Nachdem der Bundestag den Mindestlohn für Postzusteller beschlossen hat, will sich der Mehrheitseigner des Briefdienstunternehmens Pin, der Springer Verlag, aus dem Geschäft zurückziehen. Für Springer Chef Döpfner war das auch vor Einführung des Mindeslohnes defiziäre Briefgeschäft zunehmend ein Klotz am Bein.
Man erwarte, so die WAZ, die ebenfalls Miteigner ist, für das ablaufende Jahr ein Minus von rund 55 Millionen Euro. Auslöser für eine drohende Insolvenz ist also nicht der Mindestlohn, wie Springer-Chef Döpfner so gern behauptet. Der Medienkonzern hat die Gunst der Stunde genutzt, sich eines Geschäftanteils zu entledigen, das vermutlich schon längere Zeit rote Zahlen schreibt.
Die Summe, die das Management der Pin-Group alleine in diesem Jahr in den Sand gesetzt hat, dürfte sich somit summa summarum auf über sechshundert Millionen Euro addieren.
Pin-Chef Günter Thiel kündigte laut Focus Online an, die Geschäftsanteile des Springer Verlags zum Preis von einem symbolischen Euro zu erwerben. Thiel will aus seinem Privatvermögen, das aus Spekulationsgewinnen der Pin-Group gewaltig angewachsen sein dürfte, 60 Millionen Euro zur Erhaltung des Briefdienstunternehmens investieren.