Fragen über Fragen, nicht so einfach die Komplexität einer Wahl kindgerecht zu erklären. Wie erklärte ich eine repräsentative Demokratie in Kindersprache? Was ist mit den Erst- und Zweitstimmen? Wie setzt sich der Bundestag, bzw. der Bundesrat zusammen? Alle Dinge, die manch ein Erwachsener nicht versteht, wie schwierig wird es für eine Zehnjährige?
Die Fragestunde hatte sich allerdings schneller erledigt, als ich gedacht hatte. Nachdem ich gewillt war ganz von Anfang an, das Wahlrecht in Deutschland in die „Sendung mit der Maus“ Sprache zu übersetzen und mich auf einen langen Sonntag vorbereitet hatte, war direkt nach dem ersten Satz Schluss mit der Wissbegierde.
„Also, alles fangt damit an, dass du Deine Stimme abgibst“, setzte ich meine Lehrstunde an und wurde prompt vom Netzkind unterbrochen.
„Wie, ich geb‘ doch nicht meine Stimme ab, wie soll ich denn da Oma rufen, wenn ich was nicht finde?“ „Nee, nee, da wähle ich dann lieber doch nicht wenn ich groß bin“, ließ das Netzkind vernehmen und entzog sich meinen Erklärungsversuchen.
Die Frage nach den alten bzw. jungen Leuten finde ich gar nicht dumm. Hin und wieder denke ich mir schon, ob es da teilweise nicht einen Interessenskonflikt gibt. Vielleicht sollte man viel mehr Dinge in “Sendung mit der Maus”-Manier hinterfragen, da können wir uns von Kindern was abschauen!
Na ja, für meine Großnichte sind natürlich bereits Leute ab 20 alt, von daher wird‘s etwas schwierig. Grundsätzlich hast Du aber recht, wir sollten uns mehr vom Konzept „Sendung mit der Maus“ abgucken, fragend und antwortend.
Dass sich das Netzkind für die Wahl interessiert ist ja wenigstens schon mal ein gutes Zeichen — dass sie die ganzen Uralt-Zausels als eher Suboptimal abtut — da hat sie ja auch leider recht, denn bei denen ist das Hirn so eingefahren — die könnten keine andere Richtung nehmen, selbst wenn sie es wollen würden, was die aber nicht tun.
Erklären im Stile von der Sendung mit der Maus ist ein guter Ansatz — ich würde historische Seminare, deutsche Geschichte und die Geschehnisse in Nazi-Deutschland den dort lebenden AfD-Wählern ans Herz legen. Anders verstehen die ja kein Wort.
Dafür ist sie noch ein bisschen jung, aber Uralt-Zausel findet sie bestimmt als Beschreibung für mich ganz gut 🙂