
Die Europameisterschaft läuft und mit jedem Deutschland-Spiel wachsen Millionen neue Bundestrainer mit soviel Sachverstand heran, die Bundesrepublik fürderhin zum Europameister zu machen.
Der Freundeskreis bildet da keine Ausnahme. Im Gegenteil, alles was dort zum Thema Fußball gesagt wird, dürfte repräsentativ sein für die gesamte fußballbegeisterte männliche Einwohnerschaft der Bundesrepublik.
Die Einschätzung derer, die sich offensichtlich zutrauen, Jogi Löws Job zu machen, ist abhängig von zwei Faktoren: erstens nämlich dem Fortschreiten der EM und zweitens der Tatsache, in Wirklichkeit überhaupt keine Ahnung von Fußball zu haben, nicht mal ansatzweise, jedenfalls soweit ich das beurteilen kann.
Und ja, ich gehöre auch zu denen, denen Fußball relativ egal ist und die in sofern mit Expertenwissen vorsichtig sein sollten. Da sich aber nunmal fast alle Unterhaltungen derzeit um Fußball drehen, bleibt es nicht aus, dass das ein oder andere Gehörte hängen bleibt.
Die Chance will genutzt werden und so kann selbst der Ahnungsloseste mit einem Plagiat rhetorischer Fußballkompetenz glänzen.
Mit dem Satz:“ Ist doch kein richtiger Fußball mehr heutzutage, diese 4–4‑2 Taktik ohne Libero ist besserer Standfußball, mehr nicht“, ist man jedenfalls mindestens unter Kumpels für den Job des Bundestrainers qualifiziert.