Sebastian Fitzek — Der Insasse

Die Bücher von Sebas­ti­an Fit­zek mag man oder man mag sie nicht. Sei­ne dras­ti­schen Schil­de­run­gen von Gewalt­ex­zes­sen sind nicht’s für zart besai­te­te Leser. Aller­dings lesen die auch weni­ger Psy­cho­thril­ler. Auch das neue Buch Fit­zeks spart nicht mit der­lei Beschrei­bun­gen, die Essenz holt das Buch aller­dings aus der Per­spek­ti­ve des Schi­zo­phre­nen, min­des­tens aber die Vor­stel­lung davon; die Unmög­lich­keit in einer psych­ia­tri­schen Anstalt zwi­schen Nor­ma­li­tät und Wahn­sinn zu unter­schei­den. Fit­zeks Buch „Der Insas­se“ han­delt von einem ver­zwei­fel­ten Vater, des­sen Sohn ver­schwun­den ist und des­sen mut­maß­li­cher Täter im Hoch­si­cher­heits­trakt einer Psych­ia­trie sitzt. Der ein­zi­ge Weg, um die Wahr­heit um das Ver­schwin­den des klei­nen Max Berkhoff zu erfah­ren, sieht der Vater dar­in, selbst Insas­se der Psych­ia­trie zu wer­den, um an den Täter zu kommen.

Auch in die­sem Buch schafft es der Autor, den Leser nicht nur zu fes­seln, son­dern ihn mit auf den Weg zu neh­men. Den Weg zwi­schen Schein und Wahn. Packend wie alle Psy­cho­thril­ler von Sebas­ti­an Fitzek. 

LineageOS – eine Art Zwischenbericht

Seit fast einem Jahr nut­ze ich bereits das alter­na­ti­ve Betriebs­sys­tem Line­age­OS auf mei­nem Sam­sung Gala­xy S6. In die­sem Text möch­te ich einen kur­zen Ein­blick in mei­ne prak­ti­sche Erfah­rung wie­der­ge­ben. Mei­ne Beweg­grün­de waren anfangs mehr von der tech­ni­schen Rea­li­sie­rung, oder anders, mei­ner Bas­tel­wü­tig­keit geprägt. Außer­dem nerv­te mich die zahl­rei­che Bloat­wa­re auf dem Smart­phone und nicht zuletzt die Tat­sa­che, dass die Update­po­li­tik der Smart­phone­her­stel­ler auf einen Zeit­raum begrenzt ist, der mei­ner Ansicht nach für ein so teu­res Gerät zu kurz ist.… wei­ter im Text

Das parlamentarische System — ein Auslaufmodell?

Bis­her noch Sati­re — Cover des Sati­re­ma­ga­zins Titanic
Mit Blick auf die ver­gan­ge­nen rechts­extre­men Auf­mär­sche in Chem­nitz oder Dort­mund, muss die­ser Tage fest­ge­stellt wer­den, dass der Ein­fluss rechts­po­pu­lis­ti­scher Mei­nungs­ma­cher zunimmt und die Bun­des­re­gie­rung der­zeit alles dar­an setzt, damit die AFD an Sym­pa­thie beim Bür­ger gewinnt.

Skan­da­le und Pos­ten­ge­scha­cher domi­nie­ren die Poli­tik. Der Innen­mi­nis­ter hat Ver­ständ­nis für rechts­ra­di­ka­le Auf­mär­schen, der Ver­fas­sungs­schutz­chef ist erkenn­bar ein Sym­pa­thi­sant der AFD, ver­brei­tet Fehl­in­for­ma­tio­nen und wird anstel­le einer frist­lo­sen Kün­di­gung weg­ge­lobt. Intel­lek­tu­el­le sym­pa­thi­sie­ren mit dem rech­ten Rand und sogar die evan­ge­li­sche Kir­che ver­tei­digt die Zuge­hö­rig­keit zu einer Par­tei, die sich rechts­ra­di­ka­ler Rhe­to­rik bedient und damit ihre Posi­ti­on untermauert.

Die AFD muss nichts wei­ter tun, als sich zurück zu leh­nen und auf die Din­ge war­ten, die sich in der Bevöl­ke­rung ent­wi­ckeln. Was aber will die AFD? Wel­che Kon­zep­te und Stra­te­gien ver­fol­gen die Rechtspopulisten?

Das Kon­zept ergibt sich aus dem Kern­ele­ment natio­na­lis­ti­scher Ideo­lo­gien: Ablö­sung der par­la­men­ta­ri­schen Demo­kra­tie, Gleich­schal­tung der Medi­en, der Behör­den, Staats­or­ga­ne und des Kul­tur­be­triebs. Der Euphe­mis­mus dafür heißt Volksdemokratie.

Volks­de­mo­kra­tie und Volks­be­fra­gun­gen – das hört sich erst ein­mal gut an. Das Volk und nicht mehr ver­meint­lich kor­rup­te Poli­ti­ker bestim­men über das Gemein­wohl im Land.

Eine Volks­de­mo­kra­tie hat nur einen ent­schie­de­nen Feh­ler: Es fehlt ihr die Sach­kennt­nis und sie ist mani­pu­lier­bar. So wie die Wäh­ler und Sym­pa­thi­san­ten der AFD nicht nach Logik oder ratio­na­lem Ver­hal­ten ent­schei­den, wird eine Regie­rung einer direk­ten Demo­kra­tie ohne par­la­men­ta­ri­sche Grund­la­ge Geset­ze viel leich­ter durch­set­zen kön­nen, die viel­leicht in einem Rechts­staat unter par­la­men­ta­ri­scher Kon­trol­le nicht mög­lich wären.

Rechts­po­pu­lis­ten sind Bauch­men­schen, sie ent­schei­den auf Grund­la­ge ver­meint­lich kon­ser­va­ti­ver Grund­sät­ze. Es bedarf kei­nes gro­ßen Weit­blicks, um die Aus­wir­kun­gen auf den Staat fest­zu­stel­len – das jüngs­te Bei­spiel dazu lie­fert die Türkei:
Bei der Volks­ab­stim­mung im April 2017 haben die Wäh­ler für die Umwand­lung des par­la­men­ta­ri­schen Regie­rung­s­ys­tems in ein Prä­si­di­al­sys­tem gestimmt.

Gleich­schal­tung und eine mani­pu­la­ti­ve Bericht­erstat­tung, viel mehr braucht es nicht, um bei­spiels­wei­se per Volks­ab­stim­mung über wei­te­re Ver­ord­nun­gen und Geset­ze abstim­men zu las­sen, die dar­auf abzie­len, einem auto­ri­tä­ren Staat die nöti­ge Macht zu erteilen.

Somit kön­nen Gesetz­te zur weit­rei­chen­den Macht­be­fug­nis mit Wil­le der Bevöl­ke­rung erlas­sen wer­den; sie kön­nen sie sogar demo­kra­tisch legi­ti­mie­ren. Der tür­ki­sche Prä­si­dent Erdo­gan lieb­äu­gelt immer noch über die Wie­der­ein­füh­rung der Todes­stra­fe per Volkserlass.

Das der­zei­ti­ge poli­ti­sche Sys­tem in Deutsch­land ist gekenn­zeich­net durch die Ach­tung der Men­schen­wür­de, Frei­heit, Demo­kra­tie, Gleich­heit, Rechts­staat­lich­keit und die Wah­rung der Men­schen­rech­te, auch die von Minderheiten.

Noch.

Mission: Impossible

Mrs. L ist ent­setzt. Das Auto, das uns fünf­zehn Jah­re lang beglei­tet hat, kommt nicht mehr durch den TÜV. Der Werk­statt­meis­ter wiegt den Kopf und mur­melt etwas von erheb­li­chen Repa­ra­tur­kos­ten. Der Fach­mann merkt sel­ber vor­sich­tig an, dass ein Auto mit einem Kilo­me­ter­stand, der einer fünf­ma­li­gen Umrun­dung der Welt ent­spricht und einem Alter von fast zwan­zig Jah­ren im Lebens­zy­klus in der Regel das Ende erreicht hätte.

Dem Ein­wand von Mrs. L, sie hät­te sich so an das Auto gewöhnt, steht dem Argu­ment wei­ter zu erwar­ten­der Repa­ra­tu­ren entgegen.

Mein iro­ni­scher Ein­wand, heut­zu­ta­ge hät­ten Autos sogar Anschnall­gur­te wird von Mrs. L mit ver­nich­ten­dem Blick quit­tiert. Damit nicht genug, wer­de ich nach stun­den­lan­ger Über­zeu­gungs­ar­beit zuguns­ten eines neu­en Autos damit beauf­tragt, eben­sol­ches zu besorgen.

So ganz ein­fach ist das nicht, denn Mrs. L nennt eine Preis­gren­ze in Höhe eines rumä­ni­schen Klein­wa­gens für einen gewünsch­ten Jah­res­wa­gen mit geho­be­ner Aus­stat­tung und nicht zu ver­han­deln­dem Vor­han­den­sein einer Rad­mul­de für das Ersatz­rad, die es seit Jah­ren bei den meis­ten Autos nicht mehr gibt.

Tat­säch­lich fin­de ich das glei­che Modell des alten Autos als Jah­res­wa­gen mit gewünsch­tem Inte­ri­eur und Rad­mul­de („Wozu brau­chen Sie die denn? Rei­fen gehen heut­zu­ta­ge nicht mehr kaputt.“), frei­lich nicht in dem Preis­ge­fü­ge den Mrs.L vor­ge­ge­ben hat­te, dafür stimmt alles andere.

Der Auto­ver­käu­fe­rin hin­ge­gen fehlt offen­sicht­lich das psy­cho­lo­gi­sche (Ver)Handlungsgeschick. Anstatt die Lang­le­big­keit des Autos von Mrs. L zu loben, schließ­lich will sie das glei­che Modell wie­der erwer­ben, ist für die Inzah­lung­nah­me des Alt­ve­hi­kels von Schrott­kar­re und nichts mehr wert die Rede.

Mrs. L ist empört und ver­lässt augen­blick­lich den Laden mit dem deut­lich zu ver­neh­men­den Hinweis:“Bei dem Strick­stock kau­fe ich gar nichts, da fehlt’s ja am wesent­lichs­ten, übri­gens auch an Figur.“ 

Wahr und Unwahr XXVII

Wahr ist, dass der deut­sche Innen­mi­nis­ter Ver­ständ­nis für rechts­ra­di­ka­le Auf­mär­sche hat.

Unwahr ist, dass Hei­mat Horst See­ho­fer nicht weiß, wel­chen Scha­den er der Demo­kra­tie zufügt, da er unter einer schwe­ren Per­sön­lich­keits­stö­rung leidet.

Wahr ist, dass Ver­fas­sungs­schutz­prä­si­dent Hans-Georg Maa­ßen ein Video von den Kra­wal­len in Chem­nitz anzwei­felt, ohne den gerings­ten Beweis dafür zu haben.

Unwahr ist, dass Maa­ßen auf dem Video zu sehen ist.

Wahr ist, dass nach den Aus­schrei­tun­gen in Chem­nitz, vie­le Unter­neh­mer über­le­gen wer­den, ihr Enga­ge­ment in Sach­sen zu beenden. 

Unwahr ist, dass Lan­de­chef Kret­schmer in die­sem Fall ein­fach mehr Auto­bah­nen bau­en las­sen will, um das Heer der dann Arbeits­lo­sen zu reduzieren.

Vertauschte Tasten auf dem Galaxy S6

Wer nach tie­fen Ein­grif­fen in sein Gala­xy S6 fest­stellt, dass plötz­lich die Tas­ten für Rechts und Links ver­tauscht sind, braucht nicht zu ver­zwei­feln. Es ist meist nur die X‑Achse des Smart­phones ver­tauscht und das lässt sich korrigieren. 

Den Feh­ler zu behe­ben ist zwar zeit­auf­wän­dig, zumin­dest dann, wenn man kein ori­gi­nal Betriebs­sys­tem son­dern ein Cus­tom-Rom auf das Gerät geflasht hat, aber kei­ne Katastrophe. 

Sam­sung-Besit­zer kön­nen näm­lich über bestimm­te Codes ein Ser­vice Menues abru­fen, das ansons­ten dem User ver­bor­gen blei­ben. Die­se Codes las­sen sich ein­fach über das Tele­fon­me­nü abrufen. 

Das geht aber nur mit der Ori­gi­nal (Stock-Rom) des Tele­fons, die hof­fent­lich noch irgend­wo auf dem PC gespei­chert ist und über das Tool Odin neu geflasht wer­den muss. Danach SIM-Kar­te ein­set­zen (Ach­tung, da die Ach­sen ver­tauscht sind, die gegen­über­lie­gen­den Zah­len anwäh­len), danach Wäh­len der Zif­fern­fol­ge *#2663#. Es soll­te ein Ser­vice­me­nue erschei­nen. Hier auf TSP FW Update (Gene­ral) kli­cken. Danach soll­ten die Wer­te wie­der stim­men und die Cus­tom-Rom kann wie­der auf­ge­spielt werden. 

Geburtstag

Das jüngs­te Netz­kind hat Geburts­tag, vor fünf Jah­ren begos­sen wir die Geburt nach alter Väter Sit­te, was in dem Fall mit jeder Men­ge hoch­pro­zen­ti­gem Gebräu zu tun hat­te und mir einen Heim­gang mit der Nase nah dem Bür­ger­steig bescher­te. Wer dach­te, man kön­ne Wod­ka nicht aus Was­ser­glä­sern ähn­lich dem Schüt­zen­fest­bier kip­pen, der irrt.

Jeden­falls hat das Besäuf­nis im Ver­wand­ten­kreis und der tau­send­mal im Rausch geäu­ßer­ten Wün­sche für die Zukunft dem Kind nicht gescha­det. Im Gegen­teil. Es über­rascht mit einer Aus­drucks­wei­se, die für ihr Alter ihres­glei­chen sucht. Bei Ein­la­dung zu ihrem Geburts­tag merk­te ich mur­melnd an, dass ich einen Ter­min hät­te. Das jüngs­te Netz­kind hat aller­dings gute Ohren und straf­te mich mit einem Blick und einem Satz, der mich sofort alle wei­te­ren Ter­mi­ne für den Tag absa­gen ließ. Mit Blick von oben, soweit das mög­lich ist, ließ sie ihren Groß­on­kel wis­sen: „Dann kommst du also nicht zum mei­nem Geburts­tag? Na, du musst ja wis­sen, was du tust.“

Gespräch an der Tankstelle

A: “Gut, dass es hier drin­nen kli­ma­ti­siert ist, ist ja uner­träg­lich heu­te. Wenn das mit dem Kli­ma­wan­del und den Som­mern so wei­ter­geht, haben wir in Deutsch­land lang­sam ein Problem.”

B: “Sind Sie etwa auch so ein Kli­ma­spin­ner? Ich will Ihnen mal etwas sagen, es ist ein­fach ein wun­der­schö­ner, lan­ger Som­mer, nicht mehr.”

Just in die­sem Augen­blick ertönt aus dem Radio die Wet­ter­vor­her­sa­ge: Heu­te ist es mit 28 Grad recht ange­nehm. Die Hit­ze­wel­le kehrt aller­dings in der nächs­ten Woche zurück und erreicht an eini­gen Orten bis zu 38 Grad. Gehen Sie nicht in der hei­ßes­ten Zeit nach draußen.

A: “Schö­ner war­mer Som­mer, nicht wahr?”