Es weihnachtet

Markt und Stra­ßen sind verlassen,
bunt beleuch­tet jedes Haus.
Frie­rend geh‘ ich durch die Gassen,
alles sieht nach Shut­down aus.

An den Fens­tern haben Menschen,
Hin­weis­schil­der hingeklebt.
Tau­send Kin­der steh’n und schauen,
mit der Mas­ke selbstgenäht.

Und ich wan­de­re aus der Städte,
bis hin­auf auf’s freie Feld.
Doch auch hier der Viren Plage,
abge­holt und nicht bestellt.

Wol­ken hoch, die Krei­se schlingen,
aus des Lock­downs Einsamkeit.
Blöd wie Atmen unter Masken,
oh beschiss’ne Virenzeit.

Ziem­lich frei nach Joseph von Eichendorff

App gegen Corona – eine gute Idee?

Die Zahl der Infi­zier­ten mit dem Coro­na-Virus kennt nur einen Weg – nach oben. Jeden Tag neue Hor­ror­zah­len und damit auch die Gefahr, voll­ends die Kon­trol­le über die Rück­ver­folg­bar­keit der Infi­zier­ten zu ver­lie­ren. Schon wer­den von allen Sei­ten Stim­men nach einer App laut, die das Track­ing­ver­hal­ten der Nut­zer auf­zeich­net. Man erhofft sich so eine Rück­ver­folg­bar­keit und even­tu­el­len Kon­tak­ten der mit dem Coro­na-Virus infi­zier­ten Han­dy-Nut­zer. Der Daten­schutz müs­se an die­ser Stel­le zurück­tre­ten, so die Meinung.

Armin Laschet ver­stieg sich gar in der Talk­show “Anne Will” am ver­gan­ge­nem Sonn­tag zu der Aus­sa­ge, man müs­se die „Track­ing-App muss man aus ideo­lo­gi­schem Streit um den Daten­schutz her­aus­ho­len“. Abge­se­hen davon, dass Daten­schutz kein ide­lo­gi­scher Streit, son­dern ein Grund­recht ist, sind die Argu­men­te des Minis­ter­prä­si­den­ten und derer, die dem Daten­schutz von jeher wenig abrin­gen kön­nen, ein­fach nur Unsinn.

Es braucht schlicht­weg kei­nen Daten­schutz und kei­ne Daten­schutz­grund­ver­ord­nung, wenn die­se in beson­de­ren Situa­tio­nen immer wie­der außer Kraft gesetzt wer­den kann.

Denn- wo fängt das an und wo hört das auf? Wird der Daten­schutz an die­ser Stel­le mit der Begrün­dung der Sicher­heit der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger außer Kraft gesetzt, wer­den sich sehr schnell, auch nach der Pan­de­mie, Grün­de fin­den las­sen die ein berech­tig­tes Inter­es­se an der Außer­kraft­set­zung finden.

Weit über die Ver­let­zung der Daten­schutz­rech­te des ein­zel­nen dürf­te die Tech­nik dem Ruf nach einer Track­ing App die Sinn­lo­sig­keit min­des­tens in den vie­len länd­li­chen Gebie­ten in Deutsch­land vor Augen füh­ren. Die Ortung und damit die Rück­ver­fol­gung des Bewe­gungs­pro­fils ist zwar in den letz­ten Jah­ren genau­er gewor­den, eine ziel­ge­naue und somit “anste­ckungs­re­le­van­te” Posi­ons­or­tung ist jedoch kaum möglich.

Für den Ein­satz einer Track­ing App zur Ver­fol­gung des Bewe­gungs­pro­fils ist in einem Bereich von ca. 300 Metern genau und das natür­lich auch nur, wenn GPS auf dem Han­dy ein­ge­schal­tet ist. Zudem funk­tio­niert die die satel­li­ten­ba­sier­te GPS Ortung mehr schlecht als recht in Räu­men – also genau da wo eine Rück­ver­folg­bar­keit auf­grund von Anste­ckung Sinn machen würde.

Die zwei­te Mög­lich­keit ist die Funk­or­tung über die Sen­de­mas­ten, die aller­dings in länd­li­chen Gebie­ten so unge­nau ist, dass sie für die­sen Zweck völ­lig unbrauch­bar ist.

Für eine Nach­ver­fol­gung von Bewe­gungs­pro­fi­len muss zudem gewähr­leis­tet sein, dass mög­lichst jeder Han­dy­nut­zer die tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen für das Ver­fol­gen sei­nes Bewe­gungs­pro­fils zulässt.

Beim Blick auf Chi­na kann es einem Daten­schüt­zer jeden­falls nur grau­sen. Die Chi­ne­sen haben das Über­wa­chen ihrer Bür­ger mit dem Argu­ment der Pan­de­mie perfektioniert.

Die „Gesund­heits-App“ die dort zum Ein­satz kommt spei­chert per QR-Code neben den per­sön­li­chen Daten Kon­takt­punk­te der Orte, die der Smart­phone Besit­zer auf­sucht. Ohne die­se App und die Bereit­schaft per QR-Code sei­ne infor­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung über Bord zu wer­fen, ist der Zutritt zu Super­märk­ten, Restau­rants und Ein­rich­tun­gen des öffent­li­chen Lebens untersagt.

Schö­ne neue Welt.

Linux Mint alte Kernel entfernen

Mit der neu­en Update­po­li­tik von Linux Mint wird nun auch der Linux-Ker­nel alt­ua­li­siert, bis­her muss­te das expli­zit aus­ge­wählt wer­den. Das führt in Fol­ge zu einer Ansamm­lung älte­rer Ker­nel, denn anders als bei Soft­ware wer­den die nicht über­schrie­ben, son­dern neu installiert.Bei einer Grö­ße con ca. 200MB für den Ker­nel und die Hea­der Datei­en lohnt ein gele­gent­li­ches Ent­fer­nen der alten Ker­nel. Hier sind die Scrip­te dazu:

uname ‑a — ermit­telt den akti­ven Kernel
dpkg ‑l ‘linux-[ihs]*’ | sed ‘/^ii/!d;/’ ”$(uname ‑r | sed “s/\([-0–9]*\)-\([^0–9]\+\)/\1/”)“ ‘/d;s/^[^ ]* [^ ]* \([^ ]*\).*/\1/;/[0–9]/!d’ | tee zu_entfernende_Kernel — lis­tet alle alten Ker­nel plus Hea­der Datei­en bis auf den akti­ven Ker­nel auf.
cat zu_entfernende_Kernel | xargs sudo apt-get ‑y pur­ge — löscht alle ver­al­te­ten Kernel.
rm zu_entfernende_Kernel — löscht die ange­leg­te Liste

Quel­le: wiki.ubuntuuser.de

Wahr und Unwahr XLIII

Wahr ist, dass Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Andre­as Scheu­er neben der ver­patz­ten Maut, ein wei­te­res Pro­jekt in den Sand gesetzt hat, das den Steu­er­zah­ler teu­er zu ste­hen kommt.

Unwahr ist, dass Scheu­er die ver­schwen­de­ten Mil­lio­nen als Kon­junk­tur­pro­gramm für not­lei­den­de Bera­ter in Coro­na-Zei­ten verbucht.

Wahr ist, dass es bei den Ver­schwö­rungs­phan­tas­ten popu­lär ist, sich mit Wider­stands­kämp­fern des drit­ten Reichs zu vergleichen.

Unwahr ist, dass die gefähr­li­che Erd­ro­ta­ti­ons­wär­me im Zusam­men­hang mit der Satel­li­ten­strah­lung und der Ein­satz kin­der­blut­saufen­der Eli­te­kämp­fer, von Bill Gates mit Sen­der­ein­hei­ten aus­ge­stat­tet zu einer Zer­brö­se­lung des Tha­la­mus und des Fron­tal­lap­pen geführt hat und die Quer­bal­ken­trä­ger nichts für ihren Schwach­sinn können.

Wahr ist, dass der schei­den­de Prä­si­dent der USA alle sei­ne treu­en Vasal­len durch Begna­di­gung vor einer Straf­ver­fol­gung schüt­zen möchte.

Unwahr ist, dass Donald Trump die­je­ni­gen die sich von ihm abge­wandt haben, zur bes­ten Besuchs­zeit im Washing­to­ner Zoo den Löwen zum Fraß vor­wer­fen las­sen will.

Praktisch veranlagt

Mrs. L’s Fun­dus beinhal­tet unter ande­rem alte Rezep­te, die bereits über Gene­ra­tio­nen hin­weg wei­ter­ver­erbt wer­den. So gibt es eine Anlei­tung für eine Erb­sen­sup­pe, die tat­säch­lich ihres­glei­chen sucht. Das Rezept fiel mir jüngst wie­der in die Hän­de und ich beschloss, das Wochen­en­des mit eben­die­ser Erb­sen­sup­pe abzuschließen.

Aller­dings stan­den die Vor­be­rei­tun­gen des unter Ide­al­be­din­gun­gen sämi­gen und schmack­haf­ten Ein­topfs unter ungüns­ti­gen Vor­zei­chen und das Pro­jekt droh­te bereits an der Beschaf­fungs­pha­se zu schei­tern. In den ver­schie­de­nen, von mir ange­steu­er­ten Ein­kaufs­lä­den, schien die Coro­na-Epi­de­mie näm­lich alle ver­füg­ba­ren Schäl­erb­sen aus dem Regal gefegt zu haben – außer einem dezen­ten Hin­weis­schild am Regal auf den offen­sicht­li­chen Lager­platz der von mir drin­gend benö­tig­ten Ware konn­te ich nichts ent­de­cken. Im vier­ten Ein­kaufs­la­den end­lich schöpf­te ich Hoffnung.

Die ange­spro­che­ne Ver­käu­fe­rin wies mit dem Dau­men hin­ter sich auf die Dosen­ab­tei­lung, dort gebe es Erb­sen. Mein Ein­wand, eine fri­sche Erb­sen­sup­pe kochen zu wol­len und ich des­halb kei­ne Erb­sen­sup­pe aus der Dose suchen wür­de, beant­wor­te­te die Dame beglei­tet mit einem Schul­ter­zu­cken: „ Kip­pen Sie doch ein­fach die fer­ti­ge Erb­sen­sup­pe in einen Topf und las­sen die Dose ver­schwin­den. Kein Stress und ihre Fami­lie wird sich freu­en wie toll sie gekocht haben.“

Google — nervigen Hinweis abschalten

Wer die Coo­kies nach dem Sur­fen löscht oder mit­tels Addon löschen lässt, muss bei Auf­ruf der Such­ma­schi­ne Goog­le jedes mal den Hin­weis für Coo­kies zustim­men. Das lässt sich mit Hil­fe des Addons ublock-ori­gin abstel­len. Unter Ein­stel­lun­gen -> Mei­ne Fil­ter nach­fol­gen­de CSS-Regel ein­tra­gen und im Anschluss auf Ände­run­gen anwen­den klicken. 

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google.*##html:style(overflow: visi­ble !important;)

Darwin Award 2020

Auch die­ses Jahr wie­der fin­det die Preis­ver­lei­hung des Dar­win Award im Inter­net statt.Zur Erin­ne­rung: Der Dar­win Award wird meist post­hum an Men­schen ver­lie­hen, die sich durch gren­zen­lo­se Dumm­heit aus dem Gen­pool ver­ab­schie­det haben. In die­sem Jahr sind nominiert:

Der schieß­wü­ti­ge Haus­be­sit­zer aus dem US-Bun­des­staat Main, der sich mit einer selbst­ge­bas­tel­ten Selbst­schuss­an­la­ge an sei­ner Haus­tür höchst­ei­gen erschoss.

Eben­falls aus den USA, aus Mon­ta­na, ist der Pilot eines Pri­vat­flug­zeu­ges nomi­niert. Obschon ihm auf­ge­fal­len war, dass eine Lecka­ge am Tank das Cock­pit liter­wei­se mit Sprit flu­te­te, setz­te er den Flug nach einem Zwi­schen­stopp und den drin­gen­den Rat des dor­ti­gen Mecha­ni­kers, dies nicht zu tun, fort. Als er sich kurz nach dem Start anders ent­schied, dreh­te er um. Dabei ver­lor er die Kon­trol­le über das Flug­zeug und ende­te auf­grund des aus­ge­lau­fe­nen Treib­stoffs in einer Riesenexplosion.

Die drit­te Nomi­nie­rung wird an einen Über­le­ben­den ver­lie­hen, jedoch erfüllt der Kan­di­dat vor­aus­sicht­lich das zwei­ten Kri­te­ri­ums, weil aller Vor­aus­sicht nach das Skrot­um eben­falls in Mit­lei­den­schaft gezo­gen wor­den ist und sich der Kan­di­dat so aus dem Gen­pool zurück­ge­zo­gen hat:

Zwei Freun­de in Öster­reich nut­zen an Sil­ves­ter die Poba­cken des Einen zur Abschuss­ram­pe für eine Feu­er­werks­ra­ke­te. Der Aus­er­wähl­te hat sich nach Poli­zei­an­ga­ben offen­bar so erschro­cken, dass er die Poba­cken fest zusam­men­kniff; in Fol­ge des­sen konn­te die Rake­te nicht star­ten und ist im Bereich des Gesä­ßes explodiert.

Datenarme Konfiguration von Windows 10

Das Betriebs­sys­tem Win­dows 10 zeich­net sich vor allem dadurch aus, dass es alle tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten nutzt , um an die Daten sei­ner Nut­zer zu kom­men. Zwar kön­nen daten­schutz­recht­lich bedenk­li­che Ein­stel­lun­gen abge­schal­tet wer­den, jedoch sind die­se meist
in Unter­me­nüs gut ver­steckt oder gehen mit Kom­fort­ein­bu­ßen einher. 

Der Arbeits­kreis Infor­ma­ti­ons­si­cher­heit der deut­schen For­schungs­ein­rich­tun­gen (AKIF), ein Zusam­men­schluss von Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­be­auf­trag­ten und IT-Sicher­heits­be­auf­trag­ten namen­haf­ter Uni­ver­si­tä­ten und For­schungs­ein­rich­tun­gen haben gemein­sam eine Ori­en­tie­rungs­hil­fe und Schritt für Schritt Anlei­tung zur daten­ar­men Kon­fi­gu­ra­ti­on von Win­dows 10 erstellt. Die Ori­en­tie­rungs­hil­fe ist von 2016, aller­dings noch immer aktu­ell. Sie kann hier her­un­ter­ge­la­den wer­den. Ins­be­son­de­re lohnt sich die Hil­fe auch für Admi­nis­tra­to­ren, die mit Hil­fe der Grup­pen­richt­li­ni­en so eine ent­spre­chen­de Kon­fi­gu­ra­ti­on für ihre Cli­ent-Rech­ner schaf­fen können.