Ein Thriller zeichnet sich dadurch aus, dass er die Spannung aufbaut, die sich möglichst bis zur letzten Seite fortsetzt. Wenn das Buch mich nicht auf den ersten Seiten fesselt, wandert es bei mir ungelesen ins Bücherregal bzw. in die Kindlecloud zurück. Nicht so bei Sebatian Fitzeks Thriller „Das Paket“. Bereits auf den ersten Seiten schafft er es, die Spannung aufzubauen und zu halten.
Fitzek orientiert sich an King, geht aber seinen eigenen Weg. Während King Phantasien Realität werden lässt, orientiert sich Sebastian Fitzek an tatsächlichen Möglichkeiten.
Beide Schriftsteller führen den Leser in menschliche Abgründe, die spannend genug sind, das Buch nicht aus der Hand zu legen.
Der Autor spielt mit Fiktionen, mit der Phantasie seiner Protagonisten – was ist wahr und was ist erfunden? Sind sie vielleicht verrückt? Immer dann, wenn der Leser meint dem Autor auf die zu Schliche gekommen zu sein, wandelt sich die Geschichte, die Spannung nimmt eine andere Richtung. Sebastian Fitzek schafft es, den Leser mitzunehmen und dabei – das ist die große Kunst – stimmig ein Bild zu schaffen, dass dem Leser derart plastisch vor Augen geführt wird, das sich die Frage nach der Möglichkeit derartig psychischer Beeinträchtigungen der Hauptpersonen in den Thrillern von Fitzek nicht mehr stellt. Alle scheint möglich; ebenso wie alle Erklärungen für die spektakulären Vorkommnisse.
Zum Inhalt:
Die junge Psychiaterin Emma Stein, die nach einer Vergewaltigung völlig paranoid ist und das Haus nicht mehr verlässt, wird von ihrem Postboten gebeten, ein Paket für einen ihr unbekannten Nachbarn anzunehmen. Während sie, nervlich am Ende, auf das Erscheinen des Nachbarn wartet, geschehen im Haus merkwürdige Dinge.
Abgründig spannend.