Wenn Journalisten versinnbildlichen

Die let­ze Wet­ten, dass..? Sen­dung mit Tho­mas Gott­schalk ist am Sams­tag­abend zu Ende gegan­gen und da die Super­la­ti­ve von allen Medi­en bereits auf­ge­braucht waren ‚ver­liert sich Alex­an­der Kühn in gynä­ko­lo­gi­schen Meta­phern, die zur Fra­ge berech­ti­gen, was er denn sonst noch so gemacht hat, am Sams­tag nach der Sendung.

[..]schritt Tho­mas Gott­schalk die Show­trep­pe hin­auf und ent­schwand in jenen Tun­nel, aus dem er zu Beginn der Sen­dung immer her­aus­ge­kom­men war. Den umge­kehr­ten Weg hat­te man ihn nie gehen sehen. Es wirk­te wie eine Rei­se durch den Geburts­ka­nal zurück in den Mut­ter­leib, nur dass es in dem Tun­nel viel hel­ler war.Quel­le

Hardwarewechsel

Mit dem Wech­sel auf WiN 7 mit einem neu­en PC ist fast immer der Umstieg auf die 64bit Archi­tek­tur ver­bun­den. Zwar kann Win­dows 7 mit den meis­ten 32bit Pro­gram­men umge­hen, aber eben nicht mit allen. Zudem ist die Trei­ber­aus­wahl für Peri­phe­rie­ge­rät ein­ge­schränkt. Soll hei­ßen, je älter der Dru­cker oder Scan­ner, des­to sel­te­ner gibt’s dafür 64bit Trei­ber. Wer also mit dem Wech­sel auf 64bit lieb­äu­gelt, soll­te ent­spre­chend Zeit für das Ein­rich­ten mit­brin­gen und damit rech­nen dass Uralt­soft­ware und alte Dru­cker, Scan­ner etc. nicht mehr funk­tio­nie­ren. Da der Wech­sel von 32bit auf 64bit Betriebs­sys­te­men über kurz oder lang sowie­so kommt, macht die 32bit Ver­si­on aller­dings kaum noch Sinn. 

Spieglein, Spieglein an der Wand

Zur Bericht­erstat­tung einer mög­li­chen Rück­kehr in die Poli­tik des ehe­ma­li­gen Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ters Karl-Theo­dor zu Gut­ten­berg, mischt sich nun auch Fuß­ball­le­gen­de und Jung­mäd­chen­ver­ste­her Lothar Matthäus.

Rekord­na­tio­nal­spie­ler Lothar Mat­thä­us wünscht sich ein poli­ti­sches Come­back des Poli­ti­kers Karl-Theo­dor zu Gut­ten­berg. “Nicht nur, weil er so gut aus­sieht wie ich”, sag­te Mat­thä­us der Illus­trier­ten “Bun­te”. “Son­dern weil ich glau­be, dass er in der Poli­tik sehr viel bewegt hat in den letz­ten Jah­ren.” Quel­le: welt.de

Na, wenn das mal kei­ne Emp­feh­lung ist.

Google weiß wo Du wohnst

Beim Suchen eines Ortes in Goog­le Maps staun­te ich ges­tern nicht schlecht. Mein Stand­ort wur­de von Goog­le exakt bestimmt. Wie konn­te das sein? Das über die IP Adres­se eine unge­fäh­re Loka­li­sa­ti­on mög­lich ist, ist mir klar. Aller­dings lie­gen zwi­schen Ortung der IP und mei­nem Wohn­ort gut 25 Kilo­me­ter, das konn­te es also nicht sein. Der nächs­te Ver­dacht fiel auf mein Smart­phone, das eine GPS Ortung besitzt. Die Vor­stel­lung, dass Goog­le die GPS Daten mei­nes Han­dys abruft, war mir dann doch etwas weit her­ge­holt. Also muss­te doch der Brow­ser mei­nen Stand­ort ver­ra­ten, aber wie? Nach kur­zer Suche im Netz wur­de ich fün­dig: Geo­lo­ca­ti­on über Fire­fox macht es mög­lich, dass Goog­le genau weiß, wo der PC steht. Goog­le gleicht die Daten von Mobil­funk­mas­ten und Wlan-Net­zen für die Stand­ort­be­stim­mung ab. Die­se Funk­ti­on lässt sich beim Fire­fox aller­dings abstel­len. Ein­fach about:config in die Adress­zei­le ein­ge­ben, die Zei­le geo.enabled suchen und den Wert von true auf fal­se set­zen. Anschlie­ßend noch sämt­li­che Coo­kies löschen und schon dürf­te Fire­fox kei­ne Geo­da­ten mehr an Goog­le senden.
com-magazin.de

Kulinarisches aus dem Sauerland

Aus einem Rei­se­füh­rer von 1974:

“Das Sau­er­land gehört zu West­fa­len und in West­fa­len ißt man def­tig. So ste­hen denn auch die berühm­ten West­fä­li­schen Schin­ken­plat­ten (zu denen man einen kla­ren Wach­hol­der­schnaps trinkt) auf den Spei­se­kar­ten der meis­ten Gast­stät­ten. Dicke Boh­nen mit Speck, hier­zu­lan­de ein Natio­nal­ge­richt, bekommt man fast zu jeder Jah­res­zeit. Pfef­fer­po­thast gibt es oft in klei­nen Schüs­seln – sozu­sa­gen als „Zwi­schen­mahl­zeit“. Als Vari­an­te zu den über­all ange­bo­te­nen Schnit­zeln ißt man hier gern „Krüst­chen“, das sind stark panier­te Schnit­zel mit Soße und klei­nen Beilagen.”

Der Autor hat gut recherchiert.

Schleckers Welt

Das Unter­neh­men Schle­cker hat sich mit dem wirk­lich bescheu­er­ten Wer­be­spruch: “For You, Vor Ort”, aber noch mehr mit der Reak­ti­on auf die Kri­tik des Slo­gans, nicht vie­le Freun­de gemacht.

Ein über die deut­sche Spra­che besorg­ter Herr hat sich über den deng­li­schen Spruch geär­gert und Schle­cker schrift­lich ob der Sprach­pan­sche­rei kri­ti­siert; post­wen­dend hat­te der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­chef des Unter­neh­mens, Flo­ri­an Baum, die Kri­tik zurück­ge­wie­sen und den unglück­li­chen Wer­be­spruch, mit Hin­weis auf die eige­ne eli­tä­re Stel­lung in der Gesell­schaft, verteidigt:

„Per­sön­lich kann ich das nach­voll­zie­hen, denn als Geis­tes­wis­sen­schaft­ler füh­le auch ich mich im pri­va­ten Sprach­ge­brauch der Lat­in­i­tas ver­pflich­tet und sehe die Bestre­bun­gen des Ver­eins Deut­sche Spra­che mit gro­ßem Wohl­wol­len. Um jedoch die Posi­ti­on des Unter­neh­mens Schle­cker zu ver­ste­hen, lade ich Sie ein, ihre Per­spek­ti­ve zu wech­seln und die Sache aus unter­neh­me­ri­schem Blick­win­kel zu betrachten.“

"Schlecker hat nach einem neuen Unternehmensmotto gesucht. Dieses Motto sollte die durchschnittlichen Schlecker-Kunden, die niederen bis mittleren Bildungsniveaus zuzuordnen sind, ansprechen. [....] die Zielgruppe unseres Werbespruchs sind auch nicht die vielleicht 5% der Bevölkerung, zu denen Sie und ihre Mitunterzeichner gehören (nämlich promovierte Akademiker, Philologen und andere reflektierte Sprachverwender) – sondern die übrigen 95%.“

Als Bewer­bungs­schrei­ben für einen neu­en Job ist der auf Face­book ver­öf­fent­lich­te Brief wohl eher nicht geeignet.

Wie muss man eigent­lich struk­tu­riert sein, um so einen Blöd­sinn von sich zu geben?

Alle Jahre wieder

Ups, für die Umstel­lung von Win­ter auf Som­mer­zeit gibt es sogar ein Gesetz:

Zeit­ge­setz vom 25. Juli 1978 in der geän­der­ten Fassung

§ 1
Ab dem Jahr 2002 wird die mit­tel­eu­ro­päi­sche Som­mer­zeit (§ 1 Abs. 4 des Zeit­ge­set­zes) auf unbe­stimm­te Zeit eingeführt.

§ 2
(1) Die mit­tel­eu­ro­päi­sche Som­mer­zeit beginnt jeweils am letz­ten Sonn­tag im März um 2 Uhr mit­tel­eu­ro­päi­scher Zeit. Im Zeit­punkt des Beginns der Som­mer­zeit wird die Stun­den­zäh­lung um eine Stun­de von 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt.
(2) Die mit­tel­eu­ro­päi­sche Som­mer­zeit endet jeweils am letz­ten Sonn­tag im Okto­ber um 3 Uhr mit­tel­eu­ro­päi­scher Som­mer­zeit. Im Zeit­punkt des Endes der Som­mer­zeit wird die Stun­den­zäh­lung um eine Stun­de von 3 Uhr auf 2 Uhr zurück­ge­stellt. Die Stun­de von 2 Uhr bis 3 Uhr erscheint dabei zwei­mal. Die ers­te Stun­de (von 2 Uhr bis 3 Uhr mit­tel­eu­ro­päi­scher Som­mer­zeit) wird mit 2 A und die zwei­te Stun­de (von 2 Uhr bis 3 Uhr mit­tel­eu­ro­päi­scher Zeit) mit 2 B bezeichnet.

§ 3
Das Bun­des­mi­nis­te­ri­um des Innern gibt im Bun­des­an­zei­ger, begin­nend mit dem Jahr 2002, für jeweils fünf auf­ein­an­der fol­gen­de Jah­re Beginn und Ende der Som­mer­zeit bekannt.

§ 4
Die­se Ver­ord­nung tritt am Tage nach der Ver­kün­dung in Kraft.

Ber­lin, den 12. Juli 2001

Und jetzt noch mal für mich:

Stasi 2.0

Wer tat­säch­lich glaub­te, dass ein Werk­zeug das dem Staat zur Ver­fü­gung steht, auch tat­säch­lich in den ver­fas­sungs­mä­ßi­gen Gren­zen ein­ge­setzt wür­de, obwohl es mehr kann, der ist jetzt eines Bes­se­ren belehrt. Der durch den CCC auf­ge­deck­te Skan­dal des Staats­tro­ja­ners zeigt ein­mal mehr, wie wich­tig es ist, sich gegen all­zu neu­gie­ri­ge Schnüf­fe­lei­en des Staa­tes zur Wehr zu set­zen, bzw wach­sam zu sein. Einen Tro­ja­ner zu pro­gram­mie­ren, der in der Lage ist, Schad­soft­ware nach­zu­la­den, um bspws das Mikro oder die Web­cam auf dem hei­mi­schen PC ein­zu­schal­ten und den Nut­zer aus­zu­spä­hen ist schlicht und ein­fach kri­mi­nell und wenn es staat­li­che Orga­ne sind, die sich des­sen bemäch­ti­gen, dann darf das unge­straft auch als Staats­kri­mi­na­li­tät bezeich­net wer­den, wie Heri­bert Prantl in der Süd­deut­schen rich­tig schreibt.

Der CCC merkt in sei­ner Ana­ly­se der Regie­rungs Mal­wa­re an [.pdf-Datei], dass sie hoch­er­freut sind, „daß sich für die mora­lisch frag­wür­di­ge Tätig­keit der Pro­gram­mie­rung der Com­pu­t­er­wan­ze kei­ne fähi­ger Exper­te gewin­nen ließ und die Auf­ga­be am Ende bei stu­den­ti­schen Hilfs­kräf­ten mit noch nicht ent­wi­ckel­tem fes­ten Moral­fun­da­ment hängenblieb.“

Das mag für den Exper­ten eine Beru­hi­gung sein, für alle ande­ren dürf­te ein lai­en­haf­tes digi­ta­les Ein­bruchs­werk­zeu­ges in Staats­hand wohl eher ein Hor­ror­sze­na­rio sein, selbst für die unbe­lehr­ba­re Mas­se, die sol­cher­lei Aus­spä­hun­gen des Staats­ap­pa­rats bis­her mit der lapi­da­ren Aus­sa­ge: „Ich hab nichts zu ver­ber­gen“, abge­tan hat.

Außer­dem – wer so naiv ist und sei­ne kri­mi­nel­len Machen­schaf­ten auf dem hei­mi­schen PC abspei­chert, vor dem braucht sich die Gesell­schaft wohl weni­ger zu fürch­ten, als vor einem Staat, der sich nicht um die Grund­rech­te schert.