Kalkofen Open Air

Jedes Jahr im August schau­en eini­ge von uns weh­mü­tig zurück zum Kalk­ofen nach Alla­gen. Dort näm­lich haben wir einen Groß­teil unse­res gesam­ten Jah­res­ur­laubs damit ver­bracht, ein Open Air zu gestal­ten, wel­ches noch heu­te Kult­cha­rak­ter hat und weit über die Gren­zen des Sau­er­lands bekannt wur­de. Das alles ist hier auch schon mal erwähnt wor­den, den­noch soll das legen­dä­re Kalk­ofen­fes­ti­val, dass 1997 das letz­te Mal im erwähn­ten Kalk­ofen-Gelän­de vor der gran­dio­sen Stein­ku­lis­se statt­fand, nicht unver­ges­sen blei­ben. Die gesam­te Geschich­te des Kalk­ofen-Fes­ti­vals hat sei­ner­zeit einer der Begrün­der des Fes­ti­vals auf der Musik­platt­form musikzirkus.eu auf­ge­schrie­ben. Der Ver­such, das Fes­ti­val in Wike­pe­dia zu ver­ewi­gen hat hin­ge­gen nicht funk­tio­niert. Weil die berech­tig­te Sor­ge besteht, dass die von einem der Grün­der des Kalk­ofen­fes­ti­vals mit viel Arbeit recher­chier­te Geschich­te im Daten­nir­va­na ver­lo­ren geht, habe ich mich ent­schlos­sen, sie auf mei­nem Ser­ver zu kopie­ren. Hier also auch auf mei­nen Sei­ten die Geschich­te vom Kalk­ofen-Fes­ti­val in Alla­gen.

Gregor Hens-Nikotin

Eines vor­weg: Nicht ganz gefes­tig­te Nicht­rau­cher, die erst seit kur­zem das Rau­chen auf­ge­ge­ben haben, soll­ten das Buch bes­ser nicht lesen. Allein die Beschrei­bung des­sen, was das Niko­tin nach lan­ger Abs­ti­nenz beim Autor ver­ur­sacht, ist Grund genug, sich eine Ziga­ret­te anzu­ste­cken. Der 1965 in Köln gebo­re­ne Gre­gor Hens hat die für die­se Gene­ra­ti­on typi­sche Rau­cher­kar­rie­re hin­ter sich. Dau­er­rau­chen­de Eltern auf lan­gen Auto­fahr­ten, irgend­wann sel­ber ange­fan­gen und weit über hun­dert­tau­send fil­ter­lo­se Ziga­ret­ten geraucht, stellt sich mit Mit­te Vier­zig für fast jeden die Wahl, am Rau­chen zu erkran­ken oder aufzuhören.

Hens ent­schied sich für letz­te­res. Die Beschrei­bung in sei­nem Buch geht weit über das hin­aus, was man sonst an Lite­ra­tur zum The­ma Sucht fin­den könn­te. Die kaf­ka­es­ke Beschrei­bung des­sen, was die Ziga­ret­te für Hens bedeu­tet hat und wie er jetzt als „Rau­cher, der nicht mehr raucht“ mit den Ver­än­de­run­gen, die durch den Ver­zicht das Sucht-Ich zur Höchst­form auf­lau­fen las­sen, ist ein­fach genial.

Die Beschrei­bung der bro­deln­den Sucht, die amei­sen­gleich unter der Ober­flä­che gärt, die Erin­ne­rung an die Ziga­ret­te, die nach lan­ger Abs­ti­nenz, Feu­er­werk­gleich, Niko­tin „in tau­send win­zi­gen Explo­sio­nen in mei­ne Gehirn­win­dun­gen pras­sel­te, das groß­ar­ti­ge Feu­er­werk, das Kit­zeln in den Ner­ven“, den der Rausch der ers­ten Rück­fall­zi­ga­ret­te auslöst.

Hens kommt zu dem Ergeb­nis, dass trotz der gro­ßen Bedeu­tung der Ziga­ret­te, trotz des Sucht­po­ten­zi­als, dass dem von Hero­in wohl nicht unähn­lich ist, trotz des auch nach Jah­ren wie­der­keh­ren­den Sucht­drucks, es nach der Fel­den­krais-Metho­de mög­lich ist, jedem erlern­ten Ver­hal­ten eine Alter­na­ti­ve ent­ge­gen­zu­set­zen, um letzt­end­lich an Frei­heit zu gewinnen

Kryptische SPAM Mail

Manch­mal über­setzt der Goog­le Über­setz­ter so schlecht, dass noch nicht ein­mal bei SPAM Mails klar wird, wor­um es über­haut geht:

Von Mar­tha Jones,

Durch die­sen Brief, ich bit­te um Ver­ständ­nis, da es die ein­zi­ge Art, wie ich Sie trotz der Miss­brauch im Inter­net errei­chen kann, ist. Ich bin Mar­tha Jones, lei­der habe ich mei­ne Eltern ver­lo­ren in einer Tra­gö­die Vor­fall, mein Ziel ist Kon­takt, den Sie über eine Anzah­lung Acht Mil­lio­nen Seven hun­dert­fünf­zig­tau­send ame­ri­ka­ni­schen Dol­lars (US $ 8.750.000,00) nur in einem Secu­ri­ty-Unter­neh­men in UK-Tag als Fami­lie Wertsachen.
Es war so schwie­rig für uns, da ich nicht in der Lage, die Vor­aus­set­zun­gen für die Ein­rei­se ein Visum nach Groß­bri­tan­ni­en zu erfül­len bin ich daher möch­ten Sie ernen­nen, wie mein Treu­hän­der Part­ner, um das Feld für mich behaup­ten und auch mir hel­fen, mei­ne Inves­ti­ti­on sein.
Das ist, war­um ich Sie, mir zu hel­fen, um die Box aus dem Secu­ri­ty-Unter­neh­men kon­tak­tiert zu erhal­ten, glau­ben, ich das Geld reicht für eine Inves­ti­ti­on in Ihr Land, in dem Sie das Geld als mei­ne Erzie­hungs­be­rech­tig­ten und Inves­ti­tio­nen Haus­meis­ter übernimmt.
Ich wer­de Ihnen wei­te­re Infor­ma­tio­nen betref­fend die Hin­ter­le­gung sobald du mir hilfst akzep­tiert bieten.
Hoff­nung, von Ihnen bald zu hören.

Mit freund­li­chen Grüßen
Mar­tha Jones.

Wahr und Unwahr V

Wahr ist, dass Ronald Pofalla die Ame­ri­ka­ner gefragt hat, ob die NSA in Deutsch­land flä­chen­de­ckend spio­niert hat.

Unwahr ist, dass der ame­ri­ka­ni­sche Geheim­dienst gesagt haben soll, dass das nicht der Fall ist, sie aber wüss­ten, dass Pofalla noch immer jeden Abend von sei­ner Mut­ter zu Bett gebracht würde.
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Wahr ist, dass Pofalla die Geheim­dienst­af­fä­re für been­det erklärt hat.

Wahr ist auch, dass der Kanz­ler­amts­mi­nis­ter ger­ne Din­ge für been­det erklärt.

Unwahr ist, dass er das mit Blick auf sei­ne Kar­rie­re eben­falls erklärt, weil die Bun­des­kanz­le­rin ihm angeb­lich ihr Ver­trau­en aus­ge­spro­chen hat.

Soester Fehde

Im Jah­re 1444 lehn­ten sich die Soes­ter Bür­ger gegen ihren Lan­des­her­ren, Erz­bi­schof Diet­rich von Moers auf, um sich einem neu­en Land­her­ren, Johann Her­zog von Kle­ve-Mark zuzuwenden.

Das führ­te in Fol­ge zu einer fünf Jah­re wäh­ren­den Feh­de zwi­schen dem Erz­bi­schof und der Stadt Soest. Die wehr­haf­ten Bür­ger der Stadt Soest obsieg­ten schließ­lich und durch Ver­mitt­lung des Her­zogs Phil­ipp von Bur­gund ver­blieb Soest im Her­zog­tum Kleve-Mark.

Die­ses Ereig­nis begin­gen die Soes­ter auch wie­der in die­sem Jahr. Knapp 600 Teil­neh­mer aus ganz Deutsch­land unter­stüt­zen dabei in herr­li­chen Mit­tel­al­ter­kos­tü­men die Orga­ni­sa­to­ren. Bereits zum drit­ten Mal war dabei die Alt­stadt und beson­ders die his­to­ri­sche Stadt­mau­er und die „Gräf­te“ Kulis­se für das Gesche­hen im 15. Jahr­hun­dert. Höhe­punkt war dabei sicher­lich der Kampf der Soes­ter Bür­ger gegen die Trup­pen Fried­rich von Moers, das spek­ta­ku­lär in den Gräf­ten auf­ge­führt wurde. 

IM Friedrich

In der Dis­kus­si­on um die Bespit­ze­lungs­af­fä­re fährt Innen­mi­nis­ter Fried­rich jetzt schwe­re Geschüt­ze auf – aber nicht um die Bevöl­ke­rung vor einer kom­plet­ten Über­wa­chung zu schüt­zen, son­dern im Gegen­teil – Über­wa­chung zu legi­ti­mie­ren. Das Recht auf infor­mel­le Selbst­be­stim­mung, wie es etwas sper­rig heißt, steht als Grund­recht in der Ver­fas­sung ver­an­kert. Der Ver­fas­sungs­vor­rang scheint dem Minis­ter nicht zu gefal­len, wes­halb er sich einen Sicher­heits­vor­rang zusam­men fan­ta­siert, den er mit einem Super­la­tiv des Begriffs “Grund­recht” zu legi­ti­mie­ren versucht.

Führt man sich vor Augen, was ein all­mäch­ti­ger Staat mit abso­lu­ter Daten­ho­heit machen kann, wird man zu Recht dar­auf pochen, selbst über die Preis­ga­be und Ver­wen­dung sei­ner eige­nen Daten bestim­men zu wollen.

Schließ­lich haben wir in unse­rer jüngs­ten Geschich­te leid­voll erfah­ren müs­sen, was es heißt, wenn jeder Bür­ger bespit­zelt wird.

Es scheint in Ver­ges­sen­heit gera­ten, dass schon die NSDAP im drit­ten Reich die Bür­ger­rech­te unter das Gesamt­in­ter­es­se der Volks­ge­mein­schaft ord­ne­te und mit der Sicher­heit der Gemein­schaft argu­men­tier­te; wer damit nicht ein­ver­stan­den war, lief Gefahr ins Gefäng­nis zu kommen.

Damals wie heu­te: Die Infor­ma­tio­nen waren parat; durch den zahl­rei­chen Ein­satz von Block­war­ten oder sons­ti­gen Spit­zeln wuss­te der Staat, wo er ein­zu­grei­fen hatte. 

Wahr und Unwahr IV

Wahr ist, dass die EU-Gesund­heits­mi­nis­ter deut­li­che War­nun­gen mit Hil­fe abschre­cken­der Bil­der auf die Ziga­ret­ten­pa­ckun­gen dru­cken las­sen wollen.
Unwahr ist, dass die EU dazu Jugend­bil­der von Gui­do Wes­ter­wel­le ver­wen­den will.
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Wahr ist, dass die USA die Bun­des­re­pu­blik über das Inter­net aus­spio­niert hat.
Unwahr ist, dass der BND davon nichts gewusst haben soll, weil das Inter­net für die Behör­de Neu­land ist.
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Wahr ist, dass Edward Snow­den einen Asyl­an­trag an die BRD gestellt hat.
Unwahr ist, dass das Land Bay­ern im ein Anbot für einen Platz im Bezirks­kran­ken­haus Bay­reuth gemacht haben soll, da Snow­den die stren­gen baye­ri­schen Kri­te­ri­en für eine Ein­wei­sung in eine geschlos­se­ne Anstalt erfüllt hat: Ille­ga­le Akti­vi­tä­ten eines Staa­tes öffent­lich machen.

Kalter Sommer?

Ein­ge­denk der Tat­sa­che, dass heu­te Sie­ben­schlä­fer­tag ist, ist es wohl so, dass der Som­mer auch die nächs­ten Wochen eher einem lau­en Win­ter gleicht, wenn man der Bau­ern­re­gel Glau­ben schen­ken kann.

Wie die sprich­wört­li­che Medail­le hat aller­dings auch ein kal­ter Som­mer zwei Sei­ten, das Argu­ment liegt nah: Schwit­zen ist nicht.

Ein ande­res Argu­ment, das durch­aus, zumin­dest für mich, tat­säch­lich als ein Plä­doy­er für einen kal­ten Som­mer geeig­net ist, ist die Tat­sa­che, bei Tem­pe­ra­tu­ren um die 10° von stil­lo­sen Beklei­dungs­un­fäl­len ver­schont zu bleiben.

Eben