Wenn Alkoholiker weiße Mäuse sehen, ist das ja noch irgendwie nachvollziebar, aber rosa Elefanten?
Der Obdachlose, ehemalige [ausgerechnet!] Investment Banker Schoch, eigentlich Dr. Schoch, gerät in den Besitz eines rosa Mini-Elefanten, der zudem im Dunkeln leuchtet.
Schnell wird klar, dass es sich um ein genmanipuliertes Tier handeln muss, dessen Existenz offenbar dazu angedacht ist, als lebendes Spielzeug solventer Kunden zu dienen.
Bald ist Schoch und seinen neuen Freunden, neben skrupellosen Wissenschaftlern und einem Zirkusdirektor, auch die chinesische Mafia auf den Fersen. Mit Hilfe einer Tierärztin und einem indischen Elefantenflüsterer gelingt es ihm, das Wundertier dem Zugriff geldgieriger Profiteure zu entziehen.
Martin Suters Roman „Elefant“ ist eine Fabel, die die Machbarkeit gentechnischer Veränderungen moralisch in Frage stellt.
Auch wenn es sich nicht so liest, des scheinbar leicht geschriebenen Romans bedurfte es einiges an Vorarbeit.
In der Danksagung auf den letzten Seiten wird klar, wie viel Arbeit und Recherche der Schweizer Schriftsteller für das Buch eingebracht hat.
Bei den Obdachlosen hat sich Suter ebenso umgesehen, wie bei Elefantenexperten. Die umfangreichen Recherchen merkt man dem Buch an: Es ist mit viel Herzblut geschrieben.
Die Idee zum Buch indes stammt von Prof. Dr. Mathias Jucker: "Er war es nämlich, der mir vor zehn Jahren gesagt hat, es wäre gentechnisch möglich, einen winzigen, rosaroten Elefanten zu erzeugen. Diese Vorstellung hat mich nicht mehr losgelassen,"
so Martin Suter. Aus diesem einen Satz formte er ein spannendes und anrührendes Buch.
Die Geschichte der kleinen Elefantenkuh Sabu ist ein Märchen; nicht die schlechteste Lektüre, auch für Erwachsene.