Viele Experten hatten es bereits prognostiziert: Mit der Verstromung der Mobilität und des Heizens sind die Netze in der Bundesrepublik überlastet. Man hatte gehofft, dass die Infrastruktur mit den Jahren modernisiert würde, sodass für den Einzelnen auch in Hochabnahmezeiten Strom zur Verfügung steht.
Wie so vieles in der Stromwende ist auch dieses Szenario nicht zu Ende gedacht und scheitert bereits in den Anfängen. In Dortmund konnte der Wohnungskonzern Venovia bereits jetzt schon nur 60 Wärmepumpen nicht anschließen, da das Stromnetz zu schwach ist.
Der SPIEGEL berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, dass nach den Plänen der Bundesanstalt für Sicherheit in der Infrastruktur intelligente Zähler nicht nur den Verbrauch messen sollen, sondern den Stromverbrauch im Haus steuern. Im ungünstigsten Fall könnte das natürlich auch zu einer Abschaltung einzelner Verbraucher führen.
Die Probleme bei der Infrastruktur dürften wohl noch zunehmen. In der Bundesrepublik sind über 800 Netzbetreiber mit unterschiedlichen Standards für den Ausbau des Stromnetzes zuständig. Auch eine Verlagerung auf autarke Stromerzeugung beispielsweise durch Fotovoltaikanlagen scheitert oftmals an der Bürokratie. In vielen Gebieten bedarf es einer speziellen Ausbildung, um überhaupt eine Solaranlage zu installieren.
Beim Solaranlagenhersteller Enpal, so der SPIEGEL, sind 70 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ausschließlich mit der Anmeldung für Anschlüsse beschäftigt, statt die Kunden zu beraten, bzw. Anlagen zu installieren.
Für Verbraucher wird’s in Zukunft wohl teuer: Um den Schaden bei einer möglichen Stromsperre zu vermeiden, werden Stromkunden zukünftig neben der eigenen Fotovoltaikanlage vermehrt Stromspeicher installieren wollen, die dann zur Not den Strombedarf zumindest für ein, zwei Tage decken.
Einige Länder sind auch da weiter: In den Niederlanden beispielsweise darf das Auto an der Steckdose nicht benötigten Strom zurück an das Haus liefern, das sogenannte bidirektionale Laden.
In Deutschland ist das bisher verboten.
Inzwischen warnen Experten vor der einseitigen Fokussierung auf Strom für die wichtigen Lebensbereiche Heizen und Mobilität. Das Institut für Klimafolgenforschung in Leipzig fordert gar einen kompletten Neustart des umstrittenen Heizgesetzes.
Hoffentlich kommen die Warnungen nicht zu spät. Die Folgen dieser verfehlten Politik sind meines Erachtens nämlich überhaupt noch nicht abzusehen.
Hi Peter,
wenn ich höre und lese, was in anderen Ländern alles geht, weil man da einfach mal etwas pragmatischer an die Sache rangeht und ohne viel Bürokratie scheint Deutschland nur in einem führend zu sein: dem erstellen immer neuer bürokratischer Hürden und dem verbeamtendeutschen völlig überflüssiger Formulare, die kein normaler Bürger versteht.
Es scheint gewollt zu sein, dass es so unnötig kompliziert gemacht wird — denn EIGENTLICH WILL MAN NICHT; DASS DER BÜRGER UNABHÄNGIG VOM STROMERZEUGER IST!
Ein Freund von mir, wohnt in Sieveringen (kleines Nest irgendwo im Nirgendwo) hat jetzt eine Wallbox bestellt. Da er jetzt eine hat, kann kein anderer in der ganzen Strasse mehr eine beantragen, da das Netz das nicht mitmacht — wie geil ist das, bitte? Das zum Thema “Elekroautos flächendeckend”…
Diese Regierung steckt so tief im Lobbysumpf der Automobil-Industrie und Energiekonzerne — da werden auch mal schnell aus Klima-Aktivisten, die eigentlich nur wollen, dass die Regierung sich an die im Gesetz verankerten Klimaziele hält, Terroristen. Ich glaube mehr Wahnsinn und Realitätsverleugnung geht dann auch nicht mehr..
Bleib gesund
CU
P.
Die Bunderegierung gibt ca. eine halbe Milliarde Euro für Berater im Jahr aus, dass die alle beschränkt sind, fällt mir schwer zu glauben. Eigentlich sollte in den meisten Fällen aber auch ein gesunder Menschenverstand reichen, um die Konsequenz des Handelns zu beurteilen, tut es aber offensichtlich nicht. Wir subventionieren Vielflieger, Mallorca-Wochenend-Flieger für 80 Euro das Ticket und Multimilionäre wie Fritze Merz mit steuerfreiem Kerosin, der Malocher kann aber in Zukunft sehen, wie er seine von Opa+Oma aus den 60ern geerbte Hütte warm bekommt. Und das ist nur ein Beispiel. Diese Politik führt geradewegs dazu, dass die rechtsextreme AFD gestärkt wird und den Umfrage zu Folge, demnächst im Osten als stärkste politische Kraft aus den Wahlen hervorgeht.
BTW: Sieveringen ist im Sauerland, gleich nebenan 😉