Im Bundestag sitzen Parteien, die einer gewissen Klientel zugeordnet sind und diese durch die ebendiese Parteien vertreten werden. So weit, so normal. FDP Wähler sind in der Regel reiche Bürger, die großen Wert auf ihre individuelle Freiheit legen und am liebsten dem Markt alle Regulierungen überlassen.
Die Grünen werden von zumeist von wohlhabenden Bürgern, häufig mit staatlichem Einkommen in gesicherten Positionen, Akademikern und jungen Menschen gewählt. Die CDU ist die Partei der Konservativen. Die Linke kommen einer Studie zufolge aus allen Einkommensschichten und nicht, wie man meinen könnte, unter denen, deren finanzielle Situation eher prekär ist. Allerdings, in Ostdeutschland tendieren zufolge Menschen zur Linken, die sich um ihre wirtschaftliche Situation sorgen. AFD-Wähler sind tendenziell eher rechts des Konservatismus zu finden, vor allem ehemalige Nichtwähler finden vermeintlich hier ihre politische Heimat.
Aber was ist mit der SPD? Die Sozialdemokratie ist historisch die Partei der Arbeiter, kleinen Angestellten, Gewerkschafter und Rentner, sie vertritt diejenigen, die es mit harter Arbeit und viel Sparsamkeit zu bescheidenem Auskommen geschafft haben.
Und heute? Wo ist die SPD unter Scholz? Wo ist der Widerspruch bei Gesetzen und Verordnungen, die den Mittelstand mit einem Durchschnittseinkommen von 1.690 bis 3.160 Euro mit Gesetzen und Verordnungen überziehen und am Ende dazu führen, dass eben dieser Mittelstand sich das Leben in der Bundesrepublik kaum noch leisten kann?
Diejenigen, die ihr Eigenheim in naher Zukunft Spekulanten überlassen müssen, da sie sich als rentennahe Arbeitnehmer, eine Modernisierung für eine sechsstellige Summe, oder wahlweise eine monatliche Stromrechnung von 600 Euro für eine ineffiziente Wärmepumpe schlichtweg nicht leisten können?
Der Bundeskanzler hätte bei fast allen Themen mit Blick auf seine Klientel etwas dazu sagen können. Stattdessen lässt er sich von Frau Baerbock und Herrn Habeck mit einem Nasenring durch die Arena ziehen.
Die ehemalige Volkspartei droht in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Glaubt man den Umfragen, kann es nur eine Sache von Zeit sein, bis die SPD von der AFD und den Grünen abgelöst wird.
Die Grünen sind schlau genug, sich rechtzeitig von der SPD zu distanzieren und bereits Pläne für eine Koalition von Schwarz-Grün auch auf Bundesebene zu planen.
Spätestens mit einer Schwarz-Grünen Koalition auf Bundesebene fällt das letzte mögliche Korrektiv für eine Parteienlandschaft, die ihre Bezüge zur Realität eher ihrer eigenen Ideologie, denn der Realität anpasst, weil sie – als einzelner Politiker – mit der Situation der abhängig Beschäftigten kaum etwas zu tun hatten.
Und noch schlimmer – in Zukunft könnte die AFD ebenfalls auf Bundesebene eine wichtige Rolle spielen. Denn in einer Demokratie wird man schwer eine Partei ignorieren können, die bereits im Osten um die 25 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereint und auf Bundesebene gleichauf mit den Grünen liegt.
Noch hat die SPD die Chance, dieses Unheil zu verhindern.
Hallo Peter,
die SPD wird es ganz klar verkacken! Aber alle anderen Parteien auch (bis auf die AfD) . Nicht weil die AfD besser ist — die lügen nur populistischer. Und da alle anderen Parteien seit über 30 Jahren nicht gemerkt haben, in welche Richtung es geht, wenn man nicht langsam seine unglaubliche Gier hinten anstellt und statt Lobby-Arbeit zur Abwechslung mal Bürger-Arbeit macht. Dann sind es die “großen” Volksparteien selbst schuld.
Da ist es auch egal, was wir wählen — es ist immer Pest oder Cholera.
Und die Nummer mit den Heizungsmoderniesierungen ist für mich auch ein Lobbyarbeits-Coup um auf bequeme Weise reiche Immobilienbesitzer und Investoren noch reicher zu machen, Hausbesitzer dazu zwingen das Haus unter Preis zu verramschen und den Rest des Lebens in einer Mietskaserne zu vegetieren.
Nun ja — ich denke, bei der aktuellen Lage in Europa (und mit Sicht auf Asien) kommen demnächst noch ganz andere Probleme auf uns zu.
Vielleicht sollte man schon mal nach einer netten, wenn auch zugigen Tropfsteinhöhle Ausschau halten..