Vorgestern verstarb die Film‑, Theater- und Musicalschauspielerin Johanna von Koczian, die mit ihrem Lied Das bisschen Haushalt mach sich allein, sagt mein Mann“, auch als Sängerin Erfolg hatte. Das Lied nimmt sarkastisch die Rollenverteilung in den 70er Jahren auf die Schüppe .
50 Jahre später gehört die strikte Rollenverteilung im Haushalt (Frau am Herd, Mann auf Sofa) weitgehend der Vergangenheit an. Jeder macht heute das, was er/sie am besten kann, jedenfalls kenne ich das so.
Nun, bei uns ist die Küche mein Revier, und zwar nicht nur zum Kochen, sondern auch, was Ordnung und Sauberkeit angeht. Meine Ordnung, versteht sich.
Oftmals führt das dazu, dass Mrs. L’s Ansicht mit meiner nicht korreliert.
Mrs. L steht beispielsweise mit der Spülmaschine auf Kriegsfuß. Eigentlich ist die Daseinsberechtigung einer Spülmaschine weitgehend selbsterklärend. Die Maschine wird zyklisch mit Geschirr und Besteck gefüllt und versieht nach Inbetriebnahme ihren Dienst.
Mrs. L allerdings spült regelmäßig mit der Hand, was dem Spülmaschinengebrauch diametral entgegenläuft denn so muss die Maschine ihren Betrieb aufnehmen, ohne ihre Kapazität voll ausgeschöpft zu haben.
Der männlichen Logik – also meiner Logik — weiter folgend sollte der Sinn einer Säuberung – und Aufräumaktion darin bestehen, alles, aber auch wirklich alles in greifbarer Nähe zu säubern, zu ordnen bzw. der Spülmaschine zu überordnen.
Mrs. L ist allerdings der Ansicht, dass ein gebrauchtes Glas zur Mehrfachverwendung genutzt werden sollte.
Den Hinweis auf das Vorhandensein einer Spülmaschine, die eh alle zwei Tage läuft, kommentiert Mrs. L mit dem Hinweis: „Bei mehrmaligen Gebrauch eben nicht.“