Mrs. L missfällt die bis auf die Dachrinne überhängende Trauerweide vor unserer Haustür. Die Rodung des Baums konnte ich bisher damit verhindern, baumschnitttechnisch dem Gehölz Einhalt geboten zu haben. In diesem Herbst allerdings hat sich in Baumnähe unter dem Dachfirst am Hauseingang ein Schwarm Wespen eingenistet. Beim Versuch in der Nähe des Wespenvolkes und deren Heimat, den Baum zu beschneiden, geschweige denn eine Leiter aufzustellen, wurde ich sehr schnell Zeuge der cleveren Nestverteidigung.
Ich nahm an, dass sich das Wespenvolk bei zurückgehenden Temperaturen ins Innere des Nestes zurückzieht und ich so auch in ihrer Nähe meiner Arbeit nachgehen konnte.
Nachdem ich gestern bei acht Grad festgestellt hatte, dass die Annahme richtig war, stellte ich vorsichtig die Leiter ca. einen halben Meter vom Nest entfernt auf und ging langsam nach oben. Was ich nicht bemerkte, waren drei vier Wespen außerhalb des Nestes, die offenbar als Wachen eingesetzt waren.
Irgendwie versetzten diese Außenposten nun die Verteidigungsflieger des Schwarms in Alarmbereitschaft und eine Rotte von ca. 50 Tieren positionierte sich einen halben Meter um mich herum in offenkundiger Angriffsposition. Ich hatte verstanden und eingedenk der Tatsache, dass so ein Schwarm bis zu 7000 Tieren stark sein kann, den langsamen Rückzug angetreten.
Die Verteidigungsrotte interpretierte richtigerweise meinen vorsichtigen Rückzug als Ende der Gefahr und zog sich ins Nest zurück. Die Wächterwespen schwebten weiterhin rechts und links neben dem Nesteingang – allerdings deutlich ruhiger. Zu meiner und vor allem Mrs. L’s Beruhigung las ich, dass Wespennester nur einjährig belegt sind.
Bis zum nächsten Jahr werden wir wohl eine friedliche Koexistenz mit dem Wespenvolk hinbekommen.
Update: War wohl nix mit friedlichem Zusammenleben. Eine Wespe hat mich in den Fuß gestochen, der zwei Tage lang aussah wie ein Ballon.
Hi Peter,
ich hoffe deinem Flunken geht es besser — die Wespen schwärmen ja jetzt, hier kommt auch schon mal die eine oder andere vorbeigeflogen auf der Suche nach Action: Essen oder Krawall.
Ich meine aber, dass es dieses Jahr weniger waren als im letzten Jahr, worüber ich nicht traurig bin.
Hatte selber vor 2 oder 3 jahren ein Wespennest auf dem Dachboden — nicht so gross wie deins, aber die Viecher waren irgendwie immer auf Krawall aus, da kann NABU schreiben was es will, dass die nur im Umkreis von 2 Metern ihr Nest verteidigen. Wahrscheinlich hatten die Biester den Zollstock verlegt oder den Bericht des NABU nicht gelesen — kaum kam man auf den Dachboden flogen einem die Viecher um die Ohren obwohl das Nest 5 Meter entfernt war. Pech für die, dass ich die Nummere eines vertrauenswürdigen und verschwiegenen Insektenbekämpfers hatte.. Einen Tag später war das Nest umgesiedelt.
Lass dich nicht wieder stechen..
CU
P.
.… und dabei habe ich auf eine friedliche Koexistenz gehofft. Mich hätte selbst das Nest unterm Dach nicht weiter gestört. Stechen allerdings werte ich als Kriegserklärung und damit kennen sich so einige tierische Eindringliche in meiner Nähe aus 😉