Man muss nicht alles richtig finden, was Alt Bundeskanzler Helmut Schmidt in seiner Amtszeit als aktiver Politiker zu verantworten hatte. Vielleicht ist einiges, bspws. der NATO-Doppelbeschluss, für den sich Schmidt maßgeblich einsetzte, auch nicht richtig verstanden worden. Vielleicht ist es aber auch einfach so, dass man als „Politrentner“ ohne Konventionen, mit reichlichhaltiger Erfahrung auch da glaubhaft Kritik üben darf, wo die Schmerzgrenze des Konsens ansonsten erreicht wäre. Helmut Schmidt im SPIEGEL zu militärischen Auslandseinsätzen und öffentlichen Ratschlägen:
„Was die inneren Angelegenheiten anderer Staaten betrifft, so hat unsere Regierung weder den Russen, noch den Amerikanern und schon gar nicht den Chinesen öffentliche Ratschläge zu geben. Seit wann wissen wir Deutschen denn, was ein Rechtsstaat ist und wie eine Demokratie zu funktionieren hat? Wo kommen wir eigentlich her? Wir kommen von Adolf Nazi her, von Tirpitz, von Ludendorff, von Wilhelm II., von Bismarck. Und jetzt schwingen wir uns plötzlich auf und belehren China, wie es mit den tibetischen Buddhisten umzugehen habe?“