Verrohung im politischen System

Im Thü­rin­ger Land­tag ist es ges­tern nach der Wahl und Ernen­nung des neu­en Minis­ter­prä­si­den­ten zu einem Eklat gekom­men. Bodo Rame­low ver­wei­ger­te sei­nem Mit­strei­ter, AFD-Spit­zen­kan­di­dat Björn Höcke, nach der Wahl den Hand­schlag zur Gra­tu­la­ti­on. Das ist ver­ständ­lich, die AFD hat­te in einem Intri­gen­spiel vor ein paar Wochen den FDP Mann Kem­me­rich zum Minis­ter­prä­si­den­ten machen wollen.

Nun, die AFD sind kei­ne „Gut­men­schen“ wie sie auch immer wie­der in der media­len Öffent­lich­keit beto­nen. Sie sind inzwi­schen eine irra­tio­na­le Ersatz­re­li­gi­on für die ver­meint­lich Ent­rech­te­ten der Gesell­schaft. In wei­ten Tei­len fol­gen sie poli­tisch dem Faschis­mus. Die Füh­rung der AFD hat schon lan­ge jeg­li­chen mora­li­schen Kom­pass ver­lo­ren. Selbst ihr auf Kon­ser­va­tis­mus beru­fen­des Aus­hän­ge­schild, der EU-Abge­ord­ne­te Meu­then ent­blö­det sich nicht kräf­tig nach unten zu treten.

"Grenzzäune, Tränengas, zur Not auch der Einsatz des Gummiknüppels, wenn der illegale Grenzübertritt anders nicht abzuwenden ist, nicht zu vergessen selbstverständlich auch Patrouillenboote, die illegal in den eigenen Hoheitsbereich eindringende Boote abfangen und zurückschicken - genau so macht man das."

Poli­ti­ker haben eine Vor­bild­funk­ti­on, der Mensch neigt dazu sich an Hand­lun­gen von Vor­bil­dern zu orientieren.

Wenn die AFD zu Hass auf­ruft und Gewalt gegen Flücht­lin­ge nicht nur legi­ti­miert, son­dern aus­drück­lich befür­wor­tet, wie soll denn dann zumin­dest dem Teil der Bevöl­ke­rung, der viel­leicht mora­lisch nicht so ganz gefes­tigt ist, Grund­prin­zi­pi­en einer zivi­li­sier­ten Gesell­schaft ver­mit­telt werden?

Wie soll eine fried­li­che Gesell­schaft geschaf­fen wer­den, wenn die poli­ti­sche Eli­te eine huma­ne Gesell­schaft so ein­deu­tig ablehnt, wie die Füh­rung der AFD das tut?

Vor dem Hin­ter­grund der zuneh­men­den Ver­ro­hung der poli­ti­schen Füh­rung der Rechts­po­pu­lis­ten, war es mensch­lich nach­voll­zieh­bar von Bodo Rame­low, sich nicht aus­ge­rech­net vom Björn Höcke zur Wahl des Minis­ter­prä­si­den­ten von Thü­rin­gen gra­tu­lie­ren zu lassen.

Aller­dings soll­ten wir uns nicht auf das Niveau derer bege­ben, die eine ras­sis­ti­sche, natio­na­lis­ti­sche, völ­ki­sche, sozi­al­dar­wi­nis­ti­sche und anti­li­be­ra­le Gesell­schaft fordern.

Eine kul­ti­vier­te Gesell­schaft soll­te sou­ve­rän blei­ben, um den mora­lisch Ver­kom­me­nen in Poli­tik und Gesell­schaft zu zei­gen, dass sie ihre Vor­stel­lun­gen ablehnt.

GetSimple — leichtes CMS

Das CMS Word­Press ist ja lei­der inzwi­schen so groß gewor­den, dass es fast unmög­lich scheint noch sel­ber zu bas­teln. Wer das möch­te, oder ein­fach ein CMS ohne Daten­bank für eine klei­ne Blog­sei­te braucht, der ist bei GetS­imp­le gut auf­ge­ho­ben. Der Name ist dabei Pro­gramm. GetS­imp­le CMS ist Open-Source, ein­fach zu nut­zen und zu instal­lie­ren. Es besteht aus einer ein­zi­gen php-Datei. Zur Spei­che­run der Inhal­te wer­den xml-Datei­en eingesetzt. 

Der Admin Bereich ist selbst­er­klä­rend und auf­ge­räumt. Mit­tels Plug­ins lässt sich der Funk­ti­ons­um­fang erwei­tern. Die Instal­la­ti­on ist kin­der­leicht und schlägt sogar die berühm­te Word­Press Instal­la­ti­on zeitlich ;-). 

Jede Sei­te lässt sich voll­stän­dig anders for­ma­tie­ren. Es reicht es aus, eine wei­te­re php-Datei im Tem­p­la­te-Ver­zeich­nis zu erzeu­gen und die­se der Sei­te zuzu­ord­nen die anders aus­se­hen soll. 

GetS­imp­le ist nur 1,6 MB groß, vie­le The­mes sind tat­säch­lich nur weni­ge Kilo­bytes groß, was dafür sorgt, dass GetS­imp­le ziem­lich flott ist. 

Briefe der Weltgeschichte VIII

Bereits im Novem­ber letz­ten Jah­res berei­te­te die AFD um ihren Vor­sit­zen­den Höcke, den Putsch­ver­such zur Ablö­sung der Thü­rin­ger Lan­des­re­gie­rung vor. Das geht aus einem Schrei­ben des rechts­extre­men Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der AfD im Thü­rin­ger Land­tag, Björn Höcke an die bei­den Lan­des­vor­sit­zen­den von FDP und CDU, Tho­mas Kem­me­rich und Mike Mohr­ing hervor.

Coronavirus

Inter­es­sant ist die offen­bar rasan­te Ver­brei­tung des Virus, aber nur in Chi­na. Die Sei­te gisanddata.maps.arcgis.com stellt die Ver­brei­tung des Virus welt­weit dar. Vom Epi­zen­trum aus in Chi­na zeigt die Kur­ve der infi­zier­ten Men­schen steil nach oben.

Waren es pro Tag bis­her in etwa 1000 neu Erkrank­te sind es jetzt um die 3000 Men­schen pro Tag, die sich trotz der staat­li­chen Auf­la­gen (Mund­schutz, Aus­gangs­sper­ren etc.) mit dem Coro­na Virus infizieren.

In Deutsch­land und welt­weit steigt die Zahl der Erkran­kun­gen fast gar nicht an, bis­her sind kaum Men­schen erkrankt. Das mag auch dar­an lie­gen, dass eine strik­te Iso­lie­rung bei Ver­dacht auf eine Coro­na Infek­ti­on die Aus­brei­tung bis­her offen­bar verhinderte.

Das Video eines Mark­tes in Chi­na als angeb­li­ches EPI-Zen­trum der Aus­brei­tung stimmt so nicht. Der Film ist auf­ge­nom­men auf einem tra­di­tio­nel­len Markt in Indonesien.

Wahr und Unwahr XXXVIII

Wahr ist, das Kron­prinz Moham­med bin Sal­man das Han­dy von Ama­zon-Chef Jeff Bezos gehackt hat.

Unwahr ist, dass Ama­zon ab sofort kei­ne Ket­ten­sä­gen mehr nach Sau­di-Ara­bi­en verschickt.

Wahr ist, dass Ex-SPD-Chef Sig­mar Gabri­el als Auf­sichts­rat zur deut­schen Bank wechselt.

Unwahr ist, dass er sich dar­an erin­nern könnte 
im Jahr 2011 die Zer­schla­gung deut­scher Ban­ken gefor­dert zu haben.

Wahr ist, dass Ursu­la von der Ley­en für 200 Mil­lio­nen Euro Steu­er­gel­der Bera­ter enga­giert hat.

Wahr ist auch, dass alle Daten auf ihrem Dienst­han­dy , die zur Auf­klä­rung der Bera­ter­af­fä­re hät­ten bei­tra­gen kön­nen, gelöscht wor­den sind.

Unwahr ist, dass von der Ley­en nur des­halb Prä­si­den­tin der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on gewor­den ist, weil ihre Bera­ter ihr drin­gend gera­ten haben, sich ins Aus­land abzusetzen.

Brave für Linux

Das aus­ge­hen­de Jahr bescher­te dem Brow­ser­markt einen neu­en Brow­ser. Bra­ve läuft auf der Basis von Chro­mi­um, ist Open-Source und bringt einen eige­nen Wer­be­blo­cker mit. Außer­dem soll das Ziel des Brow­sers sein, alles zu blo­ckie­ren, was die Pri­vat­sphä­re des Nut­zers gefähr­det. Der Brow­ser ist zudem ziem­lich fix. Zu instal­lie­ren ist er unter Linux Mint 19.3 Tri­cia wie folgt:

Am Ter­mi­nal nach­ein­an­der fol­gen­de Befeh­le eingeben:

curl ‑s https://brave-browser-apt-release.s3.brave.com/brave-core.asc | sudo apt-key add 

UBUNTU_CODENAME=$( (grep DISTRIB_CODENAME /et­c/upstream-release/lsb-release || grep DISTRIB_CODENAME /et­c/lsb-release) 2>/dev/null | cut ‑d’=’ ‑f2 )

echo “deb [arch=amd64] https://brave-browser-apt-release.s3.brave.com/ $UBUNTU_CODENAME main” | sudo tee /etc/apt/sources.list.d/brave-browser-release-$UBUNTU_CODENAME.list

sudo apt update

sudo apt install bra­ve-brow­ser brave-keyring

Bra­ve müss­te nun im Menue unter dem Punkt Inter­net auftauchen. 

Für das Deinstal­lie­ren ist fol­gen­der Befehl einzugeben:

sudo apt remo­ve –autore­mo­ve bra­ve-brow­ser brave-keyring

Gese­hen bei steemit.com

Warnung aus dem weißen Haus

Wenn ein hoch­ran­gi­ger Regie­rungs­mit­ar­bei­ter ein Buch ver­öf­fent­licht, in dem er sei­nen Chef als unfä­hi­gen Trot­tel beschreibt, gibt es ver­schie­de­ne Moti­ve die ihn dazu brin­gen könn­ten. Wobei Ver­gel­tung das nahe­lie­gends­te ist. Der unbe­kann­te Schrei­ber gib an, sich um das eige­ne Land zu sor­gen, das ein ver­meint­li­cher Narr regiert.

„A War­ning“, War­nung aus dem wei­ßen Haus heißt das Ent­hül­lungs­buch des Mit­ar­bei­ters. Wer es gele­sen hat, der kann nicht glau­ben, dass jemals ein unfä­hi­ge­rer Mensch als der jet­zi­ge Prä­si­dent die USA regiert hat. Der anony­me Autor lässt kein gutes Haar an Donald Trump. Er sei fei­ge, dumm, faul und rach­süch­tig. Zudem zei­ge der 45. Prä­si­dent der Ver­ei­nig­ten Staa­ten zuneh­mend Anzei­chen geis­ti­ger Ver­wir­rung. “Er stot­tert, lallt, ist ver­wirrt, reiz­bar und hat Pro­ble­me, Infor­ma­tio­nen zu ver­ar­bei­ten”. Auch ver­ges­se Trump oft, “was er gesagt hat oder was ihm gesagt wurde”.

Pein­lich­kei­ten sei­nen ihm nicht fremd und so ver­gleicht Anony­mus den mäch­tigs­ten Mann der Welt als “betag­ten Onkel, der ohne Hose über den Hof des Alters­heims rennt und laut übers Kan­ti­nen­es­sen flucht.”

Der Prä­si­dent leh­ne den Rechts­staat mit der in der USA-Ver­fas­sung ver­an­ker­ten Gewal­ten­tei­lung strikt ab, was dazu führt, dass Trump Befeh­le erteilt, die geset­zes­wid­rig sind. Er tue das aus Man­gel an Intel­lekt, Trumps „intel­lek­tu­el­le Faul­heit“ sei erschreckend.

Zudem sei er abso­lut bera­tungs­re­sis­tent, so habe Trump bereits 2016 auf die Fra­ge mit wem er sich zur Außen­po­li­tik bera­te, geant­wor­tet: “Ich rede mit mir selbst, Num­mer Eins, denn ich bin sehr intel­li­gent und habe vie­le Din­ge gesagt. Mein wich­tigs­ter Bera­ter bin ich selbst, und wis­sen Sie, ich habe einen guten Instinkt für die­ses Zeug.”

Die vom Bera­ter­stab aus­führ­lich zusam­men­ge­tra­ge­nen Infor­ma­tio­nen lese Trump allein schon des­halb nicht, weil er sie nicht verstehe.

Trump sei eine Gefahr für die Nati­on, er sei wie „ein Zwölf­jäh­ri­ger in einem Flug­si­che­rungs­turm, der wahl­los Knöp­fe der Regie­rung drückt, gleich­gül­tig gegen­über Flug­zeu­gen, die von der Lan­de­bahn abkom­men und den Flug­zeu­gen, die ver­zwei­felt ver­su­chen, umzulenken.“

Auch wenn es gute Grün­de für die Anony­mi­tät des Autors gibt: Wer anonym anklagt begibt sich immer in Gefahr die Per­spek­ti­ve nach eige­ner Gefühls­la­ge anzu­pas­sen, bewei­sen muss man als anony­mer Schrei­ber nichts. Und auch wenn viel bereits z.b. über Trumps cha­rak­ter­li­che Defi­zi­te bekannt ist, so könn­ten die jüngs­ten Ereig­nis­se, die geziel­te Tötung des ira­ni­schen Gene­rals Sol­ei­ma­ni, das Buch und auch das lau­fen­de Amts­ent­he­bungs­ver­fah­ren ver­ges­sen las­sen und Trump das besche­ren, was der Autor in Sor­ge um die Nati­on antreibt: Eine zwei­te Amts­zeit des Donald Trump im Herbst die­ses Jahres.