Wer als Leser einen kleinen Einblick in die Trostlosigkeit verlorener Seelen haben möchte, ist bei Heinz Strunks neuem Roman genau richtig.
Schauplatz des Romans um den Serienmörder Fritz Honka ist die Kneipe „Zum goldenen Handschuh“ auf der Reeperbahn in den siebziger Jahren. Ort für diejenigen, die der Alkohol und die Umstände zu körperlichen und seelischen Wracks gemacht hat.
So auch Fritz Honka, den alle nur als Fiete kennen. Fiete hat in seiner Jugend bereits reichlich Erfahrung mit all dem gemacht, was die Kneipe alltäglich zu bieten hat: Alkohol, Gewalt, Exzesse, Blut und Ekel. Davon handelt der Roman und davon erzählt sein Autor Heinz Strunk derart detailliert, dass empfindliche Gemüter das Buch besser nicht lesen sollten.
Wer bspws. noch nicht so genau wusste, wie es sich anfühlt, nach einer durchzechten Nacht morgens aufzuwachen und ein stinkendes, zahnloses sabberndes menschliches Wrack neben sich im Bett zu haben, der sollte Strunk lesen.
Der Aufhänger in Strunks Roman ist der Serienmörder Honka, der zwischen Dezember 1970 und Januar 1975 in Hamburg vier Frauen ermordete. Das Buch ist allerdings kein Krimi, sondern eher eine Milieustudie über die, deren „Gleichmut es erlaubt, bei lebendigem Leib zu verrotten.“
Wobei der körperliche Verfall durch die Droge Alkohol dem geistigen in nichts nachsteht.
Unweigerlich stellt sich die Frage nach einem Vergleich zu Bukowski; der Unterschied ist gewaltig: Bukowksi kann jeder noch so hässlichen Situation etwas abgewinnen,in Bukowskis meist autobiographischen Erzählungen verbleibt zumindest ein Rest Humor.
Strunks Roman ist humorfrei und blickt in den Abgrund des sadistischen Mörders Honka und der absoluten Verrohung menschlichen Daseins.