Politik ohne Bodenhaftung?

Die Bun­des­re­gie­rung will ab 2024 stren­ge­re Regeln für den Ein­bau neu­er Hei­zun­gen durch­set­zen. Öl und Gas­hei­zun­gen sol­len nur noch als Hybrid­sys­te­me erlaubt sein. Auf Dau­er soll das Hei­zen mit Gas oder Öl kom­plett ver­bo­ten werden.

Nun ist die Wohn­si­tua­ti­on der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger hier im Länd­li­chen mehr­heit­lich das Ein­fa­mi­li­en­haus mit Öl – oder Gas­hei­zung, gebaut in den 1970er Jah­ren. Rea­lis­ti­scher­wei­se sind bei die­sen Häu­sern Inves­ti­tio­nen im sechs­stel­li­gen Bereich not­wen­dig, um bei­spiels­wei­se mit einer Wär­me­pum­pe zu heizen.

Vie­le Poli­ti­ker ver­ken­nen die finan­zi­el­le Situa­ti­on von abhän­gig Beschäf­tig­ten offen­sicht­lich, oft­mals haben sie als Berufs­po­li­ti­ker ange­fan­gen und somit ab Berufs­ein­stieg bereits das Vier­fa­che des Durch­schnitts­ge­halts eines Arbeit­neh­mers verdient.

In der Gehalts­klas­se rela­ti­vie­ren sich Sum­men, selbst im sechs­stel­li­gen Bereich. Bei allem Ver­ständ­nis zur Not­wen­dig­keit von Kli­ma­schutz stellt sich die Fra­ge nach der Grund­la­ge finan­zi­el­ler Belast­bar­keit der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger für das geplan­te Gesetz.

Das, was als Sum­me auf der End­rech­nung für den Aus­tausch der Öl- oder Gas­hei­zung gegen eine Wär­me­pum­pe mit Solar­an­la­ge, der Wär­me­däm­mung des Hau­ses, neue Fens­ter und Wech­sel der Heiz­kör­per unter dem Strich steht, ist schlicht­weg für Otto Nor­mal­ver­brau­cher nicht zu bezah­len. Vie­le, vor allem ren­ten­na­he Eigen­heim­be­sit­zer, wer­den ihr Haus in dem Fall wohl ver­kau­fen müs­sen und das noch erheb­lich unter Preis, soll­te die Ver­ord­nung von Wirt­schafts­mi­nis­ter Habeck umge­setzt werden.

Vor allem wird es die tref­fen, die sich ihren Traum vom beschei­de­nen Eigen­heim hart erar­bei­tet haben, Hypo­the­ken kurz vor der Ren­te abbe­zah­len konn­ten, viel­leicht sogar ein biss­chen Geld für not­wen­di­ge Repa­ra­tu­ren zurück­ge­legt haben und mit dem, was finan­zi­ell auf sie zukommt, nun­mehr über­for­dert sind.

Für jun­ge Men­schen ist damit der Traum vom Eigen­heim eben­falls aus­ge­träumt, die älte­ren bezahl­ba­ren Häu­ser auf dem Dorf sind mit den Inves­ti­tio­nen in wei­te Fer­ne gerückt, Dör­fer wer­den somit unat­trak­tiv und könn­ten auf Dau­er veröden.

Die geplan­te Novel­lie­rung des Gebäu­de­en­er­gie­ge­set­zes ist offen­sicht­lich von Poli­ti­kern gemacht, die, ali­men­tiert durch den Steu­er­zah­ler, nicht mehr wis­sen, was auf dem Gehalts­zet­tel von abhän­gig Beschäf­tig­ten steht.