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Bonjour tristesse
Meine Güte, das ist ja kaum auszuhalten mit dem ewigen Dunkel- und Regentagen aktuell. “Der November ist sicher der Monat der meisten Suizide”, schwadroniere ich bei einem Spaziergang mit Mrs. L. so vor mich hin. Die lässt sich in ihrem unerschütterlichen Optimismus überhaupt nicht von meiner fast schon depressiven Stimmung beeinflussen.
Letztendlich hätte alles sein Gutes, auch die Regentage im November. Das mag ja sein, aber Dunkelheit mit Regen, dazu die ständige Corona-Thematik, das kann einem schon die Laune verhageln. Mrs. L. versucht eine Aufmunterung und merkt an, dass ja bald Weihnachten wäre und da würden wir doch schön wieder mit der ganzen Familie zusammenkommen und wenn wir Glück hätten gäb’s sogar Schnee.
Beides ist nicht angetan dazu, meine Laune zu verbessern — ganz im Gegenteil. Der Vorschlag meinerseits eine zehnwöchige Quarantäne vorzutäuschen und einen Winterschlaf einzulegen kommentiert Mrs. L. mit nicht mehr als mit dem Hochziehen einer Augenbraue, um mich dann daran zu gemahnen, den Auftritt als Weihnachtsmann beim Familienanhang des jüngsten Netzkindes zugesagt zu haben.
Aus meiner Schulzeit ist mir blass erinnerlich, dass in der Mathematik bei direkter Verbindung zweier Variablen, sich der Wert einer bestimmten Variablen erhöht, wenn sich Wert einer anderen Variablen nach unten bewegt, oder so ähnlich.
Vielleicht sollte ich dieser Tage einfach mal Lotto spielen.…
Amsterdam bei Nacht
Herbst
»Keine Zeit zu sterben«
»Mein Name ist Bond, James Bond.« Natürlich durfte auch im letzten Bond mit Daniel Craig jener berühmte Satz nicht fehlen. Auch ansonsten enthält der neue James Bond Film »Keine Zeit zu sterben« viele Reminiszenzen an die alten Filme. Da ist – klar – das Urauto von James Bond, der Aston Martin DB 5 aus den sechziger Jahren, für den man auch ohne James Bond Spezialausstattung heute mindestens eine dreiviertel Million Euro hinlegen muss. Umso schmerzlicher muss für James Bond und Auto Fans die Szene am Anfang gewesen sein, in der das Auto förmlich zersiebt wird.
Auch sonst war einiges im Film versteckt, was den echten Bond Fan im Rückblick entdecken konnte, wie z.B. die berühmte Anfangsszene, in der sich Bond in einem tunnelartigen Ausschnitt mit der Pistole zum Publikum dreht, die Szene erinnert grafisch an den ersten James Bond von 1962. Im Film selber gab’s den visuellen Eindruck der Eingangsszene. Bond läuft einen Korridor entlang, bis er sich an einer Wegkreuzung plötzlich zur Kamera dreht und vermeintlich ins Publikum zielt.
Der deutliche Hinweis auf eine kubanische Zigarrenmarke ist Hommage an den Bond Film: »Stirb an einem andern Tag«. Bond ist in dem Film auf einer Mission in Kuba und für die Freund-Feind Unterscheidung ist die Zigarrenmarke Code Wort unter Agenten. Weniger nostalgische Kinobesucher würden allerdings nur ein weiteres Produktplacement vermuten.
In der Ruhmeshalle sieht man in einer Einstellung die früheren Chefs von Bond – neben der Schauspielerein Judy Dench auch den »M« der achtziger Jahre, Robert Brown.
Ansonsten alles wie immer: Bösewicht will Welt vernichten und James Bond hält ihn davon ab, wobei man dem Darsteller des Bösewichts Lyutsifer Safin, Rami Malek, die Rolle nicht so ganz zutraut, die treuen braunen Augen passten eher zur Darstellung eines Freddy Mercury als zu denen eines Psychopaten.
Daniel Craig neigt in seinen Rollen immer ein wenig zu Sensibilitäten, das nimmt man einem Agenten mit der Lizenz zum Töten nicht so ganz ab. Nebenbei bemerkt: Die erste Null im Codenamen 007 besagt die Lizenz für’s eliminieren des Gegners und die zweite dafür, es schon mal getan zu haben.
Achtung Spoiler:
Am Ende des Films tritt Daniel Craig alias James Bond heldenhaft ab:
Bond wird infiziert und stellt somit eine Gefahr für seine Geliebte und für seine Tochter dar, wenn er sie berühren würde. »Es gelingt ihm, Safin zu töten, er öffnet die Schleusen des Hauptquartiers und empfiehlt M den Beschuss der gesamten Anlage mit Lenkwaffen. Trotz eigener Bedenken ordnet M einen Luftschlag durch den Zerstörer HMS Dragon an, der die Anlage vollständig vernichtet und so auch Bond augenscheinlich tötet.« [wikipedia]
Ich würde mir für den nächsten Bond-Darsteller ein wenig mehr von der wunderbaren Blasiertheit eines Pierce Brosnan wünschen. Vorstellbar in der Rolle des Geheimagneten wäre z.B. Idris Elda, der als Chief Inspector John Luther in der gleichnamigen Fernsehserie bereits bewiesen hat, dass er als Agent 007 im Auftrag ihrer Majestät eine gute Figur machen würde.
Weiter geht es definitiv. Der Abspann verspricht explizit: »James Bond will return.«
Laschets Kampf
Kanzlerkandidat Armin Laschet kann einem fast leidtun. Anders als vielleicht im Karneval gibt’s in der Politik keinen echte Fründe, die in der schwersten Stunde zu einem stehen würden. Laschet ist allerdings lange genug dabei, um das zu wissen. Er weiß aber auch, dass, wenn er keine Jamaika-Koalition zustande bringt, seine politische Karriere ein Ende hat.
Mit Schrecken erinnert sich der noch amtierende Ministerpräsident von NRW vielleicht an den unglückseligen Kanzlerkandidaten Rudolf Scharping, der mit ähnlich wenig Fortune und liebestrunken sein Privatleben neu geordnet hatte und damit letztendlich das Ende seiner Karriere einläutete.
Heute ist Scharping Vorsitzender eines Fahrradklubs.
Armin Laschet wird das schmähliche Ende Scharpings vor Auge haben, wenn er weiterhin und trotz schlechter Umfragewerte für eine Regierungsbildung mit ihm als Kanzler kämpft.
Er wird jetzt auf Zeit spielen, es ist seine einzige Chance. Sollten sich erst bei den Vorverhandlungen zwischen der SPD und der FDP die politische Gräben vertiefen, so vermutlich die Überlegung, könnte Laschet doch noch als Sieger und möglicher neuer Bundeskanzler aus einer Koalition CDU/FDP/Grüne hervorgehen.
Die Grünen sind biegsam und flexibel sein wie eine Weidenrute, das haben sie bereits bewiesen; für eine Regierungsbeteiligung dürften sie auch jetzt wieder bereit sein, einige ihrer Grundsätze über Bord zu werfen. Mit Blick auf das Prestigeamt des Bundespräsidenten dürfte sich diese Flexibilität noch erhöhen. Die FDP gibt ihren Zuschlag für Lindners Traum vom Finanzministerium. Das dürfte im Gegensatz zu einer SPD geführten Regierung, einer CDU-Regierung unter Laschet leicht fallen.
Allerdings – einige werden ob der schlechten Umfragewerte in der CDU bereits nervös. Wirtschaft und SPD drängen auf eine schnelle Einigung und einige Hinterbänkler sägen bereits an Laschets Stuhl.
Sollte Laschets Kalkül also nicht schnell genug aufgehen, wird ihn die Partei fallenlassen wie eine heiße Kartoffel.
Ein Zurück als Ministerpräsident scheint dabei genauso unwahrscheinlich wie das von ihm als Plan B angestrebte Amt des Fraktionsvorsitzenden. Der bayerische Ministerpräsident wird vermutlich bei diesem Königssturz eine Rolle spielen: Aus Wort und Tat lässt sich ablesen, dass Söder sich zu Höherem berufen fühlt, außerdem ist er vermutlich der Einzige, der skrupellos genug ist, Laschet die Treppe hinunter zu werfen.
Armin Laschet hat nur die eine Option: Auf Zeit zu spielen und vielleicht am Ende doch noch als Sieger dazu stehen, andernfalls verliert er nicht nur sein Ansehen, sondern versinkt auch noch in der Bedeutungslosigkeit.
Wahr und Unwahr L
Wahr ist, dass Armin Laschet keinerlei Überzeugungen, Ideen oder Pläne für die Zukunft der Bundesrepublik mit ihm als möglichen Kanzler hat.
Unwahr ist, dass ihn das aus dem Grund nach der verlorenen Wahl in einer weiteren Koalition von SPD und CDU zum Verkehrsminister qualifiziert.
Wahr ist, dass Außenminister Maaß die größte Fehleinschätzung und Peinlichkeit seines Lebens offenbart hat.
Unwahr ist, dass das seine Slim-Fit Anzüge betrifft
Wahr ist, dass Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer etwas vom Kuchenbacken versteht.
Unwahr ist, dass die Politik erkannt hat, dass das ihre einzige Fähigkeit ist.
Wahr ist, dass der ehemalige Fraktionschef der AFD, Uwe Junge, Mitglieder und Sympathisanten der radikalen Rechtsauslegerpartei als blökende Stammtischproleten bezeichnet hat.
Unwahr ist, dass die Charakterisierung der AFD-Wähler und AFD-Symphatisanten ein Geheimnis war.
Salami ohne Brot
Das jüngste Netzkind überrascht mit profunden Kenntnissen in Verhaltensbiologie. Jüngst bei uns zu Besuch meldet das Kind Hunger an. Hunger heißt in dem Fall meist ein Brot mit Salami, die ich natürlich nach einem dezenten Hinweis meiner Großnichte da habe. Unmissverständlich machte sie mir damals klar, dass etwaige Besuche von ihr vom Salamivorrat in unserem Kühlschrank abhingen.
Seitdem bemühe ich mich, den begehrten Wurstaufschnitt als Brotbelag zu bevorraten.
Nach Erteilung genauer Anweisung, nämlich der exakten Schichtdicke der Butter und des aufgrund fehlender Schneidezähne unbedingt einzuhaltenden Formschnitt des Brotes, gab‘s das obligatorische Stück Salami vorab für das Netzkind und mich auf die Hand.
Nicht so ganz unbemerkt, wie ich erhofft hatte. Die Mutter des Netzkinds bemerkte leicht verärgert, dass ihre Erziehung durch solche Methoden ständig untergraben würden und ich es auch damit nicht besser mache, höchst selbst Salami ohne Brot zu verspeisen.
Das Netzkind verteidigt uns mit einem Augenzwinkern und erklärt kurzerhand die Wissenschaft der vergleichenden Verhaltensforschung zur Ursache des ungebührlichen Gebarens: »Das ist bei uns so, wir können nix dafür, wir sind ja auch schließlich verwandt.«
Wahr und Unwahr XLIX
Wahr ist, dass die Taliban Afghanistan zurückerobern.
Unwahr ist, dass die Rekordgeschwindigkeit beim Zurückerobern vor allem auf den Neubau der Infrastruktur zurückzuführen ist.
Unwahr ist auch, dass Haibatullah Akhundzada, Anführer der Taliban in Afghanistan, gesagt haben soll: »Straßen bauen, dass können die Deutschen wie kein anders Volk der Welt, مہربانی.«
Wahr ist, dass Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder gegen das Aus der Currywurst in einer Kantine bei VW protestiert.
Unwahr ist, dass Kumpel Putin VW aufkauft, um die Produktion komplett auf Currywürstchen umzustellen.
Wahr ist, dass die Energiewende mit der Elektrifizierung des Verkehrs, des Heizbedarfs und der voranschreitenden Digitalisierung einen Mehr-Strombedarf von ca. 100 Milliarden Kilowattstunden nach sich zieht.
Unwahr ist, dass alle europäischen Nachbarn sich bereits die Hände reiben, noch mehr von ihrem Atom – und Kohlestrom zu deutlich höheren Preisen nach Deutschland zu verkaufen.
Unwahr ist auch, dass Frankreich angeboten hat, auf eine Preiserhöhung ihres gelieferten Atomstroms zu verzichten, wenn Deutschland im Gegenzug Frankreichs Atommüll entsorgt.