Schon vor dem offiziellen Erscheinungstermin hatte das neue Buch des Autors Daniel Kehlmann für Aufsehen gesorgt. Der Rowohlt Verlag hatte gegen den SPIEGEL Klage erhoben, weil das Nachrichtenmagazin angeblich vor Sperrfristende Auszüge abgedruckt hat.
In seinem neuen Buch “Ruhm” tauchen die Figuren in Parallelwelten ab. Daniel Kehlmann spielt mit Fiktion und Realität. Seine Protagonisten verlieren sich in den Geschichten und tauchen doch einzeln in der Gesamtheit des Romans irgendwo wieder auf. Der Autor ist Erschaffer und Zerstörer zugleich, was besonders in der Geschichte „Rosalie geht sterben“ wunderbar umgesetzt ist. Rosalie hat Krebs und beschließt ihrem Leben würdevoll in einer Sterbeklinik ein Ende zu setzen. Plötzlich bittet sie den Autor, ihre Geschichte umzuschreiben, sie will nicht sterben. Der Autor versucht Rosalie von der Fiktion ihrer Person zu überzeugen, um schlussendlich die Geschichte auf Drängen der Hauptfigur umzuschreiben. Sie ist am Ende nicht nur geheilt sondern auch „ein junges Mädchen angezogen wie eine alte Frau.“ Ein Esoterik-Guru steht vor seinem Selbstmord, eine Krimiautorin geht auf einer Reise nach Indien verloren, ein Mobilfunktechniker verliert über sein Doppelleben den Verstand. Kehlmann schafft durch den meist plötzlichen Abbruch seiner Geschichten einen Leser, der sich am Ende selbst im raffinierten Spiel zwischen Wahrheit und Täuschung verliert, wenn er sich darauf einlässt, aber nur wenn.