“Ich biete hier meinen alten original Ferrari Schlüssel eines von meiner bescheuerten Ex-Frau geschrotteten Ferrari 360 Modena samt Schlüsselanhänger zum Kauf an.
Meine Olle hatte 2005 meinen hart erarbeiteten Ferrari in Stuttgart in einer 30er Zone quer gestellt und vor eine Hauswand gesetzt. Respekt! Der Wagen war damit ein wirschaftlicher Totalschaden (Zeitwert 120.000€). Spätestens hier hatte ich mir klar werden sollen, dass die Frau selber auch Schrott war!
Der Wagen war zwar Vollkasko versichert, aber meine Frau hatte 0,7 Promille (um 14 Uhr!) und die Versicherung weigerte sich den Schaden zu ersetzen. Mein Anwalt hatte mir vor einem Gerichtsprozess gegen die Versicherung abgeraten. Später sollte er mir zur Scheidung raten[…]”
Datenkraken
Ein fliehendes Pferd
Die Erzählung Martin Walsers von 1978 hat in der Aktualität nichts eingebüßt. Walser beschreibt in sehr konzentrierten Worten die Krise zweier Männer um das Älterwerden: Die Halms fahren seit Jahren an den gleichen Urlaubsort am Bodensee. Oberstudienrat Helmut Halm genießt die „vertraute Fremdheit“; mit seiner Frau Sabine versteht er sich ohne viele Worte. An dem angestandenen Urlaubsort der Halms kommt es zur Begegnung mit dem längst vergessenen Jugend – und Studienfreund Klaus Buch, der das genaue Gegenteil des Oberstudienrats zu sein scheint. Agil und asketisch präsentiert sich Klaus Buch mit seiner wesentlich jüngeren Frau Helene. Der fitnessbesessene Klaus versucht den Freund aus längst vergangen Tagen aus seiner vermeintlichen Lethargie zu reißen. Helmut fühlt sich ob der vielen Aktivitäten gereizt, noch mehr, als ihm seine Gattin zu verstehen gibt, sich von Klaus Buch körperlich angezogen zu fühlen. Mehr und mehr wird allerdings klar, dass Klaus Buch mit seiner überschäumenden Aktivität nur seine Midlife Crisis zu meistern versucht. Bei einem Segeltörn der beiden Männer nimmt das Geschehen eine ungeahnte Wende.
Ordnungssinn
Zumindest eine Person bei uns im Haushalt hat einen ausgeprägten Hang zur Ordnung 😉
Gestern und Heute
Gestern vor 63 Jahren wurde über Hiroshima die erste im Krieg eingesetzte Atombombe abgeworfen.
Wolfgang Clement
Dass Wolfgang Clement einen Hang zur Theatralik hat, hat er bewiesen. Dass der einstige Journalist auch einen Hang zur Epik hat, ist weniger bekannt. Nachfolgenden Text verfasste Clement vor Jahren während einer, scheinbar nicht sehr interessanten, Tagung im Bundestag.
“Ich hatte 18 Flaschen Whisky in meinem Keller. Meine Frau befahl mir, den Inhalten jeder einzelnen ins Spülbecken zu gießen, sonst könnte ich was erleben! Ich sagte Ja und fing mit der unangenehmen Arbeit an. Ich zog den ersten Korken aus der ersten Flasche und goss den Inhalt ins Becken, mit Ausnahme von einem Glas, das ich trank. Dann löste ich den zweiten Korken und tat dasselbe, mit Ausnahme von einem Glas, das ich trank. Dann zog ich den Korken der dritten Flasche und goss den Whisky ins Becken, das ich trank. Ich zog den Korken der Vierten ins Becken und goss die Flasche ins Glas, das ich trank. Ich zog die Flasche vom nächsten Korken und trank ein Becken daraus und warf den Rest ins Glas. Ich zog das Becken vom nächsten Glas und goss den Korken in die Flasche. Dann korkte ich das Becken mit dem Glas, flanschte den Trank und trinkte den Guß. Als ich alles ausgeleert hatte, hielt ich das Haus mit der einen Hand fest, zählte die Gläser, Korken und Flaschen und Becken mit der anderen und stellte feste, dass es 39 waren. Als das Haus wieder vorbei kam, zählte ich sie nochmal und hatte dann endlich die Häuser in der Flasche, die ich trank. Ich stehen garnicht unter den Abfluß von Einkohol, wie mancher denker Leuten! Ich bin nicht halb so bedenkt, als ihr trunken könntet! Aber ich habe so ein fühlsames Geselt.….…oh!!!”
Na endlich — Die Sommerloch Postille
Man kann ja fast darauf wetten, dass irgendein Depp sich aus dem Sommerloch wagt. In diesem Jahr präsentiert Berlins Finanzsenator Sarrazin dem stauenenden Volk eine Empfehlung für den bevorstehenden Winter. Als Lösung für die steigenden Energiepreise wird der Finanzsenator mit dem Satz zitiert:
“Wenn die Energiekosten so hoch sind wie die Mieten, werden sich die Menschen überlegen, ob sie mit einem dicken Pullover nicht auch bei 15 oder 16 Grad Zimmertemperatur vernünftig leben können.” Quelle.
Thilo Sarrazin, der auch schon mal vorgerechnet hat, wie Hartz-IV-Empfänger sich mit vier Euro am Tag gesund ernähren könnten, sitzt neben seiner Tätigkeit als Finanzsenator von Berlin in acht verschiedenen Aufsichtsräten.
Obama in Berlin
[accordion][accordionitem title=“Übersetzung”]This is the moment when we must renew our resolve to rout the terrorists who threaten our security in Afghanistan, and the traffickers who sell drugs on your streets. No one welcomes war. I recognize the enormous difficulties in Afghanistan. But my country and yours have a stake in seeing that NATO’s first mission beyond Europe’s borders is a success. For the people of Afghanistan, and for our shared security, the work must be done. America cannot do this alone. The Afghan people need our troops and your troops; our support and your support to defeat the Taliban and al Qaeda, to develop their economy, and to help them rebuild their nation. We have too much at stake to turn back now.
[/accordionitem][/accordion]Dies ist der Moment, wo wir unsere Entschlossenheit erneuern müssen. Terroristen bedrohen unsere Sicherheit in Afghanistan und die Menschenhändler verkaufen Drogen auf Ihren Straßen. Niemand begrüßt Krieg. Ich erkenne die enormen Schwierigkeiten in Afghanistan. Aber mein Land und Ihres haben ein Interesse daran, dass die NATO die erste Mission über die Grenzen Europas ein Erfolg ist. Für die Menschen in Afghanistan, und für unsere gemeinsame Sicherheit, muss die Arbeit getan werden. Amerika kann dies nicht allein. Das afghanische Volk braucht unsere Truppen und Ihre Truppen; unsere Unterstützung und Ihre Unterstützung zur Niederlage der Taliban und al-Qaida, bei der Entwicklung ihrer Wirtschaft, und um ihnen zu helfen beim Wiederaufbau ihrer Nation. Wir haben zu viel auf dem Spiel stehen, um ihnen den Rücken kehren.
Aus Sicht der Amerikaner ist dies nur verständlich, sie können und dürfen sich nicht zurückziehen. Die Glaubwürdigkeit der USA stünde auf dem Spiel. Die Deutschen werden sich den Forderungen der Amerikaner ausgesetzt sehen, eben nicht nur als Polizisten und Aufbauhelfer weltweit im Einsatz zu sein. Frei nach Carl von Clausewitz, der die Verteidigung als überlegende Kampfform sah, weil sie weniger Kräfte verbrauche, dürfte schnell klar sein, was es heißt, wenn die Politik sich dazu entschließt die Aufgaben der Bundeswehr auch im Angriff zu sehen.
Obamas gesamte Rede hier
Stephen King — Puls
Der Stoff in Stephen Kings Werk „Puls“ scheint ziemlich mager, um daraus eine 528 Seiten starken Horrorgeschichte zu machen. King wäre nicht King, wenn ihm das nicht gelänge. In seinem, im Jahr 2006 erschienen, Buch geht es vornehmlich um Menschen, die mittels eines ausgestrahlten Impulses über das Handy ihres Verstandes beraubt worden sind und zu ferngesteuerten Zombies mutieren.
Zum Inhalt:
Comic- und Skizzenzeichner Clay Riddel ist geschäftlich in Boston unterwegs. Beim Spaziergang durch die Stadt muss er mit ansehen, wie ein Großteil der Menschen, die ein Handy am Ohr haben, plötzlich Amok laufen, übereinander herfallen und sich wie Tiere zerfetzten. Clay kommt schnell dahinter, dass das Handy der Auslöser ist. In Sorge um seine Familie schlägt sich Riddel mit ein paar „nicht Handy Verrückten“ nach Norden durch.
Vielschreiber Stephen King schafft es auch in diesem Roman, die Spannung bis zur letzen Seite zu halten und die Dramatik so zu beschreiben, dass man sich, bevor man in den Keller geht, davon überzeugt, niemanden hinter der Tür stehen zu haben.
Ein apokalyptischer Horrorthriller, spannend von der ersten bis zur letzten Seite.