Gut, Phillip Rösler gehört offensichtlich zu den eher glücklosen Politikern in diesem Lande und auch was seinen Beliebtheitsgrad angeht, rangiert er doch eher auf den unteren Plätzen.
Aber das, was die “taz” mit ihrer Serie über Fragen an Spitzenpolitikern mit dem FDP-Chef veranstaltet, dürfte unterschwellig schon an Diskriminierung heranreichen, zumindest ist es Journalismus auf Stammtischniveau.
Hintergrund: In einem Interview mit der „taz“ hatte Rösler artig die ihm gestellten Fragen beantwortet, jedoch im Anschluss die Autorisierung verweigert. So erscheint das Interview der „taz“, allerdings ohne die Antworten des Ministers.
Die 16 Fragen beziehen sich jedoch fast ausschließlich auf die Herkunft und das Aussehen des Ministers.
Man muss kein Gutmensch sein, um zu erkennen, dass solcherlei Fragen einzig und alleine das Ziel der Diskreditierung verfolgen. Die Taktik diskriminierende Äußerungen in Fragen zu wiederholen, ist nun wirklich nichts Neues.
“In Niedersachsen, wo Sie herkommen, wurden Sie häufig als “der Chinese” bezeichnet. Ist das aus Ihrer Sicht Ausdruck von Hass oder Ressentiment?”
… und weiter:
“An Wahlkampfständen scheint das eine andere Rolle zu spielen. Dort bekommen FDP-Mitglieder zu hören: “Ich würde euch wählen, wenn Ihr nicht diesen Chinesen an Eurer Spitze hättet.”
“Als Politprofi dürfte Ihnen klar gewesen sein, dass ein solches Bild von einem asiatisch aussehenden Politiker auf diesen bezogen wird. Das soll keine Rolle spielen, sondern Zufall sein?”
Die Konditionierung erfolgt über den Begriff: Der Chinese und asiatisches Aussehen. Wenn das beim Leser angekommen ist, werden mit dem Mittel der Suggestivfrage letzte Zweifel beim geneigten Leser ausgeräumt und der Gegner ist erledigt, weil die öffentliche Meinung jetzt mit etwas Glück zur Vorverurteilung bereit ist.
„Sie waren mit 33 Jahren zum ersten Mal in Vietnam, auf Initiative Ihrer Frau. Warum interessiert Sie persönlich das Land Ihrer leiblichen Eltern nicht?“
Und bumms, da ist sie, die Assoziationskette: Rösler, Chinese, Schlitzauge, asozial.