Spähangriff

Noch ist es zwar ein Ent­wurf, aber die Bun­des­re­gie­rung hat bereits Zustim­mung signa­li­siert. Zu den geplan­ten Ände­run­gen des Bun­des­in­nen­mi­nis­ters gehö­ren unter ande­rem auch der ohne rich­ter­li­chen Beschluss erlaub­te Zugriff auf pri­va­te Woh­nun­gen und die Aus­stat­tung sel­bi­ger mit klei­nen Kame­ras und Wanzen.

“Der Ent­wurf ent­hält als wei­te­res wich­ti­ges Instru­ment zur Abwehr ter­ro­ris­ti­scher Gefah­ren eben­falls die Befug­nis zur Wohn­raum­über­wa­chung. In Aus­ge­stal­tung der ver­fas­sungs­recht­li­chen Vor­ga­ben aus Art. 13 Abs. 4 GG ist dabei die akus­ti­sche wie die opti­sche Woh­nungs­über­wa­chung vor­ge­se­hen.” Quelle

Die Sta­si lässt grüßen

Gefährliche Rentner

Das scheint ja nur eine Fra­ge der Zeit zu sein, bis der ers­te Poli­ti­ker die For­de­rung stellt den Rent­nern das Wahl­recht zu entziehen.

“Jetzt schal­tet sich Alt­bun­des­prä­si­dent Roman Her­zog in die Gene­ra­tio­nen­de­bat­te ein. Ange­sichts der beschlos­se­nen Ren­ten­er­hö­hung hat er vor einer «Rent­ner­de­mo­kra­tie» gewarnt. Er fürch­tet , dass die Alten die Jün­ge­ren aus­plün­dern.” Quel­le: derwesten.de

Da war doch was

“Denn tat­säch­lich haben Unzäh­li­ge mit dem Kauf der T‑Aktie Erspar­nis­se ver­lo­ren, das Geld aus ihrer Lebens­ver­si­che­rung oder die Alters­vor­sor­ge, weil sie die T‑Aktie bei der drit­ten Emis­si­on 2000 für das fast Sechs­fa­che des jet­zi­gen Wer­tes kauf­ten.” Quel­le

Ach ja hier:

“Ande­rer­seits darf man nicht ver­ges­sen, daß in Akti­en­ge­sell­schaf­ten nicht die Indi­vi­du­en ver­ei­nigt sind, son­dern die Kapi­ta­li­en. Durch die­se Mani­pu­la­ti­on sind Eigen­tü­mer in Aktio­nä­re, d.h. in Spe­ku­lan­ten ver­wan­delt wor­den. Die Kon­zen­tra­ti­on des Kapi­tals hat sich beschleu­nigt und, als natür­li­che Fol­ge, auch der Ruin der Klein­bour­geoi­sie.” [Quel­le: Karl Marx Wer­ke. Aus­zug aus: “New York Dai­ly Tri­bu­ne” vom 11.Juli 1856]

Neues aus dem Allgäu

Kom­mis­sar Kluf­t­in­ger ist eine Kapa­zi­tät in Sachen kri­mi­na­lis­ti­schen Fein­sinns. Im ruhi­gen All­gäu “passiert’s hoalt nix, woas mir net mitt­krie­ge täte“ wür­de sein Chef Loden­ba­cher for­mu­lie­ren. Der neus­te Kri­mi der bei­den Autoren Vol­ker Klüp­fel und Micha­el Kobr ist nach den Büchern “See­grund”, “Ern­te­dank” und “Milch­geld” um den All­gäu­er Kom­mis­sar wie­der gelun­ge­nen. Mit fei­ner Beob­ach­tungs­ga­be für All­täg­lich­kei­ten schi­cken die Zwei in „Lai­en­spiel“ Kom­mis­sar Kluf­t­in­ger in einen Fall, in dem das BKA, die öster­rei­chi­sche Lan­des­gen­dar­me­rie in Form des schmud­de­li­gen Kom­mis­sar Byd­lin­ski und die All­gäu­er Beam­ten vor Ort zusam­men arbei­ten müssen.
Er hat’s aber auch nicht leicht. Nicht nur dass sich das ehe­dem tech­nisch über­schau­ba­re Bespre­chungs­zim­mer der All­gäu­er Dienst­wa­che in mit Com­pu­tern auf­ge­rüs­te­ten „War-Room“ ver­wan­delt, Ehe­frau Eri­ka hat ihn auch noch an sein Ver­spre­chen erin­nert, einen Tanz­kurs zu besu­chen. Neben­bei ist Klufti in der Alt­us­rie­der Lai­en­spiel­schar einer der Akteu­re für die Rol­le in einem Thea­ter­stück. Zwi­schen Schuh­kauf, Grill­aben­de und Thea­ter­pro­ben ist Kluf­t­in­ger dies­mal in eine Ermitt­lungs­grup­pe des BKA ein­ge­bun­den, die den mys­te­riö­sen Fall um Ter­ro­ris­mus auf­zu­klä­ren haben.

Auch wer das All­gäu nicht kennt und kein Kri­mi­freund ist; Kluf­t­in­gers vier­ter Fall ist ein kurz­wei­li­ges Buch mit viel Sinn für fei­nen Humor.

Auch das noch

Lothar M. hat sich nach eige­nen Anga­ben von sei­ner Freun­din, dem 20-jäh­ri­gen Model Chris­ti­na getrennt. Nach­dem sich die Zwan­zig­jäh­ri­ge bereits im Janu­ar auf­grund ihres Lern­ei­fers zeit­wei­se von ihm getrennt hat­te. (“Lothar woll­te immer fum­meln, dabei muss­te ich doch ler­nen”), zog er nun selbst den Schluß­strich unter die tur­bu­len­te Affä­re. Der ehe­ma­li­ge Fußballer:“Sie ist mir zu alt. Frü­her konn­te ich sie zur Schu­le brin­gen und wir konn­ten nach­mit­tags zusam­men Schul­ar­bei­ten machen.” M., der immer­hin einen qua­li­fi­zier­ten Haut­schul­ab­schluss vor­wei­sen kann, möch­te sich nun an der Mit­tel­stu­fe des hei­mi­schen Gym­na­si­ums ein wenig umse­hen.

Schäuble schäumt

Der Cha­os Com­pu­ter Club hat sei­ner haus­in­ter­nen Zeit­schrift “Die Daten­schleu­der” ein Sam­mel­al­bum mit den Fin­ger­ab­drü­cken “schüf­fel­freu­di­ger” Poli­ti­ker bei­gelegt. In der Begrün­dung des CCC heißt es:

“Die Befür­wor­ter einer Umwand­lung der Bun­des­re­pu­blik in einen bio­me­tri­schen Über­wa­chungs­staat beto­nen immer wie­der, wer nichts zu ver­ber­gen habe, hät­te auch nichts zu befürch­ten. Der Cha­os Com­pu­ter Club möch­te mit dem bio­me­tri­schen Sam­mel­al­bum die Pro­be aufs Exem­pel machen. Wenn unse­re Über­wa­chungs­po­li­ti­ker auch pri­vat mei­nen, was sie öffent­lich ver­tre­ten, soll­ten sie kein Pro­blem damit haben, ihre bio­me­tri­schen Daten publi­ziert zu sehen.”
Quel­le: ccc.de

Den Anfang mach­ten die Akti­vis­ten mit der Ver­öf­fent­li­chung des Fin­ger­ab­drucks vom Bun­des­in­nen­mi­nis­ter. “Der Abdruck wur­de durch CCC-Akti­vis­ten von einem Was­ser­glas sicher­ge­stellt, das Dr. Schäub­le bei einer öffent­li­chen Ver­an­stal­tung benutzt hat”, so die Aus­sa­ge. Im Jahr 2004 hat­te der CCC auf sei­ner Sei­te eine Bas­tel­an­lei­tung zur Her­stel­lung einer “Fin­ger­ab­druck­a­trap­pe” gestellt, um zu demons­trie­ren, wie ein­fach man sich eine neue Iden­ti­tät bas­teln kann.

Das könn­te schon lus­tig wer­den, wenn zahl­rei­che Bür­ger sich in ihrem neu­en bio­me­tri­schen Pass oder Per­so­nal­aus­weis mit dem Fin­ger­ab­druck von Wolf­gang Schäub­le iden­ti­fi­zie­ren. Der Innen­mi­nis­ter sel­ber ist offen­sicht­lich von der Frei­ga­be sei­nes Fin­ger­ab­drucks wenig begeis­tert.

Drei Milliarden für zehn Minuten

Man kann ja nun wirk­lich nicht behaup­ten, Stoi­ber hät­te sich für sein Vor­zei­ge­ob­jekt nicht ordent­lich ins Zeug gelegt.

Geschei­tert ist es trotz­dem.

“[…]jetzt sind die Plä­ne für den Bau der Münch­ner Trans­ra­pidstre­cke end­gül­tig beer­digt. Der Grund: Die Kos­ten droh­ten zu explo­die­ren. In einer Kri­sen­sit­zung in Ber­lin offen­bar­ten die an der Pla­nung betei­lig­ten Fir­men, das Pres­ti­ge­pro­jekt wer­de wohl über drei Mil­li­ar­den Euro verschlingen.”