Eva und der Apfel [Kuchen]

Die ehe­ma­li­ge Tages­schau­spre­che­rin und jet­zi­ge Buch­au­to­rin Eva Her­man hat nach­ge­legt. Ein wei­te­res Buch über die hei­me­li­ge Welt des Apfel­ku­chens. „Lie­be Eva Her­man“, so der Buch­ti­tel, beinhal­tet die gesam­mel­ten Zuschrif­ten der Leser ihres ers­ten Buches „Das Eva Prin­zip.“ Nun kann man Frau Her­man alles mög­li­che vor­wer­fen, aber nicht das sie die Tak­tik der Tot­schlag­ar­gu­men­ta­ti­on nicht beherrscht. Mit ihren The­sen im ers­ten Buch hat sie so Recht, wie es Tat­sa­che ist, dass die Leu­te frü­her zu Bett gegan­gen sind, als es noch kei­nen Strom gab.

Wer­be­wirk­sam fabu­liert Eva Her­man dann auch in spie­gel-online:“Wir müs­sen uns dem beu­gen, dem der uns gemacht und der hat Mann und Frau vor­ge­se­hen. Er [der Mann] hat eine ande­re Auf­ga­be. Er ist dafür wich­tig dass er die Frau beschützt und schützt und stützt.“ Der Satz dürf­te man­chem Anhän­ger des deut­schen Idea­lis­mus die Freu­den­trä­nen in die Augen schie­ßen las­sen, stützt sie doch Hegels The­se vom „sub­stan­ti­el­len Dasein des Man­nes im Kampf“.

Das Buch in die aktu­el­le Debat­te um den „Gebär­ma­schi­nen­streit“ im Zusam­men­hang mit den For­de­run­gen von der Ley­ens nach mehr Kin­der­be­treu­ung zu plat­zie­ren, zeugt indes von unter­neh­me­ri­schen Qua­li­tä­ten — glück­li­cher­wei­se muss­te Eva Her­man nicht auch noch Apfel­ku­chen backen.

Fastenzeit — hier und anderswo

Mit dem heu­ti­gen Tage beginnt in katho­lisch gepräg­ten Gegen­den die Fas­ten­zeit, also prak­tisch eine Zeit mit der Besin­nung auf’s Wesent­li­che. Der Bay­er, ganz Prak­ti­ker ruft des­halb ab mor­gen die Stark­bier­zeit aus um dem bier­mal­trä­tier­ten Kör­per nicht all­zu schnell eine Rück­ge­wöh­nung zuzu­füh­ren. Aber auch wir hier im Sau­er­land sind dafür bekannt, prag­ma­ti­sche Men­schen zu sein und so war die Ant­wort ges­tern in einer Run­de als Reso­nanz auf die Fas­ten­zeit: „Macht nix, das biss­chen was ich esse, kann ich auch trinken.“ 

Terroristen — Zweitverwertung

Tho­mas Vogel ist Domain Händ­ler und gelang heu­te in der Bild-Zei­tung zu zwei­fel­haf­tem Ruhm. Er hat­te sich, in Erwar­tung eines rie­si­gen Medi­en­in­ter­es­ses an der Frei­las­sung der Ter­ro­ris­tin Bri­git­te Mohn­haupt, die Domain brigitte-mohnhaupt.de gesi­chert. Auf­grund des Berich­tes heu­te in “Bild”, ver­zeich­ne­te die Sei­te bis Mit­tag laut spie­gel-online 400.000 Zugrif­fe. Für die Domain christian-klar.de erwar­tet Tho­mas Vogel wohl einen ähn­li­chen Ansturm – falls Klar begna­digt wer­den soll­te. Unter christian-klar.de ist bereits ein Forum eigerichtet

Neckermann macht’s möglich

Wenn der Name Necker­mann fällt denkt man eigent­lich unwei­ger­lich an dicke Kata­lo­ge, die im trau­ten Fami­li­en­kreis Sams­tag nach­mit­tags durch­ge­blät­tert wur­den. Der Ver­sand­han­del bie­tet nun aller­dings auch Arti­kel, die geneig­ter Kun­de eher bei Bea­te Uhse ver­mu­te­te hätte.

Kult­sta­tus hat laut stern-online bereits der „Blo­wjob Award“ den der Ver­sand­han­del über das Inter­net­por­tal neckermann.de mit dem sin­ni­gen Text:


„Wollen Sie Ihrem Schatz als Dankeschön und Liebeserklärung einen Preis verleihen? Dann haben wir das Richtige für Sie“,

anbie­tet. Nun denn, mor­gen ist bekannt­lich Valentinstag.

Der Bundestrojaner

Der Bun­des­ge­richts­hof hat am Mon­tag bis auf wei­te­res ent­schie­den, dass die ver­deck­te Online Durch­su­chung unzu­läs­sig ist. Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Wolf­gang Schäub­le möch­te trotz­dem eine gesetz­li­che Grund­la­ge zum “Aus­spä­hen von pri­va­ten Com­pu­tern” durch­set­zen. Ange­nom­men eine sol­che Geset­zes­grund­la­ge wür­de geschaf­fen, der Kri­mi­nel­le wür­de statt eines siche­ren Unix Betriebs­sys­tems Win­dows auf dem Rech­ner instal­liert haben und die tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten wür­den es zulas­sen einen Tro­ja­ner unbe­merkt auf die Fest­plat­te ein­zu­schleu­sen was wür­den das BKA ver­mut­lich finden?


Ich weiß nicht was Schäub­le denkt zu fin­den, ver­mut­lich aber wäre die Aus­beu­te eine lee­re Festplatte.


Der­weil ver­sucht der Innen­mi­nis­ter in einem Inter­view der taz von der Not­wen­dig­keit einer online-Durch­su­chung zu über­zeu­gen. Auf die Fra­ge des taz- Rad­ak­teurs, ob er nicht sel­ber Angst vor Spio­na­ge­soft­ware habe ant­wor­te­te der Mann, der vom Waf­fen­lob­by­is­ten Karl-Heinz Schrei­ber 1994 eine „Spen­de“ über 100.000 Mark erhal­ten hat, „Nein, ich öff­ne grund­sätz­lich kei­ne Anhän­ge von E‑Mails, die ich nicht genau ein­schät­zen kann. Außer­dem bin ich anstän­dig, mir muss das BKA kei­ne Tro­ja­ner schicken.“

Narretei

Die nächs­ten drei Wochen ist wie­der ein­mal der Aus­nah­me­zu­stand ange­sagt. Nar­ren lugen aus den Tages­blät­tern und aller­orts wird kaum jemand von Kap­pen­sit­zun­gen und Mas­sen­ver­blö­dung ver­schont blei­ben. Was mich beson­ders fas­zi­niert ist die Tat­sa­che das selbst Men­schen, denen ein gesun­der Men­schen­ver­stand beschei­nigt wird, dem Kar­ne­vals­vi­rus anheim fal­len kön­nen und sie dann eben­falls zu Ver­hal­tens­wei­sen nei­gen, die in der Regel in der kar­ne­vals­frei­en Zeit die direk­te Ein­wei­sung in eine psych­ia­tri­sche Kli­nik recht­fer­ti­gen würden.
Ich muss auch nicht immer alles verstehen.

Erbarmungslos


Ob der Orkan Kyrill nun ein Vor­bo­te für kom­men­de Kli­ma­ver­än­de­run­gen war oder nicht, dar­über lässt sich treff­lich strei­ten. Eines ist aller­dings jetzt schon abzu­se­hen: Wenn die Tem­pe­ra­tur­un­ter­schie­de zwi­schen Polar­re­gi­on und dem Süden der­art groß sind wie in die­sem Jahr, wer­den wir uns auf Orka­ne wohl ver­mehrt ein­rich­ten müs­sen — und sol­che Bil­der sind dann kei­ne Sel­ten­heit mehr.