Von Greenpeace lernen

Mit der erneu­ten Beschmie­rung des Bran­den­bur­ger Tors und wei­te­rer ver­such­ter Zer­stö­rung von Kunst­wer­ken dis­kre­di­tiert sich die „letz­te Gene­ra­ti­on“ zunehmend.

Zwar schaf­fen sich die Jugend­li­chen Auf­merk­sam­keit in den Medi­en, im Kern bestä­ti­gen sie aller­dings das Vor­ur­teil, das sie beglei­tet. War­um zer­stö­ren? Mehr Auf­merk­sam­keit hät­ten die Kli­ma­akt­vi­si­ten, wenn sie ähn­lich der Orga­ni­sa­ti­on Green­peace vor ein paar Jah­ren vor­ge­hen würden.

Bei­spiels­wei­se hät­te eine Bestei­gung des Bran­den­bur­ger Tores mit Aus­rol­len eines Pla­kats sicher nicht nur mehr Auf­merk­sam­keit, son­dern auch Respekt nach sich gezo­gen. So darf ver­mu­tet wer­den, dass es weni­ger um Sache geht, son­dern um den Ver­such rela­tiv mühe­los, kind­li­che Zer­stö­rungs­wut zu befriedigen.

Posi­ti­ve Auf­merk­sam­keit errei­che ich durch spek­ta­ku­lä­re Aktio­nen, nicht durch Zer­stö­rung oder Beschmie­rung öffent­li­cher Ein­rich­tun­gen, oder gar Kunst­wer­ke. Aktio­nen müs­sen im Zusam­men­hang mit der Sache ste­hen, mit der man sich gemein machen will. Pla­ka­te und Trans­pa­ren­te an auf­fäl­li­gen Orten, so wie es Green­peace vor­ge­macht hat, sind Aktio­nen, die Respekt verschaffen.

Das, was jetzt pas­siert, ist der Sache nicht dien­lich. Ganz im Gegen­teil: Wer Kunst zer­stört, stellt sich in eine Rei­he mit Dumm­köp­fen, die nicht ernst genom­men werden.

Das Kli­schee vom ver­wöhn­ten Wohl­stands­kind, das als Phi­lo­so­phie­stu­dent zu viel Zeit hat, unbe­darft und den Anfor­de­run­gen des Lebens nicht gewach­sen, ver­fes­tigt sich so in der Bevölkerung.