Neuland

Das Inter­net — unend­li­che Wei­ten. Wir schrei­ben das Jahr 2013. Dies sind die Aben­teu­er der Bun­des­re­gie­rung, die mit ihrer 16 Mann/Frau star­ken Besat­zung seit acht Jah­ren unter­wegs sind, neue Wel­ten zu erfor­schen, neu­es Leben und neue Zivi­li­sa­tio­nen. Vie­le Licht­jah­re von der Bevöl­ke­rung ent­fernt, drin­gen sie dabei in Tech­no­lo­gien vor, die nie ein Poli­ti­ker zuvor gese­hen hat.

Von dem Umgang unter Eheleuten

Aus dem Knigge:

“Wenn Men­schen, die nicht dazu bei­tra­gen, sich das Leben süß und leicht zu machen, son­dern die viel­mehr wider­spre­chen­de, sich durch­kreu­zen­de Nei­gun­gen und Wün­sche und ver­schie­de­ne Inter­es­sen hegen, unglück­li­cher­wei­se sich auf ewig anein­an­der­ge­ket­tet sehen; so ist das in der Tat eine höchst trau­ri­ge Lage, […] ohne Hoff­nung einer ande­ren Erlö­sung, als wenn der dür­re Kno­chen­mann mit einer Sen­se dem Unwe­sen ein Ende macht.”

Wahr und Unwahr III

Wahr ist, dass der Auf­sichts­rat von Bay­ern Mün­chen Uli Hoe­neß nicht feu­ern will, son­dern ihn auf­ge­for­dert hat, sein Amt vor­läu­fig ruhen zu lassen.

Unwahr ist, dass Hoe­neß die Zeit nut­zen will, um end­lich sei­ne Steu­er­erklä­rung zu machen.
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Wahr ist, dass Bay­erns Finanz­mi­nis­ter Söder und Kul­tus­mi­nis­ter Spaen­le sich gegen­sei­tig für das Bun­des­ver­dienst­kreuz vor­ge­schla­gen haben.

Unwahr ist, dass Söder gesagt haben soll, er wüss­te gar nicht was das sol­le, schließ­lich sehe er sich in guter Tra­di­ti­on sei­ner Par­tei, was Zuwen­dun­gen, Geschen­ke und Gefäl­lig­kei­ten angeht.
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Wahr ist, dass baye­ri­sche Abge­ord­ne­te fami­li­en­ei­ge­ne Mit­glie­der beschäf­tigt haben.

Unwahr ist, dass damit Bay­erns Fami­li­en­freund­lich­keit doku­men­tiert wer­den sollte. 

Herzblut — Kluftingers neuer Fall

Beim sieb­ten Fall für den All­gäu­er Kri­mi­nal­haupt­kom­mis­sar geht es dies­mal um einen Seri­en­mör­der, der Klufti in Atem hält. Apro­pos Atem, Kluf­t­in­ger ist ob sei­ner Lei­bes­fü­le ziem­lich kurz­at­mig und sei­ne andau­ern­den Brust­schmer­zen schei­nen ein Syn­onym für die­sen Fall zu sein, bei denen es um eine beson­ders bru­ta­le Mord­se­rie geht, die sich im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes herz­er­grei­fend dar­stel­len; Hen­ning Man­kell lässt grüßen.

In wei­ten Tei­len geht es natür­lich auch um Kluf­t­in­ger, der nach einer falsch ver­stan­de­nen zufäl­li­ge mit­be­kom­me­nen Dia­gno­se einer Hei­zungs­an­la­ge (“Die Pum­pe ist hin, da kann man nix machen”) und sei­ner Brust­schmer­zen bereits die Toten­glöck­chen läu­ten hört und nun ver­sucht, dem Sen­se­mann von der Schüp­pe zu sprin­gen, indem ab sofort Salat statt Käse­spat­zen auf dem Speis­plan ste­hen und Yoga ihm zu inne­rer Ein­kehr ver­hel­fen soll.

Die bei­den Autoren, Vol­ker Klüp­fels und Micha­el Kobrs, die inzwi­schen ihre Haupt­be­ru­fe auf­ge­ge­ben haben und von ihren Büchern leben kön­nen, stel­len ihre Haupt­fi­gur wie­der ein­mal als tech­nik­feind­li­chen, aber sym­pa­thi­schen Toll­patsch dahin, über den gelacht wer­den kann und darf. Sze­nen, wie die der Kon­takt­auf­nah­me mit Soh­ne­manns japa­ni­schem Schwie­ger­va­ters in Spe via Sky­pe sind zwar arg über­zo­gen und las­sen dann doch lei­sen Zwei­fel an der Glaub­wür­dig­keit All­gäu­er Exe­ku­ti­ve auf­kom­men, aller­dings ist der Anspruch der bei­den Autoren in ihren Büchern auch immer Humor gewe­sen und das unter­schei­det wohl­tu­end den All­gäu­er Kom­mis­sar ohne Vor­na­men, von sei­nem schwe­di­schen Kol­le­gen. Gell But­ze­le?

Hoden lose ohne Badehose

Vie­le Kom­mu­nen sind plei­te, eini­ge Städ­te hän­gen im Not­haus­halt. Einspaa­run­gen sind unum­gäng­lich. Meist sind es Schwimm­bä­der und Kul­tur­zen­tren, die nicht mehr betrie­ben wer­den. Die Stadt Stutt­gart ist nun auf die Idee geko­men, den Bür­ger via Inter­net zu befra­gen, wel­che Ideen es gibt, um viel­leicht sogar Ein­nah­men zu generieren.

Das es dabei auch im bra­ven Schwa­ben­länd­le manch­mal zu Ideen kommt, die ver­mut­lich zu Hei­ter­keits­aus­brü­chen in den Amts­stu­ben füh­ren, liegt in der Natur der Sache. Und so schreibt ein Bür­ger, ver­mut­lich aus eige­ner Erfahrung:

Freie Lie­be — The­men­aben­de in Sau­nen und Schwimmbädern

Vor­schlag: The­men­aben­de, an denen Sex in Schwimm­bä­dern unter Berück­sich­ti­gung der fol­gen­den Aspek­te erlaubt ist:

— Den Gäs­ten soll­te nahe­ge­legt wer­den, das Was­ser nicht zu verunreinigen.
— Es muss sich Per­so­nal fin­den, das mit sol­chen The­men­aben­den kein Pro­blem hat.

Hin­ter­grund: War­mes Was­ser ist ein Ele­ment, in dem man nicht nur Sport, Spaß und Ent­span­nung erle­ben kann, son­dern auch Ero­tik. Vie­le Paa­re haben kein Pro­blem damit, dies in der Öffent­lich­keit zu tun oder fin­den es sogar span­nend. Und wie­der­um vie­le beschrän­ken sich auch nicht auf einen ein­zi­gen Partner …

Chancen:

— Die Besu­cher sind glück­li­cher und zufriedener 🙂
— Die Bäder wer­den stär­ker fre­quen­tiert und haben somit stär­ke­re Ein­nah­men (bzw. gerin­ge­re Verluste)
— Und viel­leicht baut es bei dem einen oder ande­ren ja auch einen Druck ab, der sonst in Gewalt oder Aggres­si­on umschlägt …

Risiko:

— Die Ein­nah­men aus dem Rot­licht­mi­lieu gehen zurück 😉

Nutzlos

fliege
Das ist eine tote Flie­ge und das ist die Web­sei­te, die die tote Flie­ge prä­sen­tiert. Und das hier ist das Aus­gangs­por­tal für noch viel mehr nutz­lo­se Sei­ten, die aber trotz­dem teil­wei­se inter­es­sant gemacht sind. Und wenn nicht — macht’s auch nix.