Wahr und Unwahr XIII

Wahr ist, dass die AFD natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Ideo­lo­gie Begrif­fe salon­fä­hig machen möchte.

Unwahr ist, dass die Rechts­na­tio­na­len den Begriff als sol­chen in ihren Par­tei­na­men auf­neh­men wol­len; die Par­tei möch­te auf jeden Fall ver­mei­den, dass es zu einer Irri­ta­ti­on mit dem Begriff Sozia­lis­mus kommt.

Wahr ist, dass der Begriff „völ­kisch“ in der Geschichts­wis­sen­schaft als „Sam­mel­be­zeich­nung für die sich seit den 1890er Jah­ren poli­tisch und kul­tu­rell for­mie­ren­de natio­na­lis­tisch-anti­se­mi­ti­sche Rech­te in Deutsch­land ver­stan­den wird.“ [wiki­pe­dia]

Unwahr ist, dass Frau Petry das nicht gewusst hat.

Wahr ist, dass Donald Trump Prä­si­dent der Ver­ei­nig­ten Staa­ten wer­den möchte.

Unwahr ist, dass befürch­tet wer­den muss, dass er es auch wird.

Alt und älter

Tag der älte­ren Gene­ra­tio­nen? In der Tat, das gibt’s. Fin­det am heu­ti­gen ers­ten Okto­ber statt und soll, was Wun­der, auf die Belan­ge der älte­ren Gene­ra­ti­on auf­merk­sam machen. Wobei sich mir die Fra­ge stellt: Was ist alt und was ist älter?

Nach Defi­ni­ti­on der WHO sind über 50jährige altern­de Men­schen, über 60jährige Älte­re und ab Mit­te Sieb­zig ist die Schall­mau­er durch­bro­chen, der Mensch ist alt.

Dem äuße­ren Anschein nach sehen man­che Men­schen aller­dings mit Fünf­zig bereits aus wie Grei­se und so eini­ge Sieb­zig­jäh­ri­ge traut man das Ren­ten­al­ter noch lan­ge nicht zu; im Durch­schnitt jeden­falls wer­den die Men­schen immer älter.

Der Wis­sen­schaft­li­che Bei­rat der Bun­des­re­gie­rung schlägt nun vor, die Ren­te an die Lebens­er­war­tung zu kop­peln. Steigt die all­ge­mei­ne Lebens­er­war­tung um drei Jah­re, soll das Ren­ten­ein­tritts­al­ter um zwei Jah­re stei­gen, so die Idee der Wissenschaftler.

Die Defi­ni­ti­on für die jün­ge­re Gene­ra­ti­on ist dem­nach auch klar: Was die Ren­ten angeht, seht ihr ganz schön alt aus.

Neues aus dem Darknet

Aus einer News­group für ange­hen­de Revolutionäre.

Hid­den­Ge­ne­ral schreibt:

“Ich woll­te mal eure Mei­nung dazu hören, ob es eurer Ansicht nach bald in Deutsch­land eine wirk­li­che Revo­lu­ti­on geben wird?
Was wür­det ihr davon halten?
Ich per­sön­lich glau­be, dass es eine Revo­lu­ti­on geben wird. Ich weiß nicht in wel­che Rich­tung, aber so weit sind wir doch garnicht
mehr davon ent­fernt, oder?”

Offen­sicht­lich hat der Ver­fas­ser “Hid­den­ge­ne­ral” das Hand­buch für Revo­lu­tio­nä­re ver­lo­ren. News­group Schrei­ber, Balu der Bär kann helfen:

“Das hängt davon ab, ob du eine Revo­lu­ti­on willst und auch mitgestaltest.”

Wird Deutschland von Einwanderern überrannt?

Das Abschnei­den der AFD bei den Land­tags­wah­len in Meck­len­burg-Vor­pom­mern ges­tern beweist ein­mal mehr, wie leicht Men­schen zu mani­pu­lie­ren sind. Die gesam­te Stra­te­gie der Rechts­po­pu­lis­ten im Vor­wahl­kampf bezog sich auf die Flücht­lings­fra­ge, bzw. der angeb­li­chen Über­be­völ­ke­rung durch Migran­ten und Flüchtlinge.
… wei­ter im Text

Wahr und Unwahr XII

Wahr ist, dass unser Innen­mi­nis­ter schär­fe­re Geset­ze zur Über­wa­chung der Bevöl­ke­rung auf den Weg brin­gen will.

Unwahr ist, dass er als Argu­men­ta­ti­ons­hil­fe ein­mal in der Woche den Not­stand aus­ru­fen las­sen will.

Wahr ist, dass die Bun­des­re­gie­rung eine Voll­ver­schleie­rung von Frau­en ver­bie­ten las­sen will.

Unwahr ist, dass die katho­li­sche Kir­che vor­sorg­lich Ver­fas­sungs­be­schwer­de ein­ge­legt hat.

Wahr ist, dass Tho­mas de Mai­zie­re Kame­ras mit Gesichts­er­ken­nungs­soft­ware an beleb­ten Orten instal­lie­ren las­sen will. Wahr ist auch, dass die­se Gesichts­er­ken­nungs­soft­ware sogar Emo­tio­nen erken­nen kann.

Unwahr ist, dass der Bun­des­in­nen­mi­nis­ter in dem Fall auf die Gesichts­er­ken­nung ver­zich­ten will, da er befürch­tet, auf­grund feh­len­der Emo­tio­nen täg­lich ver­haf­tet zu werden.

Große Klappe

In der Bun­des­re­pu­blik gibt es ca. 45 Mio. zuge­las­se­ne Autos. Ein Groß­teil davon dürf­ten Kom­bis sein. Wie­der­um ein Groß­teil älte­re Bau­jah­re, die exakt der Mar­ke, der Far­be und dem Aus­se­hen mei­nes Autos entsprechen.

Aus­se­hen ist dabei rela­tiv, ich jeden­falls sehe kaum noch Unter­schie­de in Form­spra­che und Design, was ins­be­son­de­re die Find­bar­keit auf Park­plät­zen zuwei­len beeinträchtigt.

Letzt­end­lich hilft der Funk­schlüs­sel bei der Suche; das Auto was nach Drü­cken des Funk­schlüs­sels auf­geht, ist auch meist das meine.
Am Frei­tag jeden­falls ste­he ich vor der Heck­klap­pe [m]eines Kom­bis und ver­su­che mit immer zuneh­mend hek­ti­schen Öff­nungs­ver­su­chen, das Schloss zur Auf­ga­be des sper­ri­gen Ver­hal­tens zu bewegen.

Nach ca. drei Minu­ten ergeb­nis­lo­sen Drü­ckens des Funk­schlüs­sels bei gleich­zei­tig beherz­tem Rei­ßen an der Heck­klap­pe und wie­der­hol­tem Flu­chen über die „Drecks­kar­re“, höre ich links hin­ter mir den Satz:“ Wenn die Heck­klap­pe nicht auf­geht, hat das durch­aus sei­ne Berech­ti­gung, das ist näm­lich mein Auto.“

Ich hab’ doch niemandem geschadet

Es gibt die­se meist dum­men Sät­ze, die in ihrer Wir­kung aller­dings ver­hee­rend sind. Gewöhn­lich sind es Sät­ze die mit „Ich“ begin­nen. Oft wer­den die­se Sät­ze von Men­schen aus­ge­spro­chen deren Hori­zont tat­säch­lich kaum über das „Ich“ hinausgeht.

Das macht sol­che Sät­ze, bzw. die Taten dazu nicht weni­ger verhängnisvoll.

Häu­fig sol­len sol­che Sät­ze eine Art Ent­schul­di­gung sein, aller­dings macht es die Ver­ach­tung für das Gesag­te nur noch größer.

Im Blog rea­don­my­dear hat der Autor Hin­ter­grund und Wir­kung des Sat­zes: „Ich habe doch nie­man­dem gescha­det“, mit der Geschich­te, die Sta­si am Küchen­tisch, sehr schön verdeutlicht. 

Urlaub

Wen es um sehens­wer­te Städ­te geht, liegt Brüg­ge in Bel­gi­en wohl auf der Bewer­tungs­ska­la ganz oben. Zumin­dest dann, wenn der Urlaub in die Nie­der­lan­de an die Wes­ter­schel­de geht, lohnt ein Tages­aus­flug ins benach­bar­te Belgien.

Die Stadt war im Spät­mit­tel­al­ter als Zen­trum des Fern­han­dels einer der reichs­ten Städ­te in Euro­pa. Da Brüg­ge von Krie­gen nie zer­stört wur­de, ist der mit­tel­al­ter­li­che Stadt­kern immer noch so erhalten.

Brüg­ge lohnt aller­dings auch wegen sei­ner zahl­rei­chen klei­nen Läd­chen. Vie­le der reich­lich vor­han­de­nen Bon­bon — und Scho­ko­la­den­lä­den sind optisch so gestal­tet, dass das Inte­rieuer prak­tisch farb­lich zu explo­die­ren scheint.