Männer haben es, zumindest was Kleidungsfragen angeht, recht einfach. Eine schwarzen, vielleicht noch einen grauen Anzug, fünf sechs Hemden, vielleicht noch zwei Sakkos und fertig ist die Garderobe für fast alle Anlässe. Wobei – es soll ja tatsächlich Männer geben, die im fortgeschrittenen Alter noch die Proteskleidung eines Achtzehnjährigen auftragen. Aber gut, das ist Geschmackssache und darüber lässt sich bekanntlich nicht streiten. Obschon ich ja der Meinung bin, dass man(n) im reiferen Alter in bauchumspannenden T‑Shirt und zerissener Jeans (noch schlimmer – Jogginghose), ein wenig so aussieht, als hätte er nicht nur in Stilfragen ein Problem, aber gut, in einem freien Land darf sich jeder blamieren, so gut er kann. Aber ich schweife ab – eigentlich wollte ich ausführen, dass Frauen es bei der Auswahl ihrer Garderobe ungleich schwerer haben. Ein Mann wird niemals hören, dass er den Anzug, den er jetzt trägt schon vor vier Jahren getragen hat, nicht nur das nicht, selbst wenn der Mann jeden Tag den selben Anzug trägt, wird es ihm nicht nachgehalten, weil eben Anzug Anzug ist. Schwupps mit neuem Hemd (bei einem weißen Hemd noch nichtmal das), oder andersfarbiger Krawatte ist der Herr neu gekleidet, so einfach ist das. Die Dame allerdings, die ein Kleid womöglich ein zweites oder drittes Mal trägt, läuft Gefahr, dass über sie geklatscht wird. Wenn sie dann noch Angela Merkel heißt und Bundeskanzlerin ist, scheint das wert zu sein, das Sommerloch 2012 zu füllen. Und dieser Text auch.
Wie man Präsident des Verfassungsschutzes wird
Helmut Roewer, ehemaliger Chef vom Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz:
“Wie ich Verfassungsschutz-Präsident wurde? Es war an einem Tag nachts um 23 Uhr, da brachte eine mir unbekannte Person eine Ernennungs-Urkunde vorbei, in einem gelben Umschlag. Es war dunkel, ich konnte sie nicht erkennen. Ich war außerdem betrunken. Am Morgen fand ich den Umschlag jedenfalls noch in meiner Jacke.”
Quelle: haskala.de
Übung macht den Schreiber
Man schreibe täglich Anekdoten nieder, bis man es lernt, ihre prägnanteste, wirkungsvollste Form zu finden; man sei unermüdlich im Sammeln und Ausmalen menschlicher Typen und Charaktere; man erzähle vor allem, so oft es möglich ist, und höre erzählen, mit scharfem Auge und Ohr für die Wirkung auf die anderen Anwesenden; man reise wie ein Landschaftsmaler und Kostümzeichner; man exzerpiere sich aus einzelnen Wissenschaften alles das, was künstlerische Wirkung macht, wenn es gut dargestellt wird; man denke endlich über die Motive der menschlichen Handlungen nach, verschmähe keinen Fingerzeig der Belehrung hierüber und sei ein Sammler von dergleichen Dingen bei Tag und Nacht. In dieser mannigfachen Übung lasse man einige zehn Jahre vorübergehen: Was dann aber ich der Werkstätte geschaffen wird, darf hinaus in das Licht der Straße.
Quelle: Nietzsche, “Menschliches, Allzumenschliches.”
Faszinierend
Aus einer Episode der legendären Kultserie “Enterprise”, die der Sender ZDF Neo anlässlich des 40.Jubiläums der Serie im Deutschen Fernsehen wiederholte:
Spock: Faszinierend
Dr. Mccoy: Was ist daran faszinierend?
Spock: Interessant
Dr. Mccoy: Das ist auch nicht interessant
Spock: Ich meinte ja auch faszinierend, ich wiederhole mich nur ungern
Schützenfestsaison im Sauerland
Hiermit bewiesen: Der Sauerländer verfügt nicht nur über eine besondere Sensibilität Gefahren richtig einzuschätzen, sondern auch über eine gehörige Portion Humor.
Blaue Stunde errechnen
Schönes Tool nicht nur für Fotografen. Die Seite jekophoto.com zeigt nach Eingabe der Postleitzahl und des Orts die Zeit des Sonnenaufgangs, Sonnenuntergang, Mondauf — und Untergang und die sog. blaue Stunde, d.h. den Dämmerungszustand, in dem der tiefblaue Himmel in etwa dieselbe Helligkeit wie das künstliche Licht von Gebäude — und Straßenbeleuchtung hat.
Ein Abend im Mai
Billig kostet
Schnell, effizient, preiswert und mit guter Qualität, das fällt einem wohl zuerst ein, wenn man Name des größten und bekanntesten Discounters hört. Beschwerden gab es kaum, die Buhmänner des Discountgewerbes waren immer andere. Jetzt hat ein ehemaliger Manager ausgepackt und gibt einen detaillierten Blick hinter die Kulissen des Imperiums der Gebrüder Albrecht. Andreas Straub war 23 Jahre alt, als er bei Aldi anfing. Fünf Jahre war Straub bei Aldi tätig, zuerst als Trainee, zuletzt als Bereichsleiter.
Seine Erfahrungen hat er in einem Buch veröffentlichst: ”Aldi – Einfach billig”, lässt den Leser hinter die Kulissen des mächtigen Discounters sehen. Das was Straub zu berichten hat, zeigt ein paranoides System, dass seine Mitarbeiter bis ins kleinste überwacht und gängelt. Abmahnungen sind an der Tagesordung; mit Drohungen und Mobbing werden unliebsame Mitarbeiter zu Aufhebungsverträgen gedrängt.
Gegenseitiges Anschwärzen ist durchaus erwünscht. Der Kontrollwahn geht soweit, Filialleitern den exakten Inhalt der Schreibtischschubladen vorzuschreiben. Straub beschreibt seine Arbeit als Trainee mit bis zu 15-Stunden Tagen und den, wenn auch kurzen, Aufstieg zum Bezirksleiter bei Aldi Süd. Mehr über Andreas Straub auf seiner Seite www.andreasstraub.com
007 als Biertrinker? Unfassbar
Also, ich hatte ja gegen Daniel Craig als britischer Geheimagent ihrer Majestät “Mein Name ist Bond, James Bond”, große Bedenken; der Mann ist mir in der Rolle einfach nicht versnobt genug. Das James Bond jetzt auch noch Bier statt Martini trinken soll, das finde ich, ja, äh, das finde ich, will sagen,.… I am not amused.
Um den neuesten 007-Film “Skyfall” zu finanzieren, arbeitet das klamme ausführende Filmstudio MGM mit Sponsoren zusammen — darunter ist auch eine Großbrauerei. Als Gegenleistung trinkt der legendäre Geheimagent in dem Streifen in mindestens einer Szene auch Bier statt des bewährten Martini (“geschüttelt, nicht gerührt”). Quelle