Dezember ist Plätzchenzeit. Das ist zumindest in unserem Haushalt unumstößlich, sozusagen ein Naturgesetz.
Jedes Jahr Anfang Dezember werden bei uns in der Küche badewannengroße Teigklumpen durch die Weihnachtsplätzchenmaschine gequält, um als Spritzgebäck auf dem Backblech und ihrer und der Bestimmung des Backblechs folgend, im Ofen zu landen.
Im Anschluss wandern dann gefühlte hunderttausend Stücke in Keksdosen auf den Dachboden, wo sie vor gierigen Fingern versteckt ihr Dasein bis Weihnachten wahren sollen.
Nicht mit mir, ich habe mir über die Jahre akribischen Suchens ein intuitives Gespür für das Suchen und Finden von Weihnachtsplätzchen antrainiert. Dachte ich — ist aber falsch gedacht. Nachdem ich auch in diesem Jahr sämtliche Schachteln auf dem Dachboden geöffnet hatte, mögliche geheime Verstecke gedanklich auf die vor meinem Zugriff entzogene Eignung durchgegangen war gab ich auf.
Und warte auf den überraschten Ausruf vom Dachboden, meistens so um Pfingsten: „Ach guck, hier sind ja noch Plätzchen von Weihnachten, die haben wir ganz vergessen.“