Tour de Ruhr

Wie­so in die Fer­ne schwei­fen, wenn das Gute vor der Haus­tür liegt. Urlaub im Ruhr­ge­biet, vor ein paar Jah­ren noch wäre das eher als Witz denn als ernst­ge­mein­te Alter­na­ti­ve durch­ge­gan­gen. Heu­te aller­dings lädt die Ruhr an den Ufern zum Ver­wei­len ein. Der Bal­de­ney­see als der größ­te von ins­ge­samt sechs Stau­seen im Ruhr­ge­biet bie­tet alles, was man an Was­ser­sport so anstel­len kann. Mit dem Fahr­rad ist die Metro­po­le vom Sau­er­land aus durch den Ruhr­tal-Rad­weg verbunden.

Die Hotels und Gas­stät­ten an der Ruhr haben sich inzwi­schen auf die zahl­rei­chen Rad­fah­rer ein­ge­stellt und bie­ten Unter­stell — und Lade­mög­lich­kei­ten für das Fahr­rad (soweit mit Motor).

Rund um den Bal­de­ney See ver­läuft der Fahr­rad­weg so flach, dass er aller­dings auch ohne Motor zu bewäl­ti­gen ist. Auch kuli­na­risch hat das Ruhr­ge­biet eini­ges zu bie­ten. Natür­lich gibt es neben der hohen Küchen­kunst noch die uri­gen Knei­pen, wo der Wirt Fra­gen nach der Tages­kar­te mit dem Hin­weis auf Omas Fri­ka­del­len beant­wor­tet und die Nach­fra­ge nach einem Bröt­chen zusätz­lich mit “Ist schon mit drin”.

Als Sau­er­län­der weiß man aller­dings auch, dass Knei­pen gegen den Durst erfun­den wur­den. Mit dem Fahr­rad ist man direkt und schnell vor dem Ort mög­li­cher Sehens­wür­dig­kei­ten, The­men­schwer­punk­te der Rou­te Indus­trie­kul­tur lie­gen eben­falls an der Stre­cke und sind ent­spre­chend ohne läs­ti­ge Park­platz­su­che zu bewerkstelligen.

2 Comments

  1. Ja, die Rena­tu­rie­rung des Ruhr­ge­bie­tes hat auch Dort­mund gut getan. Das merkt man gra­de jetzt bei den Tem­pe­ra­tu­ren erfreut — olfak­to­risch posi­tiv suzusagen.
    Die Emscher (die ich noch als Kind nicht anders kann­te als eine trü­be stin­ken­de Brü­he, die grad­li­nieg in ein­ker­kern­de Beton­ka­nä­le gezwängt die Fäka­li­en und ande­re Din­ge, die man bes­ser nicht sehen woll­te aus den Dort­mun­der Nass­zel­len abtrans­por­tier­te) wur­de wie­der zurück ins alte Bett gebaut und die Fäka­li­en wer­den zwar immer noch abtrans­por­tiert — aber eben nicht mehr in der Emscher, son­dern durch ein Röh­ren­sys­tem dar­un­ter. Aus der dama­lie­gen stark stin­ken­den Kloa­ke ist in fast 30 Jah­ren Rück­bau wie­der ein sau­be­res Flüss­chen in einem natür­li­chen Bach­bett gewor­den. Wenn man nun in den Dort­mun­der Natur­schutz­ge­bie­ten, wie der Bolm­ke oder auch ande­ren, bei einem Spa­zier­gang in das glu­ckern­de Was­ser schaut, dann ist es klar und lädt sogar zum trin­ken ein — vor 30 Jah­ren hät­te man dich gleich ins Kran­ken­haus gefah­ren um den Magen auszupumpen..
    Auch Rad — und Wan­der­we­ge sind dane­ben ange­legt wor­den, die man gut nut­zen kann..

    1. Ich hät­te nie gedacht, dat dat so schön ist im Ruhr­ge­biet. 😉 Ich sel­ber bin zwar ein Kind des Sau­er­lands, mei­ne Eltern sind aller­dings direkt aus dem Pott. Ich kann­te aller­dings bis­her auch nur die gro­ßen Städ­te (und Knei­pen), zu den Rand­ge­bie­ten hat­te ich bis­her kei­nen Bezug. Ich bin ganz über­rascht, jetzt zu sehen, dass in der Ruhr geba­det wur­de. Vor drei­ßig Jah­ren undenkbar.

      Gruß aus dem benach­bar­ten Sauerland

Comments are closed.