Muttertag

Heu­te ist Mut­ter­tag. Den Fami­li­en­nach­wuchs ficht das nicht an, auch ich wer­de vom jüngs­ten Netz­kind mit einem Geschenk bedacht. Genau­er – mit einem Bild, selbst gemalt, ver­steht sich. Das Bild kann ich nicht iden­ti­fi­zie­ren, ich wür­de aber ver­mu­ten, es ent­spricht exakt der Phan­ta­sie der Drei­jäh­ri­gen, mich inmit­ten Luzi­fers Schre­ckens­welt auszusetzen.

Das jüngs­te Netz­kind und ich haben eine ganz beson­de­re Art der Zunei­gung; wenn sie bei uns ist, beißt sie mir ins Knie. Ich ver­mu­te in der archai­schen Begrü­ßungs­wei­se eine ganz beson­de­re Sym­pa­thie und knei­fe ihr, wenn kei­ner guckt, als eine mei­ner­seits dar­ge­brach­te Freu­de ihres Besuchs in die Wan­ge, was sofort mit laut­star­kem und deut­li­chen Miss­fal­len beant­wor­tet wird.

Im Lau­fe so eines Besuchs sind wei­te­re herz­li­che Ritua­le mög­lich, wobei ich sämt­li­che dazu benutz­ba­ren Gegen­stän­de bereits in den Kel­ler geräumt habe. Nicht das ich glau­be, das jüngs­te Netz­kind wäre mir gegen­über zu rabia­ten Angrif­fen mit bspw. Werk­zeu­gen fähig, aller­dings ist ein zweck­ent­frem­de­ter 32 Maul­schlüs­sel, der für die CO2-Anla­ge mei­nes Aqua­ri­ums gedacht ist, die Ver­su­chung nicht wert und mei­ne Knie­schei­be wird mir die Prä­ven­ti­on des Weg­räu­mens sicher­lich danken.

Ich bin ja sowie­so der Ansicht, mit einer Ein­kehr der Fami­lie an Weih­nach­ten und Ostern bei uns, wäre der fami­liä­ren Besuchs­pflicht Genü­ge getan, aber selbst die Argu­men­ta­ti­on einer par­al­lel zur besuchs­ar­men Zeit anstei­gen­den Freu­de des Wie­der­se­hens fin­det kein Gehör. Ist eben nicht mein Tag heu­te – aber ich bin ja auch kei­ne Mutter. 

Ist Windows zu unsicher?

Die Fra­ge, ob Linux bes­ser ist als Win­dows wird von eini­gen fast schon mis­sio­na­risch geführt, nichts ande­res als im übri­gen bei den Apple Jün­gern, die ihr Betriebs­sys­tem eben­falls als Non plus ultra prei­sen. Im Netz tum­meln sich tau­sen­de Sei­ten, war­um Linux bes­ser ist, als ande­re Betriebs­sys­te­me, ins­be­son­de­re Win­dows. Ich gehö­re nicht zu denen, die Win­dows schlecht reden, es hat für mich sei­ne Berech­ti­gung im bei­spiels­wei­se beruf­li­chen Umfeld. Der gro­ße Nach­teil von Win­dows ist sei­ne Angreif­bar­keit. Für mich war das der Grund eines Wech­sels zu Linux. 

Ohne Fire­wall, Viren­schutz etc.pp im Netz, dau­ert es mit Wind­wows nicht lan­ge, bis sich die ers­ten Viren, Tro­jah­ner oder sons­ti­ge Male­wa­re auf dem PC ein­ge­nis­tet haben. Bereits nach zwei Stun­den ist der Win­dows PC ohne geeig­ne­ten Schutz infiziert.

Man kann der Mei­nung sein, dass ein Back­up und ein geig­ne­ter Viren­schutz wür­de genü­gen. In der Regel ist das auch der Fall, setzt aller­dings vor­aus, das man sich mit den ver­schie­de­nen Viren­schutz­pro­gram­men beschäf­tigt und für den eige­nen PC das bes­te Pro­gramm kauft. Man kann aber auch gar nichts machen, auf die Win­dows Fire­wall vetrau­en, Back­ups machen und bei tat­säch­li­chem Viren­be­fall ein­fach Win­dows neu auf­set­zen. In Zei­ten täg­li­cher und stei­gen­der Inter­net­kri­mi­na­li­tät ist das jedoch mehr als fahrlässig. 

Dabei geht es geht gar nicht so sehr dar­um, sich Male­wa­re, einen Tro­ja­ner oder sons­ti­ge Schad­ware ein­zu­fan­gen. Das ist zwar ärger­lich genug, aller­dings kein Ver­gleich dazu, was jemand mit kri­mi­nel­ler Ener­gie mit ihnen per­sön­lich machen kann, wenn sie fahr­läs­si­ger Wei­se mit einem schlecht geschütz­ten Win­dows-Sys­tem im Netz unter­wegs sind. Sie machen sich angreif­bar und erpressbar. 

Eini­ge Bei­spie­le: Sie haben jeman­den arg zuge­setzt und der möch­te sich an Ihnen rächen. Er sucht sich Hil­fe bei einem Script­kid­die, der ihnen mit­tels eines Back­door-Pro­gramms kin­der­por­no­gra­phi­sche Bil­der auf ihrem PC ablegt. Anschlie­ßend zeigt er sie bei der Poli­zei an. 

Glei­ches gilt die Ankün­di­gung eines Ter­ror­an­schlags, dem Miss­brauch der Iden­ti­tät usw, usf. Das harm­lo­ses­te was ihnen in die­sem Zusam­men­hang pas­sie­ren kann, ist eine E‑Mail mit Belei­di­gun­gen an ihren Chef. Das kos­tet Sie viel­leicht ihren Job, alles ande­re kos­tet sie eini­ge Zeit in Unter­su­chungs­haft und tau­sen­de von Euros an ihren Anwalt.

Oder um es mit den Wor­ten von Felix von Leit­ner zu sagen:

„Ist ja schön, dass du ein Back­up hast, aber das hilft dir nicht gegen das SWAT-Team, das dei­ne Tür ein­tritt. Selbst wenn du den gan­zen Ärger der Rei­he nach auf­räumst, bist du Jah­re beschäf­tigt. Und je nach Qua­li­tät der Arbeit der Mal­wa­re den Groß­teil davon aus der U‑Haft heraus.“

Mir per­sön­lich ist Win­dows auf­grund der zuneh­men­den Internetkriminalität
jeden­falls inzwi­schen zu unsicher. 

Des­halb set­ze ich seit gerau­mer Zeit auf Linux, die Archi­tek­tur des Sys­tems lässt kei­ne meist für Win­dows geschrie­be­nen Schad­ware zu. 

Die Leiden des Innenministers

Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Tho­mas de Mai­ziè­re regt auf der Inter­net­sei­te des Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­ums die Debat­te um eine Leit­kul­tur der Deut­schen an.

Wenn man die The­sen liest, könn­te man durch­aus den Ver­gleich mit dem Groß­va­ter zie­hen, der sei­ne ver­staub­te Ansicht auch immer zum All­ge­mein­gut erklärt haben woll­te. Das was uns sei­ner Ansicht nach aus­macht und zusam­men­hält ist viel­leicht in den anti­quier­ten Vor­stel­lun­gen eines de Mai­ziè­res zu Hau­se, ganz sicher gel­ten sei­ne The­sen aber nicht für alle Mitbürger.

Ent­ge­gen der Mei­nung des Innen­mi­nis­ters, ist es für vie­le Deut­sche wich­ti­ger, in einem tole­ran­ten, offe­nen und libe­ra­len Land zu leben; fern patrio­ti­scher Musi­kan­ten­stadl, die der Innen­mi­nis­ter in sei­nem Pam­phlet der Bevöl­ke­rung als Kul­tur­gut andich­ten möchte.

Sicher, es gibt mehr als schwarz und weiß und Tole­ranz gilt selbst­ver­ständ­lich auch den Freun­den von Volks­fes­ten und Kar­ne­vals­ver­an­stal­tun­gen. Und auch die dür­fen, wie der Innen­mi­nis­ter, offen dazu ste­hen, Lebens­wei­sen ande­rer Men­schen nicht gel­ten las­sen zu wol­len. (“Wir sind nicht Bur­ka”, was auch immer das heißt.)

Das alles ist aber auch nur mög­lich, weil ein Groß­teil der Bevöl­ke­rung sich über die frei­heit­li­chen Wer­te unse­res Lan­des defi­niert und nicht über die teil­wei­se anti­quier­ten Ansich­ten ihres Innenministers.

Der Bun­des­bür­ger wird sich nicht vor­schrei­ben las­sen, nach wel­cher Leit­kul­tur zu leben oder zu den­ken ist. Wir sind nicht Humpt­ata! Jeden­falls nicht alle. Aber wer sei­ne Kul­tur aus wel­chen Grün­den auch immer über „Kar­ne­val, Volks­fes­te und die hei­mat­li­che Ver­wur­ze­lung, [..]“ defi­niert, darf das ger­ne tun, nur muss dem Rest der Bevöl­ke­rung eine ande­re Art des Leit­bil­des zuge­stan­den werden.

Respek­tie­ren muss man in einem frei­en Land selbst­ver­ständ­lich auch einen Innen­mi­nis­ter, der sei­ne mit seriö­sem Anstrich ver­se­he­ne, teil­wei­se ana­chro­nis­tisch anmu­ten­de Welt­an­schau­ung inmit­ten des Wahl­kampfs platziert.

Wartungsintensiv

Ab einem gewis­sen Alter machen Ärz­te ein­fach nur noch schlech­te Lau­ne. Der Inter­nist genau­so wie der Zahn­arzt. Ins­be­son­de­re letz­te­rer neigt wäh­rend der pro­phy­lak­ti­schen Behand­lung seit eini­ger Zeit dazu, den Kopf zu wie­gen und Sachen zu sagen wie: “Oh, oh. Das ist nicht schön.”

Die schlech­te Lau­ne wird nicht bes­ser, auch wenn sich die aus post­trau­ma­ti­schen Bedin­gun­gen zusam­men­phan­ta­sier­te Zahn­arzt­pra­xis lang­sam vor dem geis­ti­gen Auge vom Hor­ror­ka­bi­nett in eine nor­ma­le Zahn­arzt­pra­xis wandelt.

Nicht, dass ich falsch ver­stan­den wer­de; mein Zahn­arzt ist der net­tes­te Zahn­arzt weit und breit und auch sein Team ist über­aus zuvorkommend.

Aller­dings – beim Betre­ten einer ste­ri­len Umge­bung mit chrom­blit­zen­den Werk­zeu­gen geht mei­ne Phan­ta­sie mit mir durch und die net­ten Arzt­hel­fe­rin­nen ver­wan­deln sich nebst ihrem Chef in blut­rüns­ti­ge Furi­en aus einem schlech­ten Horrorfilm.

Und dann – Auf­tritt Dr. Jekyll, meta­mor­pho­siert in Gestalt des Mr. Edward Hyde setzt er als der­sel­be mit einer rie­si­gen Chrom­zan­ge und etwas das aus­sieht wie eine metall­blit­zen­de Sen­se an, um mir, beglei­tet durch häss­li­che Geräu­sche, paar Zäh­ne aus dem Ober­kie­fer zu brechen.

Die Rea­li­tät: Mit einer Zahn­son­de begut­ach­tet mein über­aus freund­li­cher Zahn­arzt mein Gebiss und bemerkt eben­so freund­lich wie bestimmt, dass die Zahn­pfle­ge in mei­nem Alter inten­si­viert wer­den müs­se; was schlicht­weg heißt: Zwei­mal im Jahr auf dem Fol­ter­stuhl Platz zu nehmen.

Wie man sich verhält wenn man in ein Handgemenge gerät

„Ist man verheiratet, so teile man seiner Frau nicht mit, daß man als Zuschauer eines Auflaufs übel zugerichtet worden sei. Die Gattin behauptet sonst, man sei immer da, wo man nichts zu suchen habe, und das kränkt, weil es bekanntlich nicht wahr ist.“

„Ist man ver­haf­tet so suche man um die Erlaub­nis nach, nach Hau­se tele­pho­nie­ren zu dür­fen und tele­pho­nie­re dann der Gat­tin, man habe einen guten Freund getrof­fen, mit dem man zusam­men blei­be, sonst behaup­tet die Gat­tin, man sei der ein­zi­ge Mensch, dem so was pas­sie­ren kön­ne, und dies kränkt wie­der, weil es bekannt­lich gleich­falls nicht wahr ist.“ 

Juli­us Stet­ten­heim — Der moder­ne Knigge

Wahr und Unwahr XVI

Wahr ist, dass die Toch­ter des ame­ri­ka­ni­schen Prä­si­den­ten, Ivan­ka Trump, einen gro­ßen Ein­fluss auf ihren Vater hat

Unwahr ist, dass eigent­lich eine 35-jäh­ri­ge Mode­de­si­gne­rin die USA regiert.

Wahr ist, dass Erdo­gan in der Tür­kei die Todes­stra­fe ein­füh­ren will.

Unwahr ist, dass öffent­li­che Hin­rich­tun­gen in der Tür­kei Teil eines neu­en Kul­tur­pro­gramms wer­den sollen.

Wahr ist, dass die AFD über die poli­ti­sche Aus­rich­tung heil­los zer­strit­ten ist.

Unwahr ist, dass die Rechts­aus­le­ger der AFD das Abschmet­tern des Antrags von Frau­ke Petry auf eine gemä­ßig­te Aus­rich­tung der Par­tei mit dem Argument:

„Gleich­schal­tung der Par­tei durch die Para­si­ten einer volks­schä­di­gen­den Bewe­gung als erns­te Bedro­hung anzu­se­hen sei­en und mit dem Beschluss des Par­tei­tags einer gigan­ti­schen hygie­ni­schen Maß­nah­me unter­wor­fen wird, um letzt­end­lich im uner­schüt­ter­li­chen Glau­ben und his­to­ri­schem Rin­gen den End­sieg der Par­tei her­vor­brin­gen werde“,

beschleu­nigt haben sollen.

J.D. Vance — Hillbilly Elegy

Wenn man im Netz auf J.D. Van­ce stößt, wird man nicht unbe­dingt anneh­men, dass der Jurist und Autor aus der wei­ßen Unter­schicht der USA stammt.

Hill­bil­ly Elegy heißt sein Buch, das dem Leser einen sel­te­nen Ein­blick in das Leben derer gestat­tet, die am Rand der Gesell­schaft stehen.

1Hill­bil­lys nen­nen sich die Bewoh­ner der länd­lich gebir­gi­gen Gegen­den in den USA. Über­ge­sie­delt in die Indus­trie­städ­te träum­ten sie den ame­ri­ka­ni­schen Traum, der für vie­le gene­ra­ti­ons­über­grei­fend in Armut und Arbeits­lo­sig­keit ende­te. Van­ce erzählt die Geschich­te der wei­ßen Unter­schicht — sei­ner Geschichte.

Die Armut, die Gewalt, stän­dig wech­seln­de Män­ner­be­kannt­schaf­ten der Mut­ter, Opio­ide und Alko­hol ist die Par­ti­tur, aus dem sei­ne Bio­gra­phie geschrie­ben ist.
J.D. Van­ce wird in Midd­le­town Ohio gebo­ren. Zu der Zeit begann bereits der Nie­der­gang der Stadt. Der größ­te Arbeit­ge­ber, das ansäs­si­ge Stahl­werk, ent­ließ Arbei­ter, die Arbeits­lo­sig­keit stieg enorm.

Hier beginnt der Wer­de­gang von J.D. Van­ce. Der Jun­ge aus der wei­ßen Unter­schicht, der mit einer sucht­kran­ken Mut­ter, fünf­zehn ver­schie­de­nen Stief­vä­tern, einer über alles gelieb­ten schieß­wü­ti­gen und rup­pi­gen Groß­mutter und einem über­spann­ten Fami­li­en­clan auf­ge­wach­sen ist.

Das Buch ist nicht frei von Humor. Wenn der Autor von sei­ner Groß­mutter erzählt, die einen Dieb im Gar­ten mit dem Schrot­ge­wehr zur Stre­cke bringt und auch sonst nicht gera­de zim­per­lich ist, ent­behrt das nicht einer gewis­sen Komik; der Leser ist geneigt, sich eine kit­tel­be­schürz­te klei­ne­re alte Frau mit gro­ßer Bril­le und noch grö­ße­rem Schrot­ge­wehr vorzustellen.

Die Gewalt bleibt nicht inner­halb der Fami­lie, wenn z.b. der ver­sof­fe­ne Ehe­gat­te von der Groß­mutter mit Ben­zin in über­gos­sen und ange­zün­det wird und nur durch den beherz­ten Lösch­vor­gang durch ein Nach­bar­kind vorm Tod bewahrt wird.
Roh­heit und Gewalt wird gera­de­zu erwar­tet, wer als Außen­ste­hen­der ein Fami­li­en­mit­glied belei­digt, muss mit Prü­gel rechnen.

Die Lebens­um­stän­de des jun­gen Van­ce sind mehr als ungüns­tig. Allein die Groß­mutter, die ihn in ihrem Haus auf­nimmt, gibt dem Jun­gen den nöti­gen Halt.
J.D. geht sei­nen Weg. Vom Hill­bil­ly Jun­gen zum Absol­ven­ten einer der renom­mier­tes­ten Uni­ver­si­tä­ten der Welt. Trotz aller Wid­rig­kei­ten stu­diert er in Yale erfolg­reich Jura.

Das Buch gibt einen Ein­blick des wei­ßen Pre­ka­ri­ats der USA. Einer Gesell­schaft, die sich der­weil vom ame­ri­ka­ni­schen Traum weit­ge­hend ver­ab­schie­det hat.



J.D. Van­ce über den Begriff “Hill­bil­lies”

“Der Begriff “Hill­bil­ly” meint ursprüng­lich einen Men­schen, der aus den Appa­la­chen stammt, zum Bei­spiel aus den Ber­gen von Ken­tu­cky wie mei­ne Fami­lie. Ein typi­scher Hill­bil­ly stammt von schot­tisch-iri­schen Ein­wan­de­rern ab, er ist weiß, arm, er arbei­tet hart und ist durch­aus rup­pig. Ein Hill­bil­ly scheut nicht davor zurück, ein paar Hie­be aus­zu­tei­len, wenn man ihn belei­digt. Mil­lio­nen die­ser Leu­te sind nach dem Zwei­ten Welt­krieg aus dem Süden der USA in den Mit­tel­wes­ten gezo­gen, um dort in der Indus­trie, in den Fabri­ken und Stahl­wer­ken zu arbei­ten. Ich ver­wen­de den Begriff in mei­nem Buch daher für die gesam­te unte­re wei­ße Arbei­ter­klas­se im so genann­ten “Rost­gür­tel”.

Quel­le: suedeutsche.de

Wahr und Unwahr XV

Wahr ist, dass die Par­tei-Che­fin der AFD, Frau­ke Petry, mit dem fünf­ten Kind schwan­ger ist.

Unwahr ist, dass ihre Par­tei ihr das Ehren­kreuz der deut­schen Mut­ter ver­lei­hen will.

Wahr ist, dass Sean Spi­cer in Bezug auf den Gift­gas­an­schlag in Syri­en gesagt hat, dass selbst Adolf Hit­ler nicht so weit gesun­ken ist, Che­mie­waf­fen einzusetzen.

Unwahr ist, dass der Spre­cher des wei­ßen Hau­ses, Geschichts­un­ter­richt bei Björn Höcke hatte.

Wahr ist, dass das Wet­ter zu Ostern schlecht wer­den soll.

Unwahr ist, dass der klei­ne Tim­my schuld ist, weil er sei­ne Sup­pe nicht auf­ge­ges­sen hat.

Nützliches Erbe

Der Kum­pel erzählt von einem ganz beson­de­ren Geschenk für sei­nen gera­de voll­jäh­rig gewor­de­nen Sohn.

Er habe ihm am Geburts­tag in sei­nen Hob­by­raum geschleppt. Der Hob­by­raum ist eine ein­ge­rich­te­te Werk­statt mit einem Sam­mel­su­ri­um von Motor­rä­dern in Teilen.

Dem erstaun­ten Spröss­ling gra­tu­lier­te er dann mit den Wor­ten:“ Herz­li­chen Glück­wunsch zum Geburts­tag, Du bist nun stol­zer Besit­zer einer Hon­da Bold­or, musst Dir nur noch die pas­sen­den Tei­le suchen und zusammenschrauben.“

Nach zwei drei Anläu­fen gab der Jun­ge mit dem Hin­wei­se auf, das nächs­te Mal soll­te es viel­leicht ein Geschenk in Rich­tung PC-Hard­ware sein, da ken­ne er sich aus.

Vor etwa drei­ßig Jah­ren, über­reich­te mir über­ra­schen­der Wei­se der Groß­va­ter einer Bekann­ten meh­re­re Zigar­ren­kis­ten, in denen er fein säu­ber­lich, im Innern mit Sperr­holz­plätt­chen abge­trennt, die Schrau­ben auf­be­wahr­te, die ihm offen­sicht­lich im Lau­fe des Lebens in die Fin­ger gekom­men waren.

Mei­ne Hoch­ach­tung galt der Akri­bie der Sam­mel­lei­den­schaft und der Men­ge gerauch­ter Zigar­ren gleichermaßen.

Ges­tern dann der Lohn für jahr­zehn­te­lan­ger Auf­be­wah­rung der zweck­ent­frem­de­ten Käst­chen: Eine drin­gend benö­tig­te Spe­zi­al­schrau­be, weder im Bau­markt noch sonst wo zu bekom­men, fand sich in Zigar­ren­kis­te Num­mer Zwei.