Wie man Staat macht

Wenn die Ter­ror­war­nun­gen in den ver­gan­ge­nen Tagen eines aus­ge­löst haben, dann die Ver­mu­tung, dass bei eini­gen Jour­na­lis­ten wohl die Siche­run­gen durch­ge­knallt sind. Rai­nald Becker vom SWR jeden­falls schwa­dro­nier­te in einem Kom­men­tar ges­tern in den Tages­the­men einen Unsinn zusam­men, der vom Polit­bü­ro der ehe­ma­li­gen DDR mit viel Applaus bedacht wor­den wäre.

“Tele­fon­über­wa­chung, Online­durch­su­chung, Daten­spei­che­rung und ab und zu ein Fin­ger­ab­druck, das ist kein Teu­fels­zeug. Wer das nicht will, kann sich ja zuhau­se hin­ter dem Ofen verkriechen.”

Also, ich gehe mich jetzt hin­ter dem Ofen verkriechen.

Drohung mit dem Feuchtgebiet

Char­lot­te Roche hat Bun­des­prä­si­dent Chris­ti­an Wulff auf­ge­for­dert, die Unter­schrift unter das Gesetz zur Ver­län­ge­rung der AKW-Lauf­zei­ten zu ver­wei­gern. Um den Bun­des­prä­si­den­ten dazu zu bewe­gen, wäre die Best­sel­ler-Autorin (“Feucht­ge­bie­te”) und Mode­ra­to­rin sogar zu kör­per­li­chem Ein­satz bereit. Ihr pikan­ter Vor­schlag: “Ich wür­de anbie­ten, mit ihm ins Bett zu gehen, wenn er es nicht unter­schreibt.”[Quel­le]

Nun, wer den Roman von Frau Roche gele­sen hat, könn­te das durch­aus als Dro­hung verstehen.

Fraktales Strukturgemüse

Im Sau­er­land essen wir eigent­lich nichts, was wir nicht ken­nen. Und das Ding, das aus­sieht wie ein futu­ris­ti­scher Weih­nachts­baum, hät­te ich per­sön­lich auch nie in den Ein­kaufs­wa­gen gelegt. Mei­ne bes­se­re Hälf­te brach­te mir das Teil vom Gemü­se­stand mit. Damit war zumin­dest schon mal klar, dass es sich bei der mir beschränkt bekann­ten Arten­viel­falt der Bota­nik um etwas Ess­ba­res han­deln muss­te. Einer­seits beru­hi­gend, ande­rer­seits aber auch nicht beson­ders hifl­reich. Letzt­end­lich gab das Inter­net mal wie­der Auf­schluss dar­über, dass es sich um eine Zucht­form des Blu­men­kohls han­delt, Roma­nesco genannt und bereits seit dem 16. Jahr­hun­dert in Deutsch­land bekannt. Wo wären wir im Sau­er­land nur ohne Internet?

Kürbiskopf

Nichts ist so unin­ter­es­sant, dass man’s nicht noch gebrau­chen könn­te, das jeden­falls scheint sich JU Chef Phil­ipp Miß­fel­der gedacht zu haben, als er sich hin­rei­ßen ließ in der Bild Zei­tung sei­ne Mei­nung über Hal­lo­ween und kirch­li­che Wer­te kundzutun.
Miß­fel­der steht nicht erst seit sei­ner For­de­rung den Alten kei­ne Hüft­ope­ra­tio­nen mehr bezah­len zu wol­len weit­ab vom Ver­dacht über­gro­ßer Nächs­ten­lie­be. Trotz­dem schwur­belt er zum The­ma Hal­lo­ween und kirch­li­cher Fei­er­tag in der Bild Zei­tung vor sich:

„Wol­len wir unse­re Kin­der lie­ber mit Mons­ter­mas­ken zum Bon­bon­bet­teln auf die Stra­ße schi­cken, anstatt ihnen das reli­giö­se Fun­da­ment unse­rer Gesell­schaft näher zu bringen?“

Open Source Alternative

Das Lay­ou­ten von Ver­eins­zeit­schrif­ten, News­let­tern oder sons­ti­gen Publi­ka­tio­nen ist zwar prin­zi­pi­ell in Word mög­lich, aller­dings wird man schnell mer­ken, dass bei einem halb­wegs pro­fes­sio­nel­len Lay­out MS Word eben doch nicht die ers­te Wahl ist. Desk­top Publi­shing Pro­gram­me sind aller­dings zumin­dest in der Pro­fi­li­ga enorm teu­er und auch für den Hob­by Lay­ou­ter sind die Prei­se z.b. für Publisher von Micro­soft immer noch recht hoch. Eine Alter­na­ti­ve ist Scri­bus, die kos­ten­lo­se Soft­ware zum Lay­ou­ten kann sich durch­aus mit Prof­i­s­oft­ware mes­sen. Der Umgang ist aller­dings gewöh­nungs­be­dürf­tig und wohl nur etwas für Leu­te, die mit ande­rer DTP-Sot­wa­re noch nicht gear­bei­tet haben. Für den Ein­satz von Scri­bus ist Ghost­script für die PDF Kon­ver­tie­rung not­wen­dig. Ein Sprach­pa­ket in Deutsch liegt der Soft­ware bei. Wem das Geld für Lay­out­soft­ware fehlt, aber wer den­noch pro­fes­sio­nel­le Lay­outs erstel­len möch­te und gewillt ist, sich ein wenig Zeit für die Ein­ar­bei­tung zu neh­men, für den ist Scri­bus genau das Richtige.

Mittwochskino

„Im Dschun­gel“ Spiel­film ARD 06.10.2010 20.15 Uhr

So geht das also. Man lässt sich zum Betriebs­rat wäh­len und liegt wenig spä­ter in den Armen einer marok­ka­ni­schen Schönheit.

Vor­ar­bei­ter Frank Sper­ber (Ronald Zehr­feld) geht bei einer Betriebs­be­sich­ti­gung den Vor­stand der (fik­ti­ven) Zor Wer­ke ziem­lich hef­tig an. Der stellv. Betriebs­rats­vor­sit­zen­de Hen­ning Loh­mann (geni­al gespielt von Hei­no Ferch) nimmt ihn dar­auf­hin an die Sei­te und schlägt ihm vor, als Betriebs­rat zu kan­di­die­ren. Sper­ber sieht sich als Betriebs­rat sehr schnell einem Sumpf aus Kor­rup­ti­on und Bestechung aus­ge­setzt, zu allem Über­fluss ver­liebt er sich in die Vor­stands­as­sis­ten­tin Marie Sand­berg (Ina Weisse).

Loh­mann macht sich Sper­ber gefü­gig, um mit des­sen Hil­fe den Betriebs­rats­vor­sit­zen­den zu stür­zen. Sper­ber muss spä­ter erfah­ren, dass der neue Betriebs­rats­vor­sit­zen­de eine Über­nah­me durch einen Inves­tor plant, von dem er finan­zi­ell profitiert.

Der Film „im Dschun­gel“, der ges­tern in der ARD lief, ist laut WDR nicht ange­lehnt an die VW Affä­re, in der sich ein Kon­zern sei­nen Betriebs­rat mit Pro­sti­tu­ier­ten und Lust­rei­sen gefü­gig gemacht hat, Par­al­le­len sind aller­dings durch­aus erkennbar.

Die Kli­schees sind zwar etwas dick auf­ge­tra­gen, den­noch über­zeug­te der Wirt­schafts­kri­mi durch Span­nung und exzel­len­te Schauspieler

Update WP 3.01

Die auto­ma­ti­sche Update­funk­ti­on in Word­Press funk­tio­niert tade­los. Vor­bei die Zei­ten in denen per FTP hoch­ge­la­den wer­den muss­te und mit Span­nung erwar­tet wur­de, ob die Daten­bank funk­tio­niert. Gefühl­te vier Sekun­den brauch­te Wor­press um auf die neue Ver­si­on auto­ma­tisch upzu­da­ten. Fei­ne Sache. 

Peinlich

Ziem­lich pein­lich für Thi­lo Sar­ra­zin. Das Gefa­sel von ver­erb­ba­rer Intel­li­genz, Gene bei bestimm­ten Volks­grup­pen und Dumm­heit gan­zer Völ­ker sei­ner Ras­sen­theo­rie soll­te doch wenigs­tens eine wis­sen­schaft­li­che Grund­la­ge haben. Jetzt wird ihm tes­tiert, er habe die grund­le­gen­den gene­ti­schen Zusam­men­hän­ge nicht verstanden.

“In Bezug auf die Aus­sa­gen Sar­ra­zins zur Gene­tik ver­wehrt sich der Ver­band Bio­lo­gie, Bio­wis­sen­schaf­ten und Bio­me­di­zin in Deutsch­land (VBIO e. V.) ent­schie­den gegen jede Ver­fäl­schung und poli­ti­sche Instru­men­ta­li­sie­rung bio­lo­gi­scher Fak­ten. – Sei es durch Thi­lo Sar­ra­zin selbst, sei es durch ande­re Teil­neh­mer der der­zeit lau­fen­den öffent­li­chen und media­len Debatte.
Die gene­ti­schen The­sen von Herrn Sar­ra­zin sind nicht mit den moder­nen Erkennt­nis­sen zur Evo­lu­ti­ons­bio­lo­gie des Men­schen ver­ein­bar.” Quel­le