Filmtipp — BlackBerry

Wer in den Nuller­jah­ren des Jah­res 2000 etwas auf sich hielt, der hat­te ein Smart­phone der Mar­ke Black­Ber­ry. Die Han­dys der Mar­ke zeich­ne­ten sich dadurch aus, das sie die ers­ten waren, mit denen E‑Mails in Echt­zeit abge­ru­fen wer­den konnten. 

Außer­dem gal­ten die Mobil­te­le­fo­ne als beson­ders sicher und waren ins­be­son­de­re bei Geschäfts­leu­ten beliebt. Ein Merk­mal der Black­Ber­rys war die phy­si­sche Tas­ta­tur und das eige­ne Betriebs­sys­tem Black­Ber­ry OS. Ein gro­ßer Vor­teil lag in der Anbin­dung an die eige­nen Black­ber­ry Ser­ver, der bei Bedarf alle Daten spe­zi­ell auf­be­rei­te­te, kom­pri­miert und sie dann por­ti­ons­wei­se an das End­ge­rät aus­gab. Das mach­te das Black­Ber­ry Smart­phone trotz lah­mer Lei­tun­gen ziem­lich schnell. Eben­falls waren natür­lich alle ande­ren Funk­tio­nen wie Kalen­der, Adress­buch und Inter­net­an­bin­dung integriert. 

2007 kam dann das ers­te IPho­ne auf den Markt und Ste­ve Jobs nutz­te aus­ge­rech­net das Allein­stel­lungs­merk­mal der Black­ber­ry Han­dys zur Wer­be­kam­pa­gne für das IPho­ne, indem er die Tas­ta­tur als Ana­chro­nis­mus im Gegen­satz zum Touch­screen des IPho­ne darstellte. 

Die Kun­den waren fas­zi­niert, ein grö­ße­res Dis­play, das mit leich­ten Druck auf den Bild­schirm eine Tas­ta­tur her­vor­brach­te, das war neu und cool. Black­ber­ry igno­rier­te die Umstel­lung von der Tas­ta­tur auf Touch­screen lan­ge und glaub­te, dass sich das IPho­ne auch auf­grund des stol­zen Prei­ses von 500 Dol­lar nicht durch­set­zen würde.

Eine fata­le Fehl­ein­schät­zung, die zu mas­si­ven Umsatz­ein­brü­chen und schließ­lich dem Ende von Black­Ber­ry Mobil­te­le­fo­nen führte. 

Der Film zur Geschich­te des Auf­stiegs und kata­stro­pha­len Falls von Black­Ber­ry, das für die Erfin­dung des Smart­phones ver­ant­wort­lich war, habe ich ges­tern auf Para­mount+ gesehen. 

Black­Ber­ry — Klick einer Gene­ra­ti­on über­zeugt mit der Dar­stel­lung des kome­ten­haf­ten und schnel­len Auf­stiegs klei­ner chao­ti­scher „Gara­gen­un­ter­neh­men“ in dem Olymp der Mil­li­ar­dä­re und Pri­vat­jet­be­sit­zer und ist dabei auch noch wit­zig gemacht. 

Ins­be­son­de­re Glenn Howert­on über­zeugt in der Rol­le des cho­le­ri­schen Black­Ber­ry-CEO Jim Bals­il­lie, auch die Rol­le des Grün­ders und im mensch­li­chen Umgang unsi­che­ren Grün­ders Mike Laza­ri­dis durch den kana­di­schen Schau­spie­ler Jay Baru­chel, war eine gute Wahl. Alles in allem ein unter­halt­sa­mer Film, der die Auf­bruchs­stim­mung in den digi­ta­len Start-ups der 2000er Jah­re humor­voll rüberbringt. 

3 Comments

  1. Obwohl das ja so lan­ge noch nicht her ist, muss ich doch immer wie­der stau­nen, wie sehr sich die tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten ver­än­dert haben. Dazu gehört auch, in wel­chem rasan­ten Tem­po Nokia sei­ne domi­nie­ren­de Rol­le auf dem Han­dy­markt ein­büß­te. Heu­te ist ein Leben ohne Smart­phone für sehr vie­le nicht mehr vor­stell­bar. Wür­den sie es zuge­ben? Vie­le wohl nicht. Die mit der exzes­si­ven Nut­zung der Gerä­te, mit denen, wie ich hör­te, man ja auch tele­fo­nie­ren kann, gehen ganz schön hef­ti­ge gesell­schaft­li­che Pro­ble­me ein­her. Jeden­falls sind die Jun­gen der­art domi­niert und abhän­gig von den Din­gen, dass mir als altem Schwarz­se­her schon angst und ban­ge wird.

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