„Ist die Presse hier?“, „Hören Se, wenn se morgen berichten, lassen se mich da raus.“ Frieda Braun, die Kult-Sauerländerin, selbst gebürtig aus Winterberg, war zu Gast in Rüthens Stadthalle und ließ es mit ihrem Programm richtig krachen. „Sprechpause“, so der Name, war dabei eben nicht programmatisch.
Frieda Braun erzählt Geschichten aus dem Sauerland, ganz banale Dinge, die aber durch die Mimik und den Erzählduktus so witzig werden, dass Karin Berkenkopf, alias Frieda Braun den Saal zum Kochen brachte. Ob nun zum Schweigeseminar zur Einkehr und meditativer Besinnung, ein erotischer Abend mit Freundinnen oder alltägliche Situationen mit “es”- Mia.
Frieda wusste ihr Publikum in den Bann zu ziehen und das Publikum dankte mit tosendem Applaus. Und wenn sie beispielsweise die in den achtziger Jahren idiotische Erfindung der Milch in Schlauchverpackung auf‘s Korn nimmt, wusste der Zuschauer gedanklich: Genau so war’s, die Milch entleerte sich entweder schwallartig aus dem Schlauch oder fiel in einem Stück aus dem Plastikbehälter auf den Boden, wo der Schlauch zerplatzte. Frieda Braun schafft es scheinbar banale Alltagssituationen witzig auf den Punkt zu bringen, ihre Mimik und Gestik ist dabei so gut, dass die Komik sich oftmals noch vor der Erzählung Bahn bricht.
Ein unterhaltsamer Abend zum besseren Verständnis des Sauerländer-Seelenlebens.