Das was in Frankreich der jetzt 72jährigen Gisele Pelicot widerfahren ist, ist eine Gräueltat ohne Gleichen. Die Frau wurde von ihrem Mann betäubt und verschiedenen Männern zum gewaltsamen Sex angeboten.
Die stellv. Kulturchefin Elisa von Hof nimmt das zum Anlass eine Generalabrechnung mit allen Männern zu schreiben. Das was sie in ihrem Essay im SPIEGEL dazu schreibt und mit der Überschrift: “Die Welt könnte so schön sein ohne euch” betitelt ist, ist allerdings der größte Unsinn, den ich je zu diesem Thema gelesen habe.
Ja, Männer neigen zu typisch männliche Eigenschaften, eine Strategie übrigens, die in der Natur zum Überlebenskampf unausweichlich war und die auch noch heute, beispielsweise in einigen Situationen notwendig ist. Gewalttaten gegen Frauen gehören nicht dazu.
Männer die Gewalt gegen Frauen anwenden, sind schlichtweg krank. Das muss auch nicht bedauert, sondern hart bestraft werden.
Was Frau von Hof allerdings von sich gibt, hat mit einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema nichts zu tun, sondern einzig mit Misandrie, mit dem Hass auf alle Männer. „Solange es Männer gibt, gibt es keine sicheren Orte“, schreibt sie, um hernach einige Fälle aufzureihen, in denen Männer Frauen Schlimmes angetan haben.
Was Frau von Hof vergisst, ist die Tatsache, dass diese Männer den Frauen die furchtbaren Gewalttaten nicht angetan haben, weil sie Männer, sondern weil sie gestört sind.
Frau von Hof weiter:“ Ich bin wütend, und ich bin traurig. Weil sich nichts ändert. Weil sich Klimakrise, Kriege, Despotie und Diktatur, fast jedes große Problem, auf eine gemeinsame Ursache zurückführen lässt. Männer.“
Das ist nicht nur Polemik, die sich vermutlich durch persönliche Erfahrungen Weg bricht, sondern schlichtweg nicht wahr. (Man denke nur an den Satz von Frau Baerbock, Deutschland dürfe jetzt nicht kriegsmüde werden, oder Frau Strack-Zimmermanns ständige Kriegstreiberei)
Es ist so wie mit dem Rassismus, nur weil jemand mit einer anderen Hautfarbe ein Verbrechen begangen hat, sind noch lange nicht alle Farbigen Verbrecher. Frau von Hof bedient mit ihrem Geschreibsel ein Narrativ, welches gerne vom Präsidentschaftskandidaten für die Wahl des US-Präsidenten, Donald Trump, bedient wird. Wir sind die Guten und – in ihrem Fall – wer keine Frau ist, ist schlecht.
Ob die Art von Polemik eines Nachrichtenmagazins würdig ist, ist eine andere Frage.