. In die­sem Jahr geht der Dar­win Award an:

Den Mann in Dort­mund, der einen Fahr­kar­ten­au­to­mat spren­gen woll­te und dabei von der abspreng­ten Vor­der­front des Auto­ma­ten erschla­gen wor­den ist.

Den Wach­mann, der sich mit einer ille­ga­len Waf­fe im Hosen­bund die Hoden weg schoss. Der Mann über­leb­te und wur­de vom Rich­ter auf­grund des Ver­lus­tes zu einer gerin­gen Stra­fe ver­ur­teilt. Auf­ge­nom­men in die Nomi­nie­rung ist er, weil die Sta­tu­ten zur Ver­lei­hung neben dem Tod auch die Unfrucht­bar­keit als Kri­te­ri­um aner­ken­nen, da sich die­se Kan­di­da­ten sich auf­grund von Zeu­gungs­un­fä­hig­keit eben­falls aus dem Gen­pool verabschieden.

Ein 47jähriger Mann ver­such­te sich an der Flucht aus sei­nem Zim­mer, wo ihn die auf­grund Alko­hol­ge­nus­ses besorg­te Mut­ter ein­ge­schlos­sen hat­te. Das dazu benutz­te Ether­net-Kabel hielt dem Gewicht nicht stand und der Mann stürz­te aus dem 9. Stock.

Den Ein­bre­cher, der sich nach Ent­fer­nen eini­ger Dach­schin­deln durch das Dach in eine Apo­the­ke zwän­gen woll­te, an sei­ner Klei­dung unglück­lich im Hals­be­reich hän­gen blieb und sich stran­gu­lier­te. Erst nach ein­set­zen­der Ver­we­sung auf­grund des Geruchs wur­de der arme Tropf gefunden.

Platz eins geht an den Mann, der beim Ver­such umkam, einen Ele­fan­ten­bul­len nebst zwei jun­gen Männ­chen zu einem Sel­fie zu ani­mie­ren. Um den Ele­fan­ten­bul­len auf die Lich­tung zu trei­ben, pro­vo­zier­te er mit zwei Freun­den die Ele­fan­ten; der Ele­fan­ten­bul­le folg­te der Auf­for­de­rung und tram­pel­te einen der Män­ner tot. 

Stilblüten

Aus einem Arbeitsgerichtsurteil:

Bereits im letz­ten Jahr habe es eine Dis­kus­si­on zwi­schen dem Geschäfts­füh­rer der Beklag­ten, dem Sohn des Geschäfts­füh­rers und dem Klä­ger gege­ben, in wel­cher der Klä­ger dem im Roll­stuhl sit­zen­den Geschäfts­füh­rer ein­fach habe ste­hen lassen. 

Eine Frau, die es nicht gibt

Deni­se Frit­sch ist jung, gut aus­ge­bil­det und wie so vie­le Leu­te in ihrem Alter im Inter­net aktiv. Deni­se liebt Frau­en, in ihrem Blog Frit­schis Welt outet sich Deni­se Anfang des ver­gan­ge­nen Jah­res und erhält viel Zuspruch in den Kom­men­ta­ren. Es sind eini­ge sehr ermu­ti­gen­de Kom­men­ta­re dabei. Der Kom­men­tar einer Jas­min Nico­let­ta Gold­mann gefällt Deni­se besonders.

Die bei­den jun­gen Frau­en freun­den sich vir­tu­ell an, kom­mu­ni­zie­ren in den sozia­len Netz­wer­ken mit­ein­an­der und ver­lie­ben sich schließ­lich. Ende gut alles gut? Lei­der nein, Jas­min Nico­let­ta Gold­mann ist ein Real-Fake, eine Schein­exis­tenz, eine Per­son, die es offen­sicht­lich nicht gibt.

Das per­fi­de dabei: der oder die­je­ni­ge hat beim Auf­bau der fal­schen Iden­ti­tät dabei kei­ne Mühen gescheut; im Netz ist Jas­min Nico­let­ta Gold­mann unter ande­rem auf Twit­ter aktiv, sie hat ein Face­book-Pro­fil zwei Blogs, stellt auf you­tube Vide­os ein.

Als es end­lich dar­um geht, sich per­sön­lich ken­nen zu ler­nen, erkrankt Jas­min angeblich.

Die letz­te Nach­richt, die Deni­se erhält, ist von einer angeb­li­chen Freun­din von Jas­min, die ihr mit­teilt, dass Jas­min plötz­lich ver­stor­ben sei. Die gan­ze span­nen­de, wenn auch trau­ri­ge Geschich­te erzählt Deni­se in ihrem Blog.

Google Books

Goog­le hat sich vor­ge­nom­men, das Welt­wis­sen in Büchern zu digi­ta­li­sie­ren und der Öffent­lich­keit zur ver­fü­gung zu stel­len. Ein heh­res Ziel, dem aller­dings offen­sicht­lich der­zeit noch die ein­ge­setz­te Tex­terken­nung entgegensteht.

Tollkühne Seiten im Netz

Fern­ab von immer glei­chen Word­Press-Lay­outs gibt es sie sie tat­säch­lich noch, die ver­we­ge­nen Sei­ten im Netz.

www.ehheinze.de
Auf der Sei­te der Hein­zes, emp­fängt Haus­halts­vor­stand Eber­hardt sei­ne Besu­cher farb­lich abge­stimmt mit tür­ki­sem Hin­ter­grund und wech­seln­den Tie­ren im gif-For­mat. Neben Infor­ma­tio­nen zum neu­en Wohn­haus in Spa­ni­en und zahl­rei­chen Hob­bys emp­fiehlt der umtrie­bi­ge Rent­ner für die Erstel­lung von Web­sei­ten, lang­wei­li­ges Design zu ver­mei­den und zur Rekru­tie­rung zahl­rei­cher Besu­cher die „Auf­nah­me der Web-Adres­se in die Vesi­ten­kar­te.“

www.hillschmidt.de
Auf der „umge­stal­te­ten Inter­net­prä­senz der Fami­lie Hill-Schmidt“, begrüßt uns, so ist anzu­neh­men, Bea­te Hill mit durch­drin­gen­dem Blick. Wir erfah­ren nach einem Vor­ge­plän­kel in typo­gra­phi­scher Unbe­küm­mert­heit und dem aus den Anfän­gen des Inter­nets bekann­ten Lauf­bän­dern, dass Herr Schmidt im April die­ses Jah­res das Design der Sei­te umge­stellt hat, was aber augen­schein­lich dia­me­tral zum Anspruch ver­läuft. Zu allem Übel bie­tet Andre­as Schmidt Ser­vice­tä­tig­kei­ten im Bereich Inter­net-Bera­tung und — man lese und stau­ne ‑Web­sei­ten­er­stel­lung an.

www.alzenau.net
Schließ­lich ist da noch Karl-Heinz Hoff­mann aus Erlen­see bei Hanau, des­sen Sei­ten es offen­sicht­lich aus einer Ver­schie­bung des Raum-Zeit-Kon­ti­nu­ums bis ins Jahr 2017 geschafft haben. Blin­ken­der Stern­hin­ter­grund, eini­ge ani­mier­te gifs und der Hin­weis einer Ent­schei­dung zur Link­haf­tung vom Land­ge­richt Ham­burg aus dem Jah­re 1998. Wir dan­ken Herrn Schmidt für die Über­sicht­lich­keit sei­ner Sei­ten und sind froh, dass wenigs­tens er nicht auch noch Bera­tung im Bereich Web­de­sign anbietet.

www.roland-herzog.de
Über­trie­ben viel Inhalt kann man dage­gen Ronald Her­zog nicht vor­wer­fen. Sei­ne Home­page aus dem Jah­re 2000 besteht aus einem Bild von ihm und der schrift­lich fixier­ten Selbst­er­kennt­nis, den Ver­such gestar­tet zu haben, eine Inter­net­sei­te mit dem längst ver­ges­se­nen Edi­tor Front­pa­ge zusam­men zu bau­en. Soviel Ein­sicht ist ja schon fast sympathisch.

… Fort­set­zung möglich

Ratschlag für Jungvermählte

"Gerät man mit der jungen Braut in Streit, so gebe man nach. Nicht, weil der Klügere nachgibt. Dies ist ein durchaus falscher Satz. Man gebe vielmehr nach, weil dieses eine gute Übung für die Zukunft ist. Man glaubt, daß es richtig sei, schon auf der Hochzeitsreise zeigen zu müssen, daß man Herr im Haus ist. Erstens ist man auf der Reise nicht im Haus, und zweitens lacht jede Frau über solche Versuche, ihr die Herrschaft zu nehmen."

Juli­us Stet­ten­heim — Der moder­ne Knigge

Wie man sich verhält wenn man in ein Handgemenge gerät

„Ist man verheiratet, so teile man seiner Frau nicht mit, daß man als Zuschauer eines Auflaufs übel zugerichtet worden sei. Die Gattin behauptet sonst, man sei immer da, wo man nichts zu suchen habe, und das kränkt, weil es bekanntlich nicht wahr ist.“

„Ist man ver­haf­tet so suche man um die Erlaub­nis nach, nach Hau­se tele­pho­nie­ren zu dür­fen und tele­pho­nie­re dann der Gat­tin, man habe einen guten Freund getrof­fen, mit dem man zusam­men blei­be, sonst behaup­tet die Gat­tin, man sei der ein­zi­ge Mensch, dem so was pas­sie­ren kön­ne, und dies kränkt wie­der, weil es bekannt­lich gleich­falls nicht wahr ist.“ 

Juli­us Stet­ten­heim — Der moder­ne Knigge