Das mit den Sicherheitsabfragen, den sogenannten Captchas, halte ich ja persönlich für einen schlechten Witz, zumindest dann, wenn es darum geht Buchstaben aus einem sinnentleerten Bild zu lesen. Blöd nur, dass die Denic sowas jetzt auch hat. Für mich sind das unüberbrückbare Hindernisse, trotz Brille.
Das System Eva
Eva Herman ist nicht die selbsternannte Ikone der Bewegung Glaube, Sitte, Heimat. Ganz im Gegenteil. Frau Herman ist ein knallharter Profi im Mediengeschäft und weiß, wie Öffentlichkeit funktioniert und wie die Mediengesellschaft tickt.
Vor allem aber weiß sie, dass gut platzierte Tabubrüche von Prominenten den gewünschten Erfolg, nämlich den der öffentlichen Aufmerksamkeit, nicht verfehlen.
Insofern war das tragische Unglück bei der Love Parade eine Steilvorlage und Frau Herman konsequent genug, dies für sich zu nutzen, indem sie mutmaßt, eine höhere Macht hätte dem „schamlosen Treiben“ ein Ende gemacht. Damit war ihr die erhoffte Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, zumal im Sommerloch, sicher.
Denn mit der Aufmerksamkeit ist das so eine Sache, wenn selbst die BILD Zeitung ihr im März dieses Jahres neu erschienenes Buch (Die Wahrheit und ihr Preis) ignoriert und bereits den unvermeidlichen Abgesang mit der Kolumne: Was wurde eigentlich aus Frau Herman?, beschreibt, dann dürfte es bis zur Bedeutungslosigkeit nicht mehr weit sein, wie sie verstimmt auf der Internetseite ihres Hausverlages feststellt. Für jemandem, der es gewohnt ist und davon lebt medial präsent zu sein, ist das nicht nur schmerzlich, sondern auch wirtschaftlich eine Katastrophe.
Und – entschuldigen kann man sich ja später immer noch.
Darin ist sie schließlich geübt.
Lothar im Sommerloch
Eigentlich erwartet die Journaille im Sommerloch immer einen Hinterbankpolitiker, der beispielsweise Mallorca zum 17. Bundesland machen will. Dieses Jahr muss nun Lothar Matthäus mit seinem Liebesleben die bunten Blätter füllen. Mitleid ist da wohl eher nicht angebracht, schließlich dürfte er medienerfahren genug sein, um zu wissen, wann es besser ist zu schweigen. Seinem Image hat die Posse um seine vierte Ehefrau Liliana scheinbar
nicht geschadet, im Gegenteil; auf seiner Homepage im Gästebuch sprechen ihm die männlichen Fans ihr Mitgefühl aus, derweil weibliche Fans sogar mit Angeboten aufwarten:
“Sie waren — und sind der schönste Fussballspieler der Welt, finde ich.
Gerne würde ich Sie trösten. Leider bin ich schon 42″[..]
“ICh hoffe du findest eine Frau die dir Kraft giebt und zu dir hällt. Ich finde dich persönlich unvergleichbar. auf eine antwort würde ich mich ehr freuen (julsim26)”
Die Sonne bringt es an den Tag
In der Tat, Männer in kurzen Hosen sind etwas befremdlich. Die JUNGE FREIHEIT merkt dazu an:
Nun ja, tatsächlich gibt es Männer, die können kurze Hosen tragen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie dazu gehören, dann machen Sie einfach einen kleinen Test:
- Sind sie beim Fussball, Handball oder Tennis – und zwar auf dem Platz und nicht auf der Zuschauertribüne?
- Sind sie in einem Trachtenverein und auf dem Weg zu einer Veranstaltung?
- Sind sie an einem Ort, an dem niemand Einblick hat und niemand ohne Vorankündigung hereinkommen kann?
- Ist Ihr Name Charlie Brown oder Micky Maus?
- Sind sie unter 12 Jahre?
Wenn Sie eine der Fragen mit ja beantwortet haben, dann dürfen Sie kurze Hosen tragen. Sonst aber nicht!
Soziologische Frage
Was soll denn jetzt bloß mit all den Leuten werden, die sich in ihrer Jugend aus Gründen der Sympathisierung mit den Underdogs der Gesellschaft eine Tätowierung haben stechen lassen, wenn sogar die deutsche First Lady so etwas trägt?
Kreative Werber
O.K das ist ja auch ’ne Steilvorlage. Das Haus, das hier gerade renoviert wird, liegt tatsächlich nebem einem ehemaligen Puff und im weiteren Sinne neben der Kirche.
gesehen in Warstein
Pech
Deutschland — Serbien: 0:1. Das Spiel war spannend, ohne Frage. Warum die Deutschen ständig versuchten über die Mitte zum Tor zu kommen, ist mir in meiner laienhaften Betrachtungsweise nicht ganz klar. Der Schiedrichter sorgte mit der inflationären Vergabe von gelben Karten ebenfalls für Verwirrung und als Podolski schließlich in der zweiten Halbzeit den Elfmeter verschoss, war wohl endgültig der letzte Rest spielerische Taktik dahin. Nun höre ich die Fußballfans (und vielleicht auch Jogi Löw) schreien: Ein Elfer gehört ins Tor, basta. Ob das wirklich so ist weiß ich nicht, aber die Formel zur Berechnung der Warscheinlichkeit des Treffens ins Tor eines Elfmeters, die habe ich gefunden:
Lesezeichen verkürzen
Manche Dinge sind so einfach, dass man nicht oder spät drauf kommt. Ich habe mich immer über die überlangen Tabs der Lesezeichen geärgert. Beim Setzen eines Lesezeichens nimmt der Browser die Seitenbeschreibung und pappt es mit dieser in die Leiste, so dass ja nach Seitenbeschreibung überlange Tabs zustande kommen. Entsprechend wenige Tabs waren in der Leiste zu sehen, der Rest rutschte in die Seitenleiste. Das muss nicht sein. Einfach mittels Mausklick rechts auf den Tab, Eigenschaften bei Firefox oder Bearbeiten bei Chrome und aus faz.net — Aktuell wird FAZ mit entsprechend kürzerem Tab. Schon ist mehr Platz in der Lesezeichenleiste.
Brutalstmöglicher Abgang
Vor drei Jahren hatte Roland Koch angekündigt, noch fünf Jahre im Amt zu bleiben. Überraschend kündigte der Noch-Ministerpräsident gestern an, sich ganz aus der Politik zurückziehen zu wollen, nicht ohne den Hinweis, einem lukrativen Job in der freien Wirtschaft nicht abgeneigt zu sein.
Einen übetriebenen Hang zum Luxus wird man Koch sicherlich nicht nachsagen können, dennoch ist ihm eine gewisse Verbundenheit zum Geld nicht fremd.
“Die Besoldung für Politiker ist eindeutig nicht angemessen, etwa im Vergleich zu dem, was wir Verwaltungsdirektoren von Kliniken oder Sparkassendirektoren bezahlen”,
verriet er dem Tagesspiegel bereits vor drei Jahren.
Koch wird nach der Besoldungsordnung B11 plus 20% bezahlt. Da kann mit Blick auf die ehemaligen Kollegen schon mal Neid aufkommen. Der einstige bayerische Wirtschafts- und Verkehrsminister Otto Wiesheu wechselte 2005 in den Vorstand der deutschen Bahn, berichtet die Westfälische Rundschau heute in ihrer Printausgabe und kassierte 2009 laut Vergütungsbericht 2,694 Millionen Euro. Wenn das mal kein Grund für einen Rückzug aus der Politik ist.