Die ehemalige Tagesschausprecherin und jetzige Buchautorin Eva Herman hat nachgelegt. Ein weiteres Buch über die heimelige Welt des Apfelkuchens. „Liebe Eva Herman“, so der Buchtitel, beinhaltet die gesammelten Zuschriften der Leser ihres ersten Buches „Das Eva Prinzip.“ Nun kann man Frau Herman alles mögliche vorwerfen, aber nicht das sie die Taktik der Totschlagargumentation nicht beherrscht. Mit ihren Thesen im ersten Buch hat sie so Recht, wie es Tatsache ist, dass die Leute früher zu Bett gegangen sind, als es noch keinen Strom gab.
Werbewirksam fabuliert Eva Herman dann auch in spiegel-online:“Wir müssen uns dem beugen, dem der uns gemacht und der hat Mann und Frau vorgesehen. Er [der Mann] hat eine andere Aufgabe. Er ist dafür wichtig dass er die Frau beschützt und schützt und stützt.“ Der Satz dürfte manchem Anhänger des deutschen Idealismus die Freudentränen in die Augen schießen lassen, stützt sie doch Hegels These vom „substantiellen Dasein des Mannes im Kampf“.
Das Buch in die aktuelle Debatte um den „Gebärmaschinenstreit“ im Zusammenhang mit den Forderungen von der Leyens nach mehr Kinderbetreuung zu platzieren, zeugt indes von unternehmerischen Qualitäten — glücklicherweise musste Eva Herman nicht auch noch Apfelkuchen backen.